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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Sengoku Blade (SEGA Saturn)

2D rules, noch immer! Die meisten SEGA Saturn Besitzer haben ihre Konsole in diesen Tagen nur noch aus einem Grund und wissen die liebevoll handgezeichneten und animierten Pixel-Grafiken klassischer 2D Games zu schätzen. Anlass für mich, eine dieser Perlen nochmal Revue passieren zu lassen.



Sengoku Blade - auch Sengoku Ace Episode II genannt - ist der direkte Nachfolger von Psikyo's gleichnamigem Arcade-Shooter aus dem Jahre 1993, welcher damals leider für keine Heim-Konsole umgesetzt wurde. ATLUS und Psikyo sei dank, wurde der zweite Teil perfekt auf Sega's Saturn umgesetzt. Grafisch gehört der Titel nämlich mit Sicherheit zu den eindrucksvollsten Saturn- bzw. Psikyo-Shootern überhaupt. Zu Beginn verwöhnt ein kurzes 2D-Intro in Spiel-Grafik das Auge, das euch auf den folgenden Stil-Mix aus alter japanischer Mythologie und kaltem Sci-Fi High-Tech einstimmen soll. Der Druck auf die Start-Taste offenbart das wie üblich recht spartanische Game-Menü, wo ihr einen von acht Schwierigkeitsgraden und einen von 5 Charakteren auswählen dürft. Jede der Figuren besitzt natürlich andere Standard- und Spezial-Waffen, sowie individuelle Smart-Bombs.



Je nach gewähltem Charakter, gilt es einen anderen Start-Level zu absolvieren. Sengoku Blade arbeitet mit dem altbekannten Level-Up System, was für euch den ständigen Konsum der vielen herumschwirrenden Power-Kapseln bedeutet. Nach ein paar dieser Kapseln darf man auch mit Beam-Shots arbeiten, sprich den Schuss aufladen. Vom Gameplay her sicher nichts Neues, sondern eher gewohnter Standard. Grafisch ist Sengoku Blade aber alles andere als Durchschnitt. Eigentlich reizte Psikyo lediglich die Grafik-Engine vollends aus, die schon in Titeln wie Strikers 1945 Teil 1 und 2 oder Gunbird zum Einsatz kam. Das Resultat kann sich aber sehen lassen. Butterweiches Parallax-Scrolling über mehr als 10 Ebenen (!) während dutzende herrlich animierte, teils gerenderte Gegner von allen Seiten attackieren, alles ohne den geringsten Slowdown.



Die Angriffs-Wellen sind höchst abwechslungsreich und intelligent plaziert, so dass der Slalom um die feindlichen Schüsse und Gegnertypen nie langweilig wird. Die Endbosse geben euch schliesslich den Rest, und zwar in jeder Hinsicht. Sie sind nicht nur riesengross und toll anzusehen, sondern überraschen gleich mit mehreren Aus- und Abbau-Stufen und hammerharten Angriffs-Taktiken. Leider hat Psikyo es wieder nicht fertig gebracht, mehr als 5 kurze Level im Spiel unterzubringen. Für die ersten 4 davon stehen zu allem Überfluss unbegrenzt Continues zur Verfügung. Der letzte Level muss nach Verlust der drei Leben zwar jedes mal von vorne begonnen werden, unterm Strich spielt man Sengoku Blade aber in knapp 10 Minuten durch.


Sengoku Blade SEGA Saturn Test, Review, Testbericht.

Um an den Secret-Character zu kommen, muss man das Spiel allerdings mindestens 5 mal beenden. Positiv hingegen die beiliegende Zusatz-CD, mit einem Psikyo Shooter-Almanach mit vielen Videos zu anderen Shooting Games aus gleichem Hause, sowie hunderten von Fan-Zeichnungen und jede Menge Informationen und Artwork rund um Sengoku Ace und seine Charaktere. Die Fan-Zeichnungen stammen übrigens aus einem Wettbewerb, den die Entwickler in Japan kurz vor der Veröffentlichung des Spiels lancierten. So mancher japanischer Fan wird sein eigenes Meisterwerk auf der Zusatz-CD finden. Diese und die Tatsache, dass Sengoku Blade ausschliesslich in Japan und in geringen Stückzahlen erschienen ist, machen das Spiel zum begehrten Sammler-Objekt.



Fazit:

Sobald der Name Psikyo auf der Schachtel steht, kann man den Titel eigentlich blind kaufen, vorausgesetzt man mag gute, alte 2D Shooter. Das ist bei Sengoku Blade nicht anders. Anders ist nur die tolle Grafik und das total abgefahrene Design. Der Mix aus alter japanischer Tradition und futuristischer High-Tech überzeugt und wirkt zu keiner Zeit kitschig. Die Gegner sehen alle atemberaubend aus, sind detailliert und mit viel Liebe designet worden, fast schon wie eine "Abschluss-Arbeit". Und das alles ohne 4MB Ram Cart! Schade ist nur die Kürze. Aber in der Kürze liegt manchmal eben die Würze und die gebotenen Level sind aller erste Sahne! Besser werden 2D Shooter im allgemeinen wohl kaum mehr werden. Allerdings ist die Original Saturn Disk nur schwer zu finden und wenn, dann nur zu enormen Preisen. Gut, dass das Spiel auch für die Switch und PS2 erschienen ist.


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