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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Saga of Sins

Endlich wieder einmal eine digitale Kreation von unseren Nachbarn aus Deutschland. Saga of Sins torpediert uns direkt ins dunkle Mittelalter, in dem wir uns gegen die 7 Todsünden stellen.

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Teilfinanziert von der Bayerischen Regierung entführt uns Bonus Level Entertainment aus München in ein waschechtes Action Jump&Run direkt aus der 16Bit Ära. Als frommer Kleriker namens Cecil ist es unsere Aufgabe, das Dorf Sinwell von einer mysteriösen Plage zu befreien. Einziger Unterschied ist, dass die Monster und Ungeheuer in den Köpfen der Dorfbewohner wohnen und nicht brandschatzend die Gegend verwüsten. Jeder der 21 NPCs - oder besser gesagt deren Geist - steht stellvertretend für ein Level. Nach einer kurzen Dialogbox wird Cecil in den Abschnitt teleportiert. Entweder dezimieren wir dort ein paar Gegner in kurzen Plattform Bereichen und vermöbeln allerlei Gesocks oder, wenn wir Glück haben, regnet es Gold in einer Bonuszone.


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In seiner menschlichen Form ist Cecil ein Schwächling. Kaum haben wir aber das Level betreten, verwandelt er sich in einen Werwolf mit magischen Projektil Schüssen, Doppelsprung, Dash und der Spezialfähigkeit, bestimmte Mauern mit einem Wolfsgeheul einstürzen zu lassen, um an versteckte Goldtruhen oder Türen zu gelangen. Am Ende jedes Levels kassieren wir ein Herz-Item ein. Haben wir eine bestimmte Anzahl eingesackt, öffnet sich der Zugang zum Levelboss. Die Endgegner thematisieren jeweils eine der sieben Todsünden. Gelegentlich hinterlassen die Schurken Glasscherben. Mit diesen können wir in unserer Kapelle zerbrochene Kirchenfenster reparieren. Als Ausgleich werden wir mit neuen Charakteren belohnt.


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Der Gargoyle speit Feuer und kann Holzkisten abfackeln, die unseren Pfad blockieren. Der Greif verschiesst einen Streuschuss und hangelt sich an speziellen Wänden hoch. Zu guter Letzt übernehmen wir den unheiligen Geist. Dieser Charakter hat zwar keine Angriffsoption, solange wir aber in dieser Form umherwandern, sind wir unverwundbar. Kostenfrei ist die Invincibility Option aber nicht. Für jede Sekunde, die wir als unheiliger Geist verbringen, subtrahiert uns das Game jeweils einen Goldtaler des Kontostands. Das erworbene Hartgeld stecken wir aber besser in den überschaubaren Skilltree.


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Hier lassen sich sämtliche Schussvarianten um nochmals 2 Stufen ausbauen. Lebensherzen erhöhen unsere Gesundheit und wenn das Geld noch reicht, legen wir uns einen weiteren Dash zu. In Saga of Sins ist der Dash ein mächtiges Tool. Er hilft uns nicht nur knifflige Passagen zu überwinden, sondern zerlegt ganze Gegnerhorden, wenn Cecil frontal in die Meute kracht. Es müssen aber jeweils vier Normalofeinde erledigt werden, bis der nächste Dash wieder aktiv ist. Nach jedem erfolgreichem Levelabschnitt erscheint im dorfeigenen Friedhof jeweils ein Grabstein und wir können die Level ohne Druck erneut absolvieren und Bereiche erschliessen, die zuvor mangels fehlendem Charakter nicht möglich waren.


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In den Levels können wir per Schultertasten blitzschnell die Formen wechseln. In späteren Levels ist dies sogar ein Muss, da gewissen Passagen nur mit dem korrekten Charakter abgeschlossen werden können. Grafisch inspiriert wurde das bayerische Stück Software von den Fenstermalereien des niederländischen Künstlers Hieronymus Bosch (1450 – 1516), dessen eigener Stil überraschend gut für ein Jump&Run funktioniert. Wir haben Saga of Sins nach knapp 6 Stunden Spielzeit beinahe platiniert.


Fazit:

Im ganzen Wust aus Metroidvanias, Roguelikes und Was-haste-nicht-gesehen sind klassische Jump&Runs zur Randerscheinung verkommen. Bonus Level Entertainment bleibt der klassischen 16 Bit Linie treu und überrascht uns mit einem grafisch kreativen sowie spielerisch soliden Action-Plattformer. Ich war gegenüber der Kirchenfenster Grafik zuerst skeptisch, muss aber eingestehen, dass die visuelle Präsentation wunderbar funktioniert. Die Liebe zum Detail ist an allen Ecken und Enden erkennbar und selbst das Optionsmenü ist ein grafisches Kleinod, welches sich in Form eines klassischen Super NES Manuals präsentiert. Im direkten Vergleich zu Gevatter Tod aus Have a Nice Death ist Cecil nicht so flink und agil und könnte ein wenig mehr Tempo in den Beinen haben. Dafür ist das Spiel technisch einwandfrei ohne irgendwelche Patzer und das Balancing weitaus angenehmer. Ich hätte mir noch ein paar Levels mehr gewünscht, denn das Ende kommt abrupter als man erwartet. Saga of Signs ist nicht schwer und auch nicht der anspruchsvollste Hobel in der 2D-Werkstatt. Wer aber auf der Suche nach einem Plattformer ist, den jede Altersgruppe zwischendurch frustfrei zocken kann und die alten 16 Bit-Zeiten sowohl grafisch wie auch technisch zelebriert, macht bei Saga of Signs nichts falsch.


Saga of Sins ist (digital) für PC, PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series S|X und Nintendo Switch erhältlich. Wir haben uns die PlayStation 5 Version angesehen. Das Test-Muster stammt von Just-for-Game, wofür wir uns herzlich bedanken!

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