Die Riege der schlechten PC-Umsetzungen hat wieder Zuwachs bekommen. Der Kandidat heisst diesmal SpecOPS II: Omega Squad und kommt aus dem Hause Ripcord. Das Spiel gehört zur Kategorie Militär-Simulation, wie auch schon Hidden & Dangerous oder Rainbow Six. Das Original nannte sich damals jedoch SpecOPS II: Green Berets.
Eines vorneweg: Das Spiel leidet an den selben Kinderkrannkheiten wie die meisten PC Umsetzungen. Dabei vermisse ich das sonst so übliche Windows CE – Logo nach Booten der Dreamcast. Zu diesem Zeitpunkt war ich also noch ziemlich euphorisch. Auch das Intro macht gut Stimmung und gibt Einblicke in das reale Leben, realer Marines an realen Schauplätzen. Danach klickt man sich durch etliche, PC-mässige Menüs und stellt dabei zuerst fest, dass wiedermal die Multiplayer- und/oder Online-Modes fehlen. Ein schlechter Start, denke ich mir, will dem Spiel aber dennoch eine Chance geben. Ich starte also mal eben den Mission-Mode... Wie schon bei anderen Genre-Vertretern müsst Ihr in verschiedensten Kriesengebieten dieser Erde mit einem kleinen Team aus knallharten Soldaten heikle Situationen lösen, wie üblich mit roher Waffengewalt. Nachdem man sich seine Mission, Waffen und Items ausgesucht hat, gehts auch schon los und man findet sich - zumindest in Mission 1 - in einer arktischen Welt wieder.
Die ersten Schritte in dieser eisigen und kahlen Welt offenbaren dann aber bereits das nächste Grauen: Ultra-Pop-Ups! Meine Miene verzieht sich, die Stirn bildet diese ominösen Falten… dabei gibts hier ja so gut wie gar keine Objekte! Die paar Berge könnens ja wohl nicht sein?? Und wo ist eigentlich diese verdammte Map!?? Eine Karte des Gebietes der einzelnen Missionen habe ich bis heute nicht gefunden. Naja, vielleicht gibts auch einfach keine, schliesslich wurde ich ja in "unbekanntem Territorium" ausgesetzt! Man irrt also meist umher und versucht sich im Gepoppe zu orientieren, was natürlich ziemlich schwer fällt. Manchmal benutzt man sein Fernglas, das Nachtsicht- oder Infrarot-Gerät oder Sniped ein bisschen durch die Gegend, das übliche Drum und Dran eben. Betritt man dann zum ersten mal eines der wenigen Gebäude fängt die Ruckelorgie an. Schon auf dem PC musste man mit einem mächtigen System ausgerüstet sein, wollte man das Spiel in seiner ganzen “Pracht” geniessen.
Bei der Konvertierung auf Dreamcast wurde lediglich die Weitsicht stark verringert, in der Hoffnung, die Framerate konstant halten zu können, was in diesen grausigen PopUps resultiert. Schliesslich hats dann doch nichts gebracht, weil das Ganze sofort zu Ruckeln anfängt, wenn sich ein paar Objekte, sprich Gegner, Bäume, Häuser, etc. auf dem Bildschirm befinden. Wenigstens sehen die Explosionen einigermassen cool aus. An diesem Punkt müsste ich eigentlich schon lange die verkorkste Steuerung erwähnt haben, was ich hiermit nachhole.
Die Buttonbelegung geht zwar in Ordung und orientiert sich am bekannten Layout anderer Ego-Shooter, jedoch ist es nicht möglich, gleichzeitig zu Strafen und nach Vorne oder Hinten zu laufen! Schrecklich, das gleiche Syndrom wie Quake III mit Mouse/Tastatur-Combo! Schlicht unspielbar, vorallem in höheren Missionen. Die Gegner sind nämlich nicht ohne und schiessen Euch sofort ab, wenn Ihr wiedermal zu lange mit dem Joypad kämpft. Das verleitet ungemeint dazu, das Pad sogleich frustriert in die Ecke zu werfen. Hinzu kommt, dass bereits von Beginn weg alle Missionen zur Verfügung stehen. Keine Secrets, kein langsames Vorankommen durch einfaches Erspielen neuer Level. So macht das doch keinen Spass Leute! Wo soll ich denn meine Motivation hernehmen, bei all den Bugs, die sonst noch so im Spiel “versteckt” sind? Ach ja, auf der Packung steht noch der Spruch “Action Adventure”.. hihi.. Was soll ich sagen!? Der Sound ist gut? Da kann man ja heutzutage eigentlich sowieso nichts mehr falsch machen.
Fazit:
Das wird kurz: Schlechte Konvertierung eines weiteren schlechten PC-Spiels, diesmal zwar ohne Windows CE’s bremsende Hilfe, dafür mit jeder Menge Bugs, Ruckelorgien und sowieso. Tut Euch das bitte nicht an...
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