Frisches Futter für ausgehungerte VR-Enthusiasten. Statt einem hektischen Shooter oder einer erneuten Horror-Erfahrung erwartet Fans von virtuellen Realitäten im Juni dieses Jahres ein Vertreter des Puzzle-Genres.
Der Begriff Salary Man stammt aus Japan und definiert einen Büroangestellten in einem angesehenen Unternehmen. In Japan war es vor nicht allzu langer Zeit keine Seltenheit, das ganze Arbeits-Leben im selben Betrieb tätig zu sein. Entsprechend war die gut bezahlte und gestellte Position des Salary Man ein oft angestrebtes Karriere-Ziel. Damit hat Salary Man Escape letztendlich nur wenig zu tun.
Kaum ist Sonys VR-Brille am eigenen Kopf fixiert, finden wir uns mitten im Spiel wieder. Einstellungen wie etwa eine Anpassung an der vorgegebenen Steuerung oder am Schwierigkeitsgrad gibt es nicht. Das Geschehen präsentiert sich aus einer etwas entfernten, diagonal-von-aussen Perspektive. Es gilt dem Salary Man dabei zu helfen, seinem tristen Büro-Alltag zu entfliehen. Um ihn seinem Ziel näher zu bringen, wird wahlweise mittels Joypad oder Move-Controllern die Umgebung umhergeschoben. Einzelne Objekte lassen sich schieben, ziehen und verschieben, um so neue Wege zum angestrebten Ausgang frei zu machen. Dabei kommt eine ansprechend umgesetzte Physik-Engine zum Einsatz, welche entsprechend berücksichtig werden sollte.
Das Spiel ist nicht absonderlich lang, bietet mit seinen gut acht Stunden Spielzeit aber genügend Unterhaltung, speziell in Anbetracht des schmalen Preises. Auf den Rätselfreund mit VR-Brille warten insgesamt ein halbes Dutzend Kapitel mit insgesamt 78 Levels. Technisch bieten andere VR-Titel der letzten Monate deutlich mehr. Der Grafikstil ist äusserst minimalistisch gehalten, wenn auch immer stilvoll. Dazu passt der aus dem 80er Jahre-Japan inspirierte Soundtrack.
Dank des ruhigen Gameplays und der einfachen Grafik dürften auch VR-ungeübte Spieler mit dem Titel klarkommen. Im Gegensatz zu hektischen Shootern oder nervenaufreibenden Psycho-Spielen ist die Flucht des Büroangestellten ein Titel für jedermann, sofern eine gewisse Puzzler-Affinität vorhanden ist.
Fazit:
Wer einfache Physik-Puzzles mag und nicht vom spartanischen Grafikstil abgeschreckt wird, findet in Salary Man Escape ein unterhaltsames Stück Software für die heimische VR-Brille. Wie so oft bei Puzzle-Spielen dieser Art, bleibt die ganz grosse Begeisterung aus. Dennoch erfüllt das Spiel seinen Zweck und weiss dank gut umgesetzter Physik und einigen unterschiedlichen Lösungswegen durchaus zu gefallen.
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