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AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: Soul Hackers 2

Wir sind in einer futuristischen Welt in der Menschen und Dämonen existieren. Einige Menschen können Dämonen beschwören, sowie kontrollieren und die meisten davon haben sich zu zwei rivalisierenden Fraktionen zusammen geschlossen, die sich unter anderem gegenseitig bekämpfen.


Soul Hackers 2 Test Review Testbericht Playstation

Wir dürfen im Intro einen blutigen Bandenkrieg beobachten. Ausserhalb dieser Welt existiert eine allgegenwärtige Macht, welche auf stetige Evolution aus ist: Aion. Aion ist die Ewigkeit. Sie verwirft jegliche Form physischer Gestalt, da dies Endlichkeit bedeuten könnte. Doch eines Tages erschafft sie drei Individuen: Flamma, Ringo und Figue. Aion hat den Untergang der Menschheit berechnet und will dies nun verhindern. Aion verwirft somit ihre neutrale Stellung im Universum. Flamma wird die Stimme Aions sein, während Ringo und Figue auf die Erde geschickt werden, um das Schlimmste zu verhindern.


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Es gilt zunächst diverse Schlüsselpersonen zu finden und zu beschützen. Allerdings waren einige der Zielpersonen in den erwähnten Bandenkrieg verwickelt und bereits kurz vor Ankunft ermordet worden. Ringo besitzt allerdings die (unausgereifte) Technik des Seelenhacks (soul hack). Dies bedeutet, wenn der Tod der Person noch nicht all zu lange her und die Seele noch nicht gelöst ist, kann sie jene Person wieder zum Leben erwecken, indem sie in seine Erinnerungen abtaucht. Dies hat allerdings auch Nebenwirkungen wie wir später erfahren sollen. Ringo wird im Spielverlauf unser Hauptcharakter sein, während Figue die Supportrolle übernimmt.


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Wir lernen die grundlegenden Spielmechaniken auf der Suche nach den Zielpersonen und noch weitere nachdem unsere Truppe komplett ist. Die Grundmechanik ist quasi ein Cyperpunk-angehauchtes "Pokemon". In Verlaufe des Spiels werden wir Dämonen finden bzw. sie werden uns finden. Das bedeutet, in Dungeons werden unsere im Besitz befindlichen Dämonen ausgesandt, um Resourcen oder andere Dinge auszukundschaften. Darunter können auch wildumherlaufende Dämonen sein, welche eventuell Lust haben sich uns anzuschliessen.


Allerdings hat jeder Dämon andere Bedingungen für seine Dienste. Darunter fallen zum Beispiel unser aktueller Level, diverse Nutzgegenstände (Heiltränke oder ähnliches) oder Lebensenergie. Was für die Dämonen gar nicht geht: Mehr als einer von der selben Art in der Truppe. Jeder Beschwörer in der Truppe kann einen Dämon als Partner vor dem Kampf frei wählen. Dadurch haben wir ein entsprechendes Repertoire an Fertigkeiten und Elementarattributen zur Verfügung. Spielerattribute wie Stärke, Agilität, Defensive (und andere) werden auch entsprechend beeinflusst. Die Dämonen leveln hier aktiv und, zum Glück, auch passiv mit. Mit diversen Leveln kommen auch neue Fähigkeiten hinzu und jede Dämonenart kann unterschiedlich viele Fertigkeiten haben. Das bedeutet in guter alter "Pokemonmanier", dass wir irgendwann die Wahl bekommen eine neue Technik zu lernen und somit eine alte zu vergessen oder die neue Technik zu verwerfen.


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Eine spätere Spielmechanik ermöglicht uns Dämonenfusion. Dabei darf das resultierende Level des Dämons nicht das Level des Spielers überschreiten. Der Spieler muss dann auswählen, welche Fertigkeiten in den neuen Dämon übertragen werden sollen. Und wenn uns die Dämonen ganz besonders mögen, dann gibt es hin und wieder auch ein kleines Geschenk von ihnen. Dämonen während des Kampfes zu wechseln ist nur einmalig mit einer Technik möglich, die wir im Spielverlauf lernen können.


Für die Protagonisten selbst gibt es diverse Geschäfte in denen neue Ausrüstung gekauft und das Dämonenbeschwörergerät (COMP) aufgerüstet werden kann. Ausserdem gibt es noch einen speziellen Skilltree für Ringo. Da sie die Truppenführerin ist, hat sie spezielle Anführerfertigkeiten zu den üblichen Beschwörerfertigkeiten, die auch das ganze Team beeinflussen.


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Die Kämpfe an sich sind klassisch rundenbasiert. Dabei kämpfen wir gegen andere Dämonenbeschwörer mit Dämonen oder rein nur gegen Dämonen. Für jede unbekannte Dämonenart müssen wir erst einmal die Schwachstellen und Resistenzen finden. Dafür greifen wir einfach an und schauen was passiert. Angriffe auf Schwachpunkte lassen Ringo eine spezielle Angriffstechnik am Ende der Runde triggern, die noch einmal extra Schaden verursacht. Da es pro Dungeon immer eine gewisse gleichbleibende Gruppierung von Dämonenarten gibt gegen die wir kämpfen, lässt sich nach den ersten paar Runden die optimale Gruppenzusammenstellungen ausfindig machen; sofern man genug Dämonen im Arsenal hat. Sollte man nicht die passenden Dämonen haben, so heisst es nur Zähne zusammenbeissen und hoffen, dass zumindest ein oder zwei Attacken für Schwachstellenangriffe nutzbar sind.


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So, nun zu den Nebenwirkungen des Seelenhacks. Es stellt sich im Spielverlauf heraus, dass die Seele der wiederbelebten Person teilweise korrumpiert worden ist. Darunter hat auch Ringo zu leiden. Die Truppe wird von Flamma zu Aion geladen, wo wir, ab dem Zeitpunkt, Zutritt zu den Seelenlabyrinthen der Protagonisten bekommen. In jenen müssen wir die Störungen beseitigen. Allerdings kommt das mit einem Haken: Die Areale sind mit Portalen abgegrenzt und um diese zu öffnen, benötigt es diverse Beziehungspunkte. Ich meine, klar! Wer öffnet sich schon einer wildfremden Person? Diese Beziehungspunkte gibt es durch Interaktionen untereinander. Darunter zählen ein Plausch beim Bier in der Bar, gemeinsames Essen im Unterschlupf oder die richtige Antwort zu einer Situation bzw. Frage im Spielverlauf. Genau, richtig gelesen! Wir können bei diversen Events mit einer Person sympathisieren, eine neutrale Stellung einnehmen oder komplett Kontra geben. Dies hat richtig Einfluss auf die Beziehungspunkte untereinander. Also aufpassen mit "Dialoge skippen"! Jedenfalls, in dem Seelenlabyrinth gibt es eventuell auch einen Arealboss, der es in sich hat. Ist dieser besiegt, dann ist die Störung beseitigt und wir haben später mittels Monsterfusion die Möglichkeit, ihn in unsere Truppe zu bekommen. Der andere Zweck der Seelenlabyrinthe ist es storybefreit zu leveln, falls wir für ein Areal zu schwach sind, oder um uns Material bzw. Geld für Upgrades zu besorgen.



Fazit:

Internetweit hat das Spiel ein breites Spektrum von absolut schlecht bis sehr gut erhalten. Der rote Faden von den Leuten, die das Spiel durchschnittlich bis schlecht fanden, war die Komplexität der Spielmechanik (es wäre nicht "zugänglich" genug) und "langweilige, sowie einfallslose" Dungeons. Klar, das Spiel hat mehrere Ebenen, die erst einmal verstanden werden müssen. Aber ist das wirklich ein Grund das Spiel so abzuwerten? Ich persönlich kann dem nicht zustimmen. Wenn ich so eine Art Spiel kaufe und einfach durch die Story rauschen kann, wenn ich mir ständig nur die fetteste Ausrüstung kaufe, dann ist das doch einfach nur pure Zeit- und Geldverschwendung in meinen Augen. Beziehungssysteme in Spielen gefallen mir ehrlich gesagt und wenn das auch noch in irgendeiner Form Einfluss auf das Spiel hat, dann um so mehr. Was das Dungeon Design angeht, das sieht aus wie in den meisten Spielen dieses Genres. Mehr noch! Figue warnt uns, wenn Gegner in der Nähe sind und anhand der Farbe der auftauchenden Silhouette wissen wir auch, wie stark diese sein werden. Also, ich kann das "Argument" absolut nicht nachvollziehen.


Das Einzige, woran ich wirklich etwas zu meckern hätte, wäre, dass die Kampfanimationen nicht übersprungen bzw. beschleunigt werden können. Bei so zehn Teilnehmern auf dem Bildschirm kann das auf Dauer doch etwas mühselig werden. Ein Patch wäre echt super! Jedenfalls, ich mag Pokémon-Spiele, ich mochte Yokai Watch, ich mag besonders Spiele, bei denen ich nachdenken muss. Soul Hackers 2 macht mir unterm Strich richtig Spass. Nur, wer mit multidimensionaler Komplexität in Spielen nichts anfangen kann, der sollte hiervon wirklich die Finger lassen.



Soul Hackers 2 gibt's für PS4/5, Xbox One/Series und PC. Wir haben die PS4 Version gespielt. Das Test-Muster stammt von Atlus, wofür wir uns herzlich bedanken!


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