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AutorenbildMarwan Abdalla

The(G)net Review: Singularity

Zeitreisen, Mutanten und sowjetische Soldaten erwarten euch im neusten Spiel der Macher von Castle Wolfenstein. Raven Software versucht mit Singularity, frischen Wind in das Genre des Ego-Shooters zu bringen.


Singularity Game Test, Review, Testbericht.

Es gibt Spiele, welche uns mit packenden Storys und unvergesslichen Charakteren in ihren Bann ziehen und damit ihren Weg in unsere Herzen bahnen. Singularity ist bestimmt kein solches Spiel, was nicht heissen soll, dass es keinen Spass macht. Als amerikanischer Soldat Nate Renko wird man auf die russische Insel Katorga-12 geschickt um die radioaktiven Anomalitäten vor Ort zu überprüfen. Auf dem Weg dorthin stürzt jedoch euer Helikopter ab und als einer von wenigen Überlebenden versucht man, von dieser Insel zu fliehen. Während der Erkundung der Insel erfährt man, dass die Russen während den 50er Jahren mit einer mächtigen Substanz experimentiert haben, um ihre Position als Herrscher der Welt zementieren zu können und um den USA im Kalten Krieg Paroli bieten zu können. Das Element 99 (oder kurz: E99) wäre dazu bestimmt in der Lage gewesen, jedoch scheinen die Experimente nicht ganz erfolgreich gewesen zu sein. Aufgrund dieser Fehlschläge werdet ihr auf Katorga-12 mit Zeitsprüngen zwischen den Jahren 1955 und 2010, Mutanten und einigen anderen Überraschungen konfrontiert.


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Nach einer kurzen Weile kommt man in den Besitz des Zeitmanipulationsgeräts (kurz ZMG) und es stellt sich heraus dass nicht alle Experimente schief gelaufen sind. Dieser besondere Handschuh ermöglicht euch, die Zeit zu manipulieren und Gegenstände sowie Lebewesen zu verändern. So könnt ihr beispielsweise eure Gegner altern lassen bis sie zu Staub zerfallen oder eine alte verrostete Kiste wieder in ihren einstigen Zustand zurückversetzen. Kurz gesagt ist das ZMG das einzige laue Lüftchen Innovation, welches in Singularity weht. Die Zeit zu manipulieren macht jedoch grossen Spass. Im Allgemeinen ist es in diesem Spiel wichtig, die grauen Zellen nicht allzu stark anzustrengen und sich auf die Action im Spiel zu konzentrieren, denn wo die Story zu kurz tritt, dort kommt der Nervenkitzel zum Einsatz.


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Schon nach einer halben Stunde werden die Parallelen zu Spielen wie Bioshock und Half-Life 2 erkennbar. Speziell von Bioshock wurde einiges abgekupfert. Geschichten von Katorga-12 werden mit Tonbändern erzählt, welche auf dem Areal der Insel gefunden werden. Ein Einführungsfilm über E99 erinnert stark an die Plasmiden-Demos aus Rapture. Wie schon bei anderen Spielen hat auch Singularity die Gravity-Gun aus Valves Referenzshooter übernommen und in das ZMG eingebaut. Neben Zeitmanipulationen ist man so auch in der Lage, Gegenstände herumzuschleudern. Trotz dieser Leihgaben entwickelt das Spiel eine eigene Persönlichkeit und kann vor allem mit seinen rasanten Tempowechseln den Spieler bei der Stange halten. Horden von Freaks, clevere Zeitpuzzles oder Bosskämpfe gegen deformierte Giganten werden so nie langweilig. Auch die Schauplätze wechseln sich genügend ab, nicht zuletzt da man über die Fähigkeit verfügt, durch die Zeit zu reisen. Zudem lässt die Gegnervielfalt nicht viel zu wünschen übrig, so dass man immer genügend Variationen an Kanonenfutter erhält.


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Neben des ZMG’s lässt sich E99 auch für gewöhnlichere Schusseisen verwenden. Die obligaten Waffen wie die Shotgun, das Sniper Rifle oder ein Maschinengewehr lassen sich mit E99 upgraden und einige davon erhalten zusätzliche Funktionen. So könnt ihr mit der Sniper Rifle die Zeit temporär verlangsamen um mehrere Ziele nacheinander in die ewigen Jagdgründe zu senden.


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Neben den Kanonen macht Singularity auch bei allen anderen Aspekten, welche für Ego-Shooter üblich sind, alles richtig. Beim Abdrücken des Abzugs gibt es einen gehörigen Bumms zu hören und mit Blut wurde auch nicht gegeizt. Jedoch sind nicht alle Schusswechsel gleich unterhaltsam. Es kann durchaus passieren, dass euch ein Gegner völlig wehrlos den Rücken zu dreht und ihr ihn dann durchlöchern könnt. Andere Stellen wie ein enger mutantenverseuchter Korridor können hingegen eher nervig als unterhaltsam sein. Weiter gibt es neben der schlechten Gegner-KI auch einige Bugs zu bemerken, welche den Genuss schmälern. So ist es vorgekommen, dass ein Bossgegner ausserhalb der Arena erschienen ist und man gezwungen ist, den letzten Checkpoint zu laden. Im Allgemeinen wäre es besser gewesen, es mit dem Feinschliff des Spiels etwas genauer zu nehmen. Mit ein wenig Feinpolitur hätte dieser Halb-Edelstein bereits etwas mehr glänzen können.


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Vom Multiplayermodus gibt es nicht sehr viel zu berichten. Ein Mix aus traditionellen Egoshooter Deathmatches und Left 4 Dead ähnlichen Modi bieten ein unterhaltsames Online-Erlebnis. Witzig ist die Variante, in der man sich als einer der Freaks aus Katorga-12 versuchen kann. Wie würde es euch gefallen, als Mutant explosive Fässer auf eure Gegenspieler zu schmeissen oder als Zecke den Körper eines Widersachers zu beherrschen und diesen gegen seine Mitspieler zu verwenden?



Fazit:

Singularity setzt keine Massstäbe, sprengt keine Dimensionen und ist auch keine Grafik-Referenz. Trotzdem haben wir es hier mit einem Spiel zu tun, das vieles richtig macht und grossen Spass bereitet. Dieser Shooter erinnert daran, dass man auch Spiele machen kann ohne das Genre neu erfinden zu wollen und somit bleibt es den Wurzeln treu. Ego-Shooter Fans sollten ganz bestimmt einen Blick darauf werfen.


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