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The(G)net Review: Sniper Elite V2 Remastered

Sniper Elite 5 lässt noch eine Weile auf sich warten, also lässt Rebellion kurzerhand noch einen Remaster auf schiessfreudige Videospieler los. Ob sich bei Sniper Elite V2 Remastered auch spielerisch und nicht nur optisch etwas getan hat, das möchten wir in diesem Test klären.


Sniper Elite V2 Remastered Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Die Schlachtfelder des Zweiten Weltkriegs sind bei den Spiele-Herstellern nicht mehr so hart umkämpft wie früher. Da kommt uns Sniper Elite V2 Remastered eigentlich gerade recht. Als Nachfolger des originalen Sniper Elite sind wir abermals als Karl Fairburne auf den Strassen von Berlin unterwegs. Das Dritte Reich steht vor dem Kollaps, Hitlers verbleibende Truppen versuchen nervös die deutsche Hauptstadt zu verteidigen und terrorisieren mit hochmodernen V2 Gitfgas-Raketen die umliegenden Länder. Unsere Aufgabe ist es die Produktion dieser Wunderwaffe zu stoppen und nebenbei noch ein paar hochrangige Nazi-Offiziere und -Wissenschaftler über den Jordan zu schicken.


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Spielerisch hat sich dabei nichts geändert, im Gegenteil. Vergleicht man das Gameplay mit der aktuellsten Sniper Elite Episode, dann spielt sich V2 Remastered ein ganzes Stück hakeliger und unangenehmer. Das liegt hauptsächlich am Alter des Spiels, denn seit 2012 hat Entwickler Rebellion die Serie vor allem in Sachen Steuerung mit viel Feintuning beglückt, welche hier einfach fehlt. Es wäre schön gewesen, hätte man beispielsweise Steuerungsoptionen oder das allgemeine Spielgefühl von Teil 4 übernommen. In dieser Hinsicht bleibt das Original unangetastet und ist schlecht gealtert.


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Die Intensität und Spannung, sowie der beliebt hohe Gewaltgrad blieben zum Glück erhalten. Es ist nach wie vor eine Freude durch die Gegend zu schleichen und den Nazis mit Slow-Motion Treffern den Gar aus zu machen. Sich irgendwo zu verschanzen, die Luft anzuhalten, die Gravitation und den Wind zu berechnen und dann den ultimativen One-Shot Kill zu landen, das macht auch 2019 noch Spass. Die Auswirkungen und die Wucht eines fatalen Treffers werden bekanntermassen mit einer Art Röntgenblick sichtbar gemacht. Das ist wie immer wunderbar scheusslich inszeniert, wird aber genau aus diesem Grund wohl nicht jedem gefallen. Gute Sache, dass man diese Option auch deaktivieren kann, obwohl jene eigentlich eines der Alleinstellungsmerkmale der Serie darstellt.


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Wird man von den Gegnern entdeckt, offenbart sich ein weiterer Schwachpunkt. Die KI wurde von Rebellion in den letzten Jahren deutlich verbessert. Hiervon merkt man in V2 Remastered leider nichts. Feinde agieren stupide, bemerken stellenweise nicht einmal, dass der nur wenige Meter weit entfernte Kumpel gerade ins Gras beisst. Wenn Sie Blut geleckt haben schwärmen sie dafür umso fanatischer in Richtung des Spielers ungeachtet dessen, dass dort eventuell schon ein Haufen Leichen aus eigenen Reihen liegt. So kann man sich immer wieder vor Eingängen platzieren und einen nach dem anderen umnieten, der kopflos durch die Tür gerannt kommt. Die Schwierigkeit besteht eigentlich nur darin, dem Kugelhagel rechtzeitig zu entkommen, denn viele Treffer verträgt unser Held nicht. Die Nahkampfwaffen sind weitestgehend - , mit Ausnahme der schallgedämpften Pistole - unbrauchbar, weil diese zu ungenau sind oder schlicht zu wenig Munition zur Verfügung steht.


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Die Hektik und das Chaos in Berlin werden optisch gut eingefangen, auch wenn auf den Strassen ruhig etwas mehr los sein könnte. Schliesslich kämpften zu dieser Zeit nicht nur deutsche, sondern auch russische Truppen um die Vorherrschaft. Letzteren begegnen wir auch in der Kampagne, allerdings in nur kleinen Zahlen. Da dürfte für meinen Geschmack deutlich mehr los sein in der vom Krieg zerstörten Hauptstadt Gross-Deutschlands.


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Grafisch zeigt sich Sniper Elite V2 Remastered durchwachsen. Nach wie vor dominieren graue und braune Farbtöne. Allerdings hat Rebellion die Optik mit hochauflösenden Texturen und neuen Licht-Schatten-Effekten aufgepimpt. Das sieht nicht zuletzt in den Nachtlevels wirklich hübsch aus. Mimik und Animationen blieben jedoch unangetastet und sind somit überhaupt nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Da merkt man das Alter des Spiels deutlich. Sniper Elite V2 Remastered läuft dafür auf PS4 Pro und Xbox One X durchgehend flüssig in 4k mit 30fps (ohne HDR). Wahlweise aktiviert man den Performance Modus, der mit 1080p zwar etwas verwaschen, dafür aber die Action mit seinen butterweichen 60fps geschmeidiger macht.


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Abschliessend sei noch zu erwähnen, dass es auch sämtliche DLCs und der Multiplayer-Modus ins Spiel geschafft haben. Online führen 16 Spieler einen erbarmungslosen Sniper-Battle in diversen Spielmodi wie Deathmatch, Dogtag oder CTF – wenn man denn überhaupt Spieler findet. Das war beim Test nämlich nicht immer einfach. Alternativ schnappt man sich einen Kumpel, geht einzelne Missionen aus der Kampagne zu zweit an oder versucht endlosen Gegner-Wellen die Stirn zu bieten. Für Langzeitmotivation sorgen diverse Collectables wie versteckte Goldbarren oder fies platzierte Weinflaschen. Neben den optischen Verbesserungen ist auch ein neuer, Frame-by-Frame-Fotomodus enthalten. Dazu kommen noch sieben neue Charaktere aus der Zombie Army-Reihe.


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Apropos Zombie-Army: Leider gibt es nach wie vor keine originalen Uniformen oder NS-Symbolik im Spiel zu sehen. Das ist schade, machen jene doch erst richtig "böse Stimmung". Darunter leidet die Atmosphäre. Schade auch, weil solche Symbole in den Zombie-Army Spielen vom gleichen Hersteller ja vorhanden sind.



Fazit:

Schon vor sieben Jahren, also zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung, war Sniper Elite V2 kein besonders hübsches und auch kein besonders gutes Spiel. Daran ändert sich mit diesem Remaster nur wenig. Zumindest was die Spielbarkeit betrifft gibt es keine Verbesserung. Diese zeigt sich altbacken und profitiert nicht vom Feinschliff, den Rebellion über die letzten Jahre in neuere Teile der Serie investiert hat. Grafisch wurden die üblichen Remaster-Schrauben neu justiert, sprich Texturen, Auflösung und Licht-Effekte. Das sieht zwar ansehnlicher aus als anno dazumal, wirklich schön ist das Spiel aber immer noch nicht. Trotzdem macht der Ausflug ins aufgehübschte Berlin des Zeiten Weltkriegs Spass, vor allem dank der dichten, spannungsgeladenen Atmosphäre und der befriedigenden Sniper-Action mit dem gewohnt „gorigen“ Slow-Motion Röntgen-Blick.


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