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The(G)net Review: Silent Hill: Homecoming

Autorenbild: Matthias SchmidlinMatthias Schmidlin

Man hat ja im Vorfeld schon einiges gehört über Konamis neuesten Horror-Streich. Nicht nur, dass zum Missmut vieler Fans ein anderes Team mit dem Spiel beauftragt wurde, auch die angekündigten Neuerungen wurden nicht überall gleich gut aufgenommen. Was das neue Silent Hill wirklich ist, zeigt euch unser Test!


Silent Hill: Homecoming Test, Review, Testbericht.

Das Erbe welches die Jungs von Double Helix antreten mussten, ist wahrlich kein einfaches. Die grosse Silent Hill-Fangemeinde erwartet etwas ganz besonderes. Nur was? Ich sag jetzt mal einfach, dass es über den Daumen gepeilt zwei Silent Hill-Fanlager gibt. Zum einen wären das die Fans, welche die wirklich miese Steuerung und die eingeschränkte Aktionsfähigkeit als Pluspunkt für die Silent Hill-Spiele sahen, zum anderen die, die zwar das Spiel an sich einfach toll fanden, sich aber doch eine etwas „angenehmere“ Steuerung gewünscht hätten. Damit es gleich alle wissen: ich gehöre zu Letzteren. Super Spiele, geniale Atmosphäre aber die Steuerung hat mir nie richtig gefallen. Und damit das klar ist: Wenn ich im Text unten gleich auf die Steuerung eingehe, rede ich NICHT von den neuen Kampfmoves sondern wirklich darüber, wie man Alex durch die Welt bewegt ;)


Silent Hill: Homecoming Test, Review, Testbericht.

Mit einem Kumpel hab ich mir Silent Hill 1, 2, 3 und Origins in einer Session rein gezogen. Von „The Room“ hab ich bis heute die Finger gelassen, da die Fan-Kritiken mich das schlimmste erahnen liessen. Daher hab ich mit Freude auf den Release von Silent Hill Homecoming gewartet. Nachdem Asien und die Vereinigten Staaten schon seit geraumer Zeit „nach Hause“ gehen konnten, mussten wir uns noch bis vor ein paar Tagen gedulden. Im Vorfeld haben die US-Tests gezeigt, dass das Spiel an einigen Kinderkrankheiten gelitten hat und auch technisch nicht komplett ausgefeilt war. Hier schon mal vornweg. Die schlimmsten Patzer (verschwindendes Silent Hill, schlimmere Framedrops) hat Konami in den letzten paar Monaten für uns korrigiert, so dass uns ein bugfreies Spiel zum Testen vorliegt.


Silent Hill: Homecoming Test, Review, Testbericht.

Zur Story nur so viel. Alex Shepard, Kriegsveteran (das erklärt auch warum das Kerlchen so agil ist) sucht in seinem Dorf Shepards Glenn, ein Dörfchen am Toluca Lake, nach seinem Bruder Josh und gerät dabei immer tiefer in die Abgründe des eigenen Stammbaums. Storytechnisch zwar nichts bahnbrechendes, aber ein Fan will eigentlich auch nicht mehr, oder? Wie üblich steuert ihr den Protagonisten durch verschiedene Abschnitte, diesmal nicht immer in Silent Hill als mehr in Shepards Glenn. Neben den, gegenüber den Vorgängern, etwas doch sehr vereinfachten, „Suche-zwei-Steinplatten-und-setze-sie-ein“-Rätseln stellen sich euch ein gutes Dutzend schräger Gegnertypen in den Weg die partout versuchen eure Suche abrupt zu beenden. Die sind mit der richtigen Taktik auch keine grosse Herausforderung mehr. Mit der Grundkombo A,A,A,X und dem neuen Ausweichbutton lassen sich die meisten Viecher ohne grosse Mühe ausschalten. Im übrigen ist das Töten nur an bestimmten Stellen ein Muss. Vielerorts könnt ihr den teuflischen Kreaturen einfach davonlaufen um zum nächsten Abschnitt zu gelangen. Es sei denn, ihr wollt ungestört in allen Räumen wühlen um Notizen und Extras wie Fotos zu finden. Dann ist es zu empfehlen, die Monster vorher aus dem Weg zu räumen.


Silent Hill: Homecoming Test, Review, Testbericht.

Ansonsten tut ihr das, was man von einem Silent Hill erwartet. Ihr durchforstet in einer düsteren, beklemmenden Atmosphäre ein Hotel, ein Krankenhaus, eine Polizeistation, eine Kanalisation und so weiter. Dabei gibt es für jeden Abschnitt eine Karte, auf der Alex einzeichnet, welche Tür des Ortes offen ist, welche er nicht aufkriegt, für welche er einen Schlüssel braucht, den ihr zuerst finden müsst – das volle Silent Hill Programm eben. Wie aber bereits kurz angeschnitten, haben die Rätsel nicht das richtig grosse Silent Hill-Niveau weder von der Art her noch von der Schwierigkeit her. Hier hätte ich mir mehr gewünscht.


Silent Hill: Homecoming Test, Review, Testbericht.

Ein ganz eindeutig grosser Schritt für die Silent Hill-Reihe ist aber die an westliche Verhältnisse angepasste Steuerung. Über die beiden Sticks lässt sich Alex wesentlich bequemer in der Third-Person-Perspektive durch die schaurigen Abgründe seiner Psyche steuern als Harry, James oder Heather noch in den Vorgängern. Vorbei ist auch die Zeit von ewig langem Warten, bis euer Alter Ego sich bequemt eine Attacke auszuführen. Auch hier hat Double Helix meiner Meinung nach den Weg in die richtige Richtung eingeschlagen. Wo sich die Geister schlussendlich schneiden werden, ist aber mit Sicherheit die Kampfsteuerung. Mit der Möglichkeit einem Gegner auszuweichen und Kombos auszuführen, fühlen sich viele Fans vor den Kopf gestossen. Durch die vereinfachte Kontrolle in den Fights, geht viel von der „Ich-möchte-die-nächste-Tür-gar-nicht-erst-aufmachen“-Atmosphäre verloren. Klar sind die Gegner in keinster Weise Kanonenfutter, ohne die richtige Angriffstaktik segnet Alex schnell das Zeitliche und gerade wenn mehrere Gegner auf einmal auf euch zu stürmen, ist abhauen meist die bessere Lösung. Denn wie in den Vorgängern bringt ihr die Wesen meist nur mit Meele-Attack-Waffen ins Jenseits. Schusswaffen gibts im Spiel zwar, aber die Munition ist, genau so wie die Heilmittel, karg und sollte eher für die Bosskämpfe aufgespart werden.


Silent Hill: Homecoming Test, Review, Testbericht.

Mit dem Auge der Grafikhure betrachtet, gewinnt Silent Hill Homecomping bestimmt keinen Orden, was aber nicht weiter schlimm ist. Die tolle Atmosphäre gepaart mit der genialen musikalischen Untermalung aus der Feder von Akira Yamaoka und die typischen Get-Item-Sounds machen Silent Hill Homecoming zu einem rundum gruseligen Erlebnis. Einzig bei den Charakter-Models scheint Double Helix die Zeit ausgegangen zu sein. Ausser Alex sehen die Protagonisten etwas arm aus. Ausserdem sind die Framedrops nicht zu 100% verschwunden, was aber das Gameplay nicht weiter beeinträchtigt.



Fazit:

Silent Hill Homecoming ist ein rundum solides Survival-Horror-Spiel. Ob der Titel "Silent Hill" noch gerechtfertigt ist hingegen fraglich. Zwar sind viele Elemente der alten Serie übernommen worden, aber die Neuerung mit dem Kampfsystem oder die wenigen und nicht sehr anspruchsvollen Rätsel tendieren eher in Richtung "Standard Survival Horror" statt „neues Silent Hill". Trotzdem dürfen Horror-Fans getrost zugreifen.


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