So, mal wieder ein neues Spiel für die Vita. Wurde ja auch langsam Zeit. Doch kann Soul Sacrifice das halten, was Keiji Inafune verspricht? Bringt der Name Keiji Inafune auch automatisch Qualität mit? Oder nur Style?
Käufer eines PlayStation Vita wurden bis jetzt ja eigentlich im Regen stehen gelassen, oder? Mal im Ernst, Titel wie Gravity Rush, Uncharted, Persona 4 und wie sie alle noch heissen, sind ja wirklich gut, doch seit mehr als 8 Monaten ist es verdammt ruhig um Sonys Handheld. Ok, Sly Cooper war noch, welches wir auch ziemlich gut bewertet haben, doch ansonsten war da nix was jemanden auch nur annähernd mehr als 5-10 Minuten unterwegs oder aufm Klo unterhalten könnte.
Keniji Inafune ist für bekannt für diverse bekannte Games und Gameserien, wie z.B. Megaman, Resident Evil, Onimusha, aber auch Klassiker wie Duck Tales, Breath of Fire, Street Fighter, Lost Planet uvm. Der 48-Jährige war viele Jahre für Capcom tätig, bevor er die Firma 2010 verliess um sich neuen Projekten und Firmen zu widmen.
In Soul Sacrifice dreht sich die Story um einen namenlosen Sklaven, der von einem sehr mächtigen Zauberer gefangen genommen wurde. Am Anfang sieht es so aus, als stände es ziemlich dreckig um unseren Sklaven, er kann in seiner Zelle lediglich mit den Kakerlaken den Harlem Shake tanzen. Bis er ein sprechendes Buch namens Librom in dem Dreckhaufen entdeckt - ein sprechendes Buch! Dieses Buch erzählt ihm dann die Erlebnisse des Vorbesitzers. Gleichzeitig überträgt es unserem lieben Sklaven auch die Fähigkeiten von Librom's Vorbesitzer und nun fängt es auch langsam an Spass zu machen. Mit den Zaubersprüchen und den aufgedekten Geheimnissen über seinen Zaubermeister beginnt der Sklave sich gegen seinen Sklaventreiber aufzulehnen.
Die Art, wie Librom, das sprechende Buch, die Stories erzählt ist sehr stylisch gemacht, sie erweckt dieses dunkle und mystische Märchen zum Leben. Leider ist hier auch zu erkennen, dass Soul Sacrifice nicht das Budget bekam, welches es aber bitter nötig hätte. Das Spiel wird Euch nicht viel bringen, nachdem ihr es durchgespielt hat, falls ihr dies wirklich fertig bringt, denn spielerisch hinkt es leider der gutgemachten Grafik hinter her. Ja, Soul Sacrifice ist leider eines dieser Games, die besser aussehen, als sie sich spielen. Schade eigentlich. Einfacht gesagt ist Soul Sacrifice ein Zauberer-jagt-Monster Spiel, welches einen Haupt-Quest hat, der nach ca. 10 Stunden durch ist. Okay, das Leben des Spiels lässt sich noch mit Sidequests und DLC's auf ein paar Stunden mehr verlängern. Der Hauptcharakter kann RPG-typisch aufgelevelt werden, natürlich gilt dies auch für die Waffen und Zaubersprüche. Anfangs ist man nur mit einem Feuerschwert für den Nahkampf bewaffnet, im Laufe der ersten Missionen bekommt man aber auch ein Schutzchild, neue Zaubersprüche und Potions. Zudem kann man Golems (eine Art mystisches Fabelwesen) heraufbeschwören und diese gegen seine Gegner einsetzen. Auch das verwandeln in einen Feuerball ist möglich. Zaubersprüche sind natürlich limitiert. Ein grosser Punkt von Soul Sacrifice ist, ob man seine Opfer rettet oder opfert, vor allem in den Nahkämpfen kann dies sozusagen matchentscheidend sein, denn die menschlichen Formen seiner Erzfeinde kann man so rekrutieren, dass diese an eurer Seite den Kampf bestreiten.
Stilistisch bewegen sich die Gegner zwischen japanischer Folklore und griechischer Mythologie, so trifft man auch auf Hydras mit Schlangenköpfen, Zyklopen aber auch konfetti-speiende Schleimdinger, welche übrigens wirklich sehr schön animiert sind, aber auch grossen Schaden anrichten können.
Soul Sacrifice ist zum Glück einer der preiswerteren Titel, ihr müsst also nicht eure Seele verkaufen um den Titel spielen zu können und für euer hartverdientes Geld bekommt ihr schon auch wirklich was geboten. Sehr schöne Grafik, cooler Stil, flüssige Animationen, einen ordentlichen Inhalt, und viele Optionen. Mechanisch jedoch leicht chaotisch und das Warten auf eine wirkliche Herausforderung, welche ihr auch gegen das Ende des Spiels nicht findet, hinterlässt doch einen leicht faden Nachgeschmack. Da hilft auch der Co-Op Multiplayer nicht wirklich. Ein würdiger Zwischenstopp, auf der Rennstecke zur Suche nach dem magischen Vita Hammertitel. Mehr nicht.
Fazit:
Endlich wieder mal die PS Vita entstauben! Nach Ni No Kuni auf der PS3 ein weiteres RPG für mich? Positiv überraschte mit der ganze Style, Atmosphäre und die Grafik per se, mechanisch hatte das Spiel jedoch noch ein paar Macken. An Monster Hunter oder andere bekannte Titel aus diesem Genre kommt Soul Sacrifice nicht ganz ran, doch wer schon länger nach Nachschub und einem kurzweiligen Titel sucht, der wird hier fündig, zudem Soul Sacrifice schon ab CHF 39.- zu haben ist. Im ganzen Vita Sortiment jedoch sicher in den oberen 25%.
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