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AutorenbildSaid Tijani

The(G)net Review: Saints Row

Unzählige GTA Klone haben seit dem ersten Rockstar-Abenteuer die Spielewelt überflutet. Alle scheiterten sie kläglich am grossen Vorbild. Mit Saints Row versucht es nun Volition/THQ und das gleich auf einer Next-Gen Konsole. Kann der potentielle GTA-Killer überzeugen?


Saints Row Test, Review, Testbericht.

Bevor das eigentliche Hauptspiel beginnt, dürft ihr in einem handlichen und extrem ausführlichen Editor eure Spielfigur zusammensetzen. Soll er gross und stark sein oder eher dick und breit, die Möglichkeiten sind schier endlos. Falls euch euer Charakter während des Abenteuers nicht mehr gefällt, geht ihr einfach zum plastischen Chirurgen. Nach einer kurzen Ladezeit befindet ihr euch auch schon mitten drin in der Grossstadt Stillwater. Ihr schliesst euch der 3rd Street Saints Gang an und versucht die Macht über die Stadt zu erlangen.


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Dies gelingt euch indem ihr die 3 anderen Gangs der Stadt zunichte macht. Die Steuerung geht sofort in Fleisch und Blut über und ihr dirigiert euren Homie ohne Probleme durch die Gegend. Eine wunderbare Idee ist der Waffen-Auswahl Ring. Durch drücken von B könnt ihr sofort den Ring aufrufen und durch den linken Analogstick eure Waffe oder Energiespender auswählen. Echt praktisch, denn Waffen gibt's im Game jede Menge. Von der kleinen Handfeuerwaffe bis zum Raketenwerfer findet ihr ein breites Spektrum an Ballermännern.


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Der Shop "Friendly Fire" hat sie alle. Um es gleich vorwegzunehmen. Nein, Saints Row erfindet das Rad nicht neu. Vom ersten Augenblick an ist die Ähnlichkeit zu GTA nicht zu übersehen. Das ist ja an sich nichts schlechtes, jedoch sind wir mit GTA San Andreas ein sehr hohes Niveau gewohnt. In GTA SA konnte man einen ganzen Bundesstadt bereisen. In Saints Row lediglich eine einzige Stadt. Man kann sich also Saints Row wie dazumals GTA 3 vorstellen. Es versucht gar nicht erst die Ausmasse eines San Andreas zu erreichen, sondern das gebotene gut rüberzubringen und einige Schwachstellen von GTA sogar zu verbessern. Und das tut es auch. Was gibt es so alles zu tun in Stillwater? Wie in GTA könnt ihr jedes Auto „ausleihen“ und die Stadt frei befahren, tun und lassen was ihr wollt. Ihr könnt was Essen gehen, neue Kleidung kaufen, Autos tunen, oder eine der vielen Nebenmissionen machen. Zu den Nebenmissionen gehören bekannte Aktivitäten wie Eskorteservice, Autoklauerei, Drogenhandel, Zuhälterei, Autorennen oder Destruction Derby.


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Saints Row bringt sogar noch ein paar neue ins Spiel: Dazu gehört der extrem spassige Versicherungsbetrug. In dieser Nebenmission müsst ihr euch unter Zeitdruck so spektakulär wie nur möglich vor fahrende Autos werfen und so Unsummen an Versicherungsgeldern kassieren. Eine andere Neuheit ist das Kidnapping. Wenn ihr gerade ein Auto klaut und sich noch ein Beifahrer darin befindet, könnt diese Nebenmission auslösen. Das Ziel ist es, den Entführten durch schnelle und aggressive Fahrweise genug einzuschüchtern und die Polizei abzuhängen bis er die Kohle rausrückt. Apropos Polizei. Die ist natürlich auch vorhanden. Sie ist aber glücklicherweise nicht so aufdringlich wie in GTA. Trotzdem kann es passieren, dass euch 2-3 Polizeiwagen folgen, ein SWAT-Team die Strasse blockiert und euch ein Hubschrauber mit Suchscheinwerfer folgt.


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Zu guter letzt kreuzt auch noch das FBI auf, quasi als letzte Instanz. In Saints Row könnt ihr alle Nebenmissionen bis zu Level 8 ausüben. Je höher der Level ist, desto schwieriger wird die Mission und desto höher ist der Verdienst. Es ist aber unglaublich schade dass die Entwickler nicht an Nebenmissionen wie Taxifahren, Feuerwehrmann oder Ambulanz gedacht haben. Denn diese gehören definitiv in ein solches Spiel, da die Fahrzeuge dafür vorhanden wären. Ebenfalls schade ist, das euch diese Nebenmissionen sozusagen vorgeschrieben werden, da ihr ohne Respekt keine Hauptmission spielen könnt. Nachdem ihr also genügend Nebenmissionen gespielt und eure Respektliste aufgepeppt habt könnt ihr eine Hauptmission starten. Diese folgen dem üblichen GTA Schema wie "bringe alle verfeindeten Gangmitglieder um", "befreie irgend jemanden", "jag was in die Luft", also all das, was man von einem solchen Spiel erwartet. Glücklicherweise könnt ihr, wenn ihr mal an einer Mission scheitert, diese sofort wiederholen, ohne lange Wege in Kauf zu nehmen. Ebenfalls könnt ihr zu jederzeit speichern (ausser während einer Mission). Wenn ihr mal eine grössere Anzahl Gegner auslöschen müsst, habt ihr die Möglichkeit euch Hilfe zu beschaffen in dem ihr bis zu 3 Homies rekrutiert. Leider sind eure Helfer wenig intelligent, bleiben oft hängen oder weigern sich strikte zum einsteigen in euer Auto. Die Feinde sind auch nicht gerade die hellsten und stellen eher Kanonenfutter als eine wahre Herausforderung dar.


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Kommen wir zur grafischen Seite von Saints Row. Wir erinnern uns alle noch an GTA SA: üble, grobe Grafik, Ruckeln, Slowdowns, Pop ups, schlechte Künstliche Intelligenz und vieles mehr. Stillwater ist leider von den meisten dieser Problemen ebenfalls befallen. Mit etwas Feintuning wäre da sicher mehr rauszuholen gewesen. Die wunderbaren Zwischensequenzen dagegen sind eine wahre Augenweide. Sie glänzen mit hochauflösenden, geschmeidig animierten Charaktermodellen. Ebenfalls sind die Fahrzeugmodelle schön anzusehen und das Schadensmodel ist für einmal wirklich gut gelungen. Es macht richtig Spass die Autos zu Schrott zu fahren. Die Explosions-, Licht und Wassereffekte sowie Tag, Nacht und Witterungsverhältnisse während des Spiels sind ebenfalls sehr hübsch anzusehen.


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Die Musikalische Seite enttäuscht leider. Die Palette reicht von Klassik bis Rock, jedoch sind alle Stücke zweite Wahl. Die fetzigen und lizenzierten Hip Hop Tracks muss man erst freischalten, indem man 60 in der Stadt verteilte CDs sucht. Bei jeweils 10 gefundenen CDs gibts ein Musikstück, etwas wenig für soviel Arbeit. Ebenfalls sind die Soundeffekte und Umgebungsgeräusche nicht sehr abwechslungsreich ausgefallen und die Passanten reden meisten das Gleiche oder überhaupt nicht. Dafür ist die Englische Sprachausgabe mit ihrem Ghetto Slang und massigem Gebrauch von Fluchwörtern ziemlich gut gelungen. Die Steuerung der verschiedenen Vehikel finde ich gelungen. Das Fahrgefühl für jedes Fahrzeug ist anders und man hat immer das Gefühl die Kontrolle über das Gefährt zu haben. Leider vermisst man Flugzeuge, Boote oder Motorräder schmerzlich. In Saints Row könnt ihr lediglich Fahrzeuge mit 4 Räder gebrauchen.


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Praktisch ist die Karte der Stadt welche ihr jederzeit per Start aufrufen könnt. Auf der seht ihr sofort wo ihr euch befindet und wo alle Spielrelevanten Punkte wie Nebenmissionen, Hauptmissionen, Shops oder Imbissbuden zu finden sind. Ein Klick auf einer dieser Punkte und euer onboard GPS weist euch mittels Pfeilen den Weg. So wisst genau wo ihr durchfahren müsst und erspart euch Irrfahrten durch die Stadt. Eine absolute Neuheit ist der Online Mode. Die Spielmodis reichen von Gangwars, Rennen über Protect-the-Pimp und andere. Die Idee ein solches Game online zu bringen ist wirklich super. Langwierige Wartezeitin der Lobby, heftige Verbindungsschwierigkeiten (lags) oder gleich ganze Aussetzer trüben jedoch den schönen Schein. Diese Dinge sollen gemäss THQ aber noch via Patch behoben werden. Lassen wir uns überraschen. So wie der Online Mode jetzt ist, macht er leider keinen richtigen Spass. Noch ein Hinweis: Saints Row wird in 2 Versionen ausgeliefert, eine BRD und normale Version. Die BRD Version ist leicht gekürzt. Die Unterschiede sind: Man kann nicht auf tote Gegner oder Passanten eintreten und es fehlen 2 Missionen. Sonst sind sie inhaltsgleich.



Fazit:

Ich persönlich hatte Spass mit Saints Row, denn es versucht gar nicht erst GTA zu schlagen sondern baut auf dem gleichen Konzept auf, verbessert einiges und bieten noch 2-3 neue Sachen. Die Missionen machen Spass und man kann sich frisch fröhlich in der Stadt austoben. Vieles wurde halt vergessen: andere Fahrzeuge als nur Autos, Nebenmissionen wie Polizei, Ambulanz, Feuerwehr oder Taxi. Technische Mängel wurden ebenfalls nicht behoben. Trotzdem macht es auf seine Art Spass durch die Stadt zu Cruisen und Stillwater zu erforschen. Man wird auch nicht von den endlosen Möglichkeiten eines GTA SA erschlagen, sondern hat alles immer unter Kontrolle - es bleibt übersichtlich. So bleibt nur noch zu sagen, dass jeder der nur ein bisschen was von GTA hält, sich Saints Row getrost kaufen kann. Wer etwas besseres erwartet als GTA wird aber enttäuscht.


Saints Row Test, Review, Testbericht.

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