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AutorenbildMichael Andai

The(G)net Review: Sacred 3

Ich habe jetzt über 15 Stunden Sacred 3 gespielt und bin zum Entschluss gekommen, dass es kein gutes Spiel ist. Unterhaltsam zwar, aber nicht gut. Meiner Meinung nach hat das Entwicklerteam zu viele komische Entscheidungen getroffen, was die Spielmechanik angeht. Erwartet habe ich ein Diablo3-Klon, bekommen habe ich etwas anderes.


Sacred 3 Test, Review, Testbericht.

Die Grafik ist ziemlich ansprechend, nicht gerade atemberaubend aber doch nett. Mit was genau die über 15 GB verbraucht wurden, weiss ich aber beim besten Willen nicht. Slowdowns hatte ich nur bei wirklich grossen Gegnermassen und viel SFX. Die Musik ist bombastisch und orchestral, so wie es sich für ein Fantasy-Hack’n’Slash gehört. Die Charaktertypen sind wieder einmal mehr die klassischen Helden. Der Dicke mit der Axt, die Hübsche mit dem schnellen Speer, der Fernkämpfer usw. Ein neues Element sind die Waffengeister. Kuriose Persönlichkeiten, die sich in eine Waffe binden lassen und ihr dann einen speziellen Effekt geben, wie Blitze oder Feuer.


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Das absolute Highlight für mich waren die gezeichneten Zwischensequenzen. Aber nicht unbedingt wegen dem Grafikstil sondern wegen der deutschen Synchro. Vielleicht bin ich einfach zu unterhalten, aber diese komplett abgefahrenen Dialoge à la Bud Spencer und Terrence Hill haben für mich das Spiel gerettet. Auch während des Spiels geben die Figuren, die Endgegner, die Waffengeister und eure Führerin absolut hanebüchene Kommentare ab. Hier sieht man sehr schön, dass sich das Spiel nicht einmal ansatzmässig ernst nimmt und das gefällt mir.


Sacred 3 Test, Review, Testbericht.

Aufgepasst: Sacred 3 gehört NICHT in die Sacred-Reihe. Wer etwas erwartet, wie Sacred 1 oder 2 wird aufs Derbste enttäuscht. Es ist viel schneller, hat viel mehr von einem Arcade-Spiel. Natürlich lehnt es auch an Diablo an aber vieles, was Diablo ausmacht, fehlt komplett. Es gibt kein Inventar, es gibt kein Craften, es gibt keine Rüstungen – es gibt überhaupt keinen Loot! Was bitte soll mich denn bei so einem Titel bei der Stange halten? Nun, es gibt einen Haufen unterschiedliche Gegnertypen, es gibt Erfahrungspunkte, man steigt in Level auf und wird so besser.


Sacred 3 Test, Review, Testbericht.

Gold gibt es auch noch zum Sammeln. Und Punkte. Von denen ich immer noch nicht weiss, was sie sollen und wie sie zustande kommen. An Stelle von Loot kann man mit Gold Skills freikaufen, wenn man den entsprechenden Level erreicht hat. Rüstung und die drei Waffen, die man besitzt, machen ebenfalls Level und haben freikaufbare Eigenschaften, wie z.B. mehr Schaden, oder bei Rüstungen eine schnellere Wiederbelebzeit. Das macht allerdings nur Sinn, wenn man das Spiel im Multiplayer spielt. Und ich denke hier liegt auch die Crux des Spiels. Wer sich noch an den alten Gauntlet-Automaten erinnern mag, der weiss, was diese Spiele ausgemacht haben. Wildes Chaos und fluchende Spieler, die auf Knöpfe hämmern und wilde Gegnerhorden niedermetzeln. So sollte auch Sacred 3 gespielt werden, im Multiplayer.



Fazit:

Sacred 3 ist unterhaltsam und das war’s. Es ist weder originell, noch grafisch imposant noch tiefgreifend. Mit der Maus auf dem PC praktisch unspielbar, bleibt einem der Griff zum Pad nicht erspart. Ein typische Session sieht etwa so aus: XXXXXXXXXXXYXXXXXBXXXXXXBXXXXXXXXX einfach ein paar Stunden lang. Alleine taugt das Spiel etwas, wenn man so versessen auf die Dialoge ist wie ich, ansonsten spielt man es zu zweit oder vielleicht auch gar nicht. Verpassen würde man nicht viel.


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