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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Sleeping Dogs

GTA lässt uns Spieler fast ausnahmslos auf amerikanische Grossstädte los. Dass das Open World Spielprinzip auch anderswo in der Welt funktioniert, zeigt Sega mit der Yakuza-Serie schon seit Jahren. Nun steht mit Sleeping Dogs ein Ausflug nach Hong Kong an.


Es muss wahrlich nicht immer der Westen sein. Wieso nicht mal in Asien durch eine Grossstadt schlendern? Ich bin allerdings dankbar, nicht schon wieder durch Kamurocho streifen zu müssen. Ich mag Yakuza, aber den immer gleichen Stadtteil zum xten mal nahezu unverändert sehen zu müssen, langweilt selbst die hartgesottenen Fans. Umso erfreulicher, dass Square-Enix überraschend die unverbrauchte Stadt Hong Kong in Sleeping Dogs zum Austragungsort diverser Triadenkämpfe und Polizeimissionen macht.


Sleeping Dogs Test, Review, Testbericht.

Die Hauptrolle übernimmt Undercover Cop Wei Shen. Direkt aus den Staaten eingeflogen, möchte der gute Mann in Hong Kongs Strassen für Recht und Ordnung sorgen. Dass er nebenbei noch einen persönlichen Rachefeldzug anführt, gibt der Story schon mal genügend Würze, um für gute 20 Stunden bestens zu unterhalten. Die Charaktere haben zwar weniger Tiefgang als bei der Rockstar-Konkurrenz, das mindert aber den Unterhaltungswert kaum.


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Das ganze Spiel fühlt sich ein wenig wie ein HK B-Movie an, im positiven Sinne. Die Action steuert sich zudem grösstenteils hervorragend. Im Gegensatz zu Liberty City wird in Hong Kong mehr auf Handkantenschläge denn Schusswaffeneinsatz gesetzt - obschon letztere später ebenfalls zum Einsatz kommen und dank einem gut funktionierendem Deckungssystem weitestgehend frustfrei sind. Genau wie die Schiessereien lassen sich auch die Faustkämpfe eingängig steuern. Die 1-Button Schlägereien glänzen zwar nicht durch Tiefgang, machen aber durchwegs Spass. Nicht ganz so gut wie beim maskierten Rächer aus Gotham, aber immerhin nahe dran.


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Je nachdem was für Missionen sich Shen aussucht, verändert sich sein Aufgabengebiet. So bestreitet er hinlänglich bekannte Gangster-Aufträge für die Triaden oder kämpft bei der Ortsansässigen Polizei für Recht und Ordnung. Gemessen am Brutalitätsgrad bei der Triade oder der sauberen, möglichst Zivilopferfreien Abwicklung bei der Polizei erhält der gute Mann Erfahrungspunkte. Jene lassen ihn weitere Attacken erlernen oder den Umgang mit Feuerwaffen trainieren.


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Neben den actionorientierten Aufgaben warten selbstredend diverse Nebenmissionen in den vier Stadtteilen der Megametropole. So datet Shen das weibliche Geschlecht und profitiert in vielerlei Hinsicht davon. Auch Karaokebars gibt es zur Freude aller Minispiel-Liebhaber nicht nur in Kamurocho. Bereits ein Standard im modernen Open World Spiel: Shen darf sich nach Belieben einkleiden. Diese und weitere immer wieder eingestreute Abwechslungen tun dem Spiel gut und lockern das Geschehen erfreulich auf.


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Zu Beginn dürfte dem einen oder anderen Spieler eine Umgewöhnung ins Haus stehen. In der ehemals englischen Metropole fährt man auf der linken Strassenseite. Ansonsten ist vieles bereits aus anderen Genre-Grössen bekannt. Missionen werden aktiviert und das mitgelieferte Navigationsgerät führt den Chinesen jeweils direkt zum Ziel. Speziell für Leute mit schwach ausgeprägtem Orientierungssinn eine willkommene Hilfe, zumal das Spiel schon zu Beginn kaum Stadt-Grenzen setzt und zum ausladenden Sightseeing einlädt.


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Technikliebhaber werden aufgrund von Sleeping Dogs keine Bauklötze staunen. Bis auf einige Ruckler ist das John Woo angehauchte Spektakel aber durchwegs sauber programmiert. Eine nicht nimmer ideale Kamera lässt Raum für Beanstandungen offen, diese steht dem mitreissenden Spielgeschehen aber selten im Weg. Dennoch hätte ich mir das eine oder andere Mal eine angenehmere Sicht der Dinge gewünscht, was speziell in hektischen Situationen nerven kann.

Umso besser dafür die englische Vertonung der Charaktere. Hier gibt es nichts zu beanstanden.

Genauso wenig bei der Umsetzung der Stadtteile. Obschon sie nicht durch high-end Grafik bestechen, macht es Spass durch Hong Kongs Viertel zu schlendern. Auch weil die Stadt insgesamt sehr lebendig wirkt.


Online gibt es übrigens bis auf einige Punkt-Vergleiche unter Freunden nichts zu tun. Braucht aber auch kein Mensch. Das Spiel ist als Single Player Erfahrung ausgelegt und funktioniert als solche hervorragend.



Fazit:

Sleeping Dogs macht Spass. Die in Videospielen weitestgehend unverbrauchte Stadt und eine packende Story tragen viel dazu bei. Dass sich das Actionspektakel durchwegs gut steuern lässt und das ganze technisch sauber programmiert wurde, rundet Sleeping Dogs wunderbar ab. Wider Erwarten ist der Ausflug nach Hong Kong mehr als nur eine Übergangslösung zu GTA 5 oder einem runderneuerten Yakuza. Wir hatten viel Spass in dem etwas anderen, liberaleren China – kein GTA, aber viel näher dran als im Vorfeld erwartet.


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