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AutorenbildMichael Blum

The(G)net Review: Skate

Alternative Steurung, Realismus, Flickit System? Skate verspricht ein komplett anderes Spielgefühl, eine neue Erfahrung im Sportspielesektor, eine kleine Revolution! Kann skate der mehrfach etablierten Tony Hawks-Reihe Paroli bieten?


Skate Test, Testbericht, Review.

In den letzten Jahren kam kein Skateboardspiel auch nur ansatzweise an Neversofts Tony Hawk Reihe heran. Regelmässig wurden Fans dieser Serie mit neuen Titeln beglückt, wobei nie wirklich Neues geboten wurde. Für mich war Teil 4 der Höhepunkt, danach gings stetig abwärts wobei Project 8 eine positive Ausnahme machte. Trotzdem, frischer Wind im Genre der Skateboardspiele ist dringend nötig! "skate" von Electronic Arts bietet ein komplett anderes Spielgefühl dank innovativer Steuerung und noch nie dagewesenem Realismus.


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Wir kennen das ja alle zur Genüge: X gedrückt und damit die Geschwindigkeit haltend in eine Rampe rollen, an der Kante den Boneless auslösen, in der Luft zuerst einen Triple Kickflip, gefolgt von einem 720 Benihana. Kurz vor dem Aufkommen über einen Revert direkt in einen Nose Manual, X gedrückt halten, an der Kante mit einem Boneless Air gewinnen, und diesen mit einem lässig aus dem Ärmel geschüttelten 900 auch sinnvoll nutzen. Und das wieder und wieder mit dem Nose Manual in eine Kombo verbinden um den Millionenscore zu knacken.


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Ich hatte und habe Spaß mit den Tony Hawk-Games, gerade der zweite und vierte Teil werden mir immer in bester Erinnerung bleiben. Aber die Spiele waren im Grunde Arcade-Racer auf vier kleinen Rollen, einen Simulationsanspruch hatte die Serie nie, obwohl Neversoft hier anderer Meinung ist. Auch skate ist keine Simulation, aber sie kommt dieser Bezeichnung so nahe, wie man es mit einem Pad statt einem Board in der Hand nur kommen kann. Bei skate geht es primär um die perfekte Beherrschung des Skateboards und nicht um wildes Aneinanderreihen von Tricks. Das Board ist wichtiger als der Skater, dies erkennt man sofort an der Kameraperspektive die relativ tief liegt und das Board in den Fokus rückt. EA's brandneues »Flickit« System ermöglicht eine völlig neuartige Kontrolle des Skateboards, erfordert allerdings viel Geduld und Gewöhnung seitens des Spielers. Anfangs werded ihr alles andere als den geplanten Trick ausführen, ihr werded euch dutzende Male die Nase am Asphalt aufschlagen bevor ein Trick gelingt, glücklicherweise nur virtuell.


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Mit dem rechten Analogstick zündet ihr die Tricks, mit dem linken steuert ihr euren Skater. Ein ruhiges, konzentriertes rechtes Händchen ist hier wichtiger als das Merken von Hoch, Runter, Viereck, denn Präzision ist alles! Die Trickpalette kann es locker mit der von Tony Hawk aufnehmen, Voraussetzung hierzu ist: viel Übung und am besten noch mehr Übung! Das Problem ist, dass viele Tricks ein ganz ähnliches Kontrollschema haben. So kann und wird es passieren, dass ihr einen bestimmten Move im Sinn hattet, jedoch einen ganz anderen auslöst, nur weil ihr den Stick leicht rechts bewegt habt, statt ihn völlig gerade zu halten. Wenn es darauf ankommt einen vorgeführten Trick nachzumachen, kann schnell Frust aufkommen. Schon ein simpler Ollie auf eine Rail ist eine Herausforderung, die nur mit präzisem Timing funktioniert. Seid ihr dann im Grind, klebt das Board nicht etwa auf der Rail, nein, die Physik fordert schon nach kurzer Zeit ihren Tribut.


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Die linken und rechten Trigger dienen als Ersatz für die linke und die rechte Hand, mit der ihr in der Luft Grab-Tricks auslösen könnt. Und zum Beschleunigen reicht es nicht, einfach einen Button gedrückt zu halten, stattdessen müsst ihr rhythmisch den linken oder rechten Fuß bewegen, um Geschwindigkeit zu gewinnen. Der gesammte Mix macht skate definitiv schwerer als die Tony Hawk Spiele, aber auch glaubwürdiger und langfristig motivierender. Spielerisch geht jedoch auch Electronic Arts keine Risiken ein. Anfangs erschafft ihr euer alter Ego nach freien Wünschen. Hautfarbe, Sonnenbrille, Hosen, Hemden.. alles ist frei nach euren Wünschen gestaltbar. Die Events folgen dem altbekannten Schema. Mal müsst ihr einen besonderen Trick für ein perfektes Foto nachmachen, mal gilt es einen Highscore zu schlagen. Neben der "Kampagne" gibt es noch drei weitere Spielvarianten: Zum einen das "Freeskate" für Solisten, in dem ihr nach Belieben durch die Stadt rollen dürft.


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Zum anderen gleich zwei Mehrspielermodi: "Party Play" erlaubt vier lokalen Skatern entweder eine flotte Runde SKATE oder ein Spot Battle. In der anderen Varianten erwarten euch online sechs Spielmodi, eine Highscorejagd, ein Rennen oder natürlich auch hier ein SKATE-Wettbewerb. Technisch besticht skate vor allem durch die superben Animationen seiner rollenden Helden. Die Bewegungen sind flüssig, glaubwürdig und stylisch. Der Rest ist nicht übel, aber auch nicht spektakulär. Die Stadt sieht gut aus, die Figuren wirken in Nahaufnahme ein wenig grob gezeichnet, dies verleiht dem Ganzen einen dezenten Comiclook. Wichtig ist vor allem, dass die Geschwindigkeit stimmt, kein Ruckeln weit und breit! Der Soundtrack ist mit allerhand lizenzierten Stücken prima zusammengestellt, typisch EA eben.



Fazit:

skate bringt frischen Wind in ein angestaubtes Genre und das mit Erfolg! skate braucht viel Geduld und Eingewöhnungszeit. Investiert man diese, wird man mit einem superben Spielegefühl belohnt und richtig viel Freude daran haben. Experiment geglückt, Patient glücklich!


Skate Test, Testbericht, Review.

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