Passender könnte ein Titel kaum sein. Schlag den Raab: Das 2. Spiel ist genau das, was es zu sein vorgibt: Das zweite Spiel zum Showklassiker im deutschen Privat-Fernsehen, namentlich Pro 7.
Nach dem reissenden Absatz von Schlag den Raab im vergangenen Jahr, überrascht die Fortsetzung nur wenig. Kritikpunkte wies der Erstling einige auf. Allerdings keine, die wir nicht auch von allen anderen Casual-Games zu genüge kennen würden. Somit war die Anschaffung für Show-Liebhaber durchaus zu rechtfertigen.
Ich gebe zu, ich bin ein regelmässiger Zuschauer der Raab Events. Turmspringen, Stock-Car Challenge, TV-Total Poker oder den Klassiker, Schlag den Raab. Wieso genau mich die einfach gestrickte TV-Show genau unterhält, konnte ich bisher kaum ergründen. Spielt aber auch keine Rolle, solange die Unterhaltung stimmt. Unter diesem Gesichtspunkt und mit dem antrainierten Fanblick habe ich Schlag den Raab: das 2. Spiel angespielt.
Schnell fällt auf, der Moderator wurde originalgetreu ausgetauscht. Der unsympathisch wirkende Steven Gätjen ersetzt ebenso wie bei Pro 7 den liebgewonnen Matthias Opdenhövel. Wobei sowohl Gätjen wie auch Stefan und Elton im Comic Look vertreten sind. Die deutlich überzeichneten Charaktere wurden grafisch dezent aufgewertet, übrigens genau wie die restliche Optik des Spiels. Zudem liessen sich die beiden Komiker nicht lumpen und wurden komplett neu vertont. Die Sprüche der bekannten Gesichter und die bekannten Sounds der Unterhaltungssendung heben den Titel im Endeffekt vom Gross des Minispiel-Allerleis ab.
Nicht unwichtig sind diesbezüglich auch die Minispiele selbst. Jene kennen Samstagabend TV-Konsumenten von Pro 7 mehrheitlich bestens. Wieder mit dabei sind Klassiker wie Blamieren oder Kassieren, Kopfrechnen, Länderumrisse oder wo ist was. Neu finden einige der mehr actionorientierten Spiele auch draussen statt. Zu mehr als einer grafischen Abwechslung führt es aber nicht, ob wir Zeitrennen, Baseball und Co. nun im Freien oder überdacht angehen.
Der Kernpunkt des Titels sind offensichtlich die Spiele, in welchen wir gegen Raab in maximal 15 aufeinanderfolgenden Runden antreten, um so die begehrte halbe Million Euros abzusahnen. Deswegen hier eine kurze Übersicht der im Spiel vertretenen Duellvarianten:
Axtwerfen • Baseball • Blamieren oder Kassieren • Dosenwerfen • Fangen • Führerschein • Geldzählen • Hammerwerfen • Kopfrechnen • Länderumrisse • Marienkäfer • Nageln • Schätzen • Schiessen • Shuffleboard • Stimmt's • Superkorb • Töne merken • Wann war was? • Was ist das? • Wer lügt? • Wer weiss mehr? • Wo liegt was? • Würfeln • Zeitfahren
Genau wie bei der Fernsehsendung, kann der Weg zum schnöden Mammon durchaus zeitintensiv werden. Zumal sicher gewonnene oder klar verlorene Spiele stets stur zu Ende gespielt werden müssen. Wieso wir die Spiele nicht unterbrechen und zwischenspeichern dürfen, erschließt sich auch dem größten Raab-Anhänger kaum.
Wie bereits beim Vorgänger sind die Spiele zwar kreativ und abwechslungsreich, aber trotz der über 4'000 Fragen und einem Schwierigkeitsgrad, der sich individuell anpassen mag, ist der Multiplayer Modus nicht unwichtig. Mit Freunden geht’s im Team zur Sache und einem geselligen Abend steht nichts mehr im Weg. Übrigens darf jede der Aktivitäten einzeln in einem Trainingsmodus angewählt und, wie es der Name schon sagt, trainiert werden.
Fazit:
Wie bereits erwähnt, sehe ich mir die Raab Events durchaus gerne an. Für Kenner der Show bietet das zweite Spiel eine gelungene Ansammlung von Minispielen und einen ausreichenden Wiedererkennungswert des Ablaufs. Doch auch für Pro7-freie Spieler sind die gut zwei dutzend Spiele unterhaltsam, sofern man einige Mitspieler zur Hand hat. Im Alleingang langweilt das Spiel bereits sehr schnell, was abzusehen war und bei den hinlänglich bekannten Minispielsammlungen anderer Hersteller nicht anders ist.
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