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AutorenbildMatthias Schmidlin

The(G)net Review: Sacred 2 - Fallen Angel

Diablo, Baldurs Gate, Diablo 2, Dungeon Siege, Titan Quest und Sacred. Die bekannten & guten Hack & Slay-Rollenspiele sind an einer Hand abzuzählen und nur gerade eines davon schaffte es auf die heimischen Konsolen. Nun schickt Ascaron den zweiten Teil von Sacred mit ins Rennen. Ob erfolgreich oder nicht, lest ihr hier.


Der erste Teil von Sacred hat mich im Jahre 2004 bereits begeistert. Waren die Online-Coop-Spiele von Diablo 2 – Lord of Destruction doch schon langsam etwas ausgeleiert, kam die frische Kost gerade Recht. Ausgerechnet der deutsche Hersteller Ascaron, damals eher noch bekannt als Entwickler von ANSTOSS und dem noch etwas älteren „Der Patrizier“ hatte es sich zum Ziel gesetzt, Diablo 2 von seinem (wohlverdienten) Thron zu werfen. 100% geklappt hat es nicht, aber der Kampf war bis zum bitteren Ende spannend. Und...wenn ich ganz ehrlich bin....ein Sacred KANN einfach nicht an einen Hype wie Diablo herankommen. Allein schon wegen dem Namen ;)



Genug von den alten Zeiten geredet. Ihr seid schliesslich hier um euch über den Nachfolger des eben gelobten Sacred zu informieren. Mit Sacred 2 – Fallen Angel erscheint seit der Xbox-Version von Baldurs Gate endlich wieder ARPG für Konsolen. Den 40-Stunden Härtetest der Xbox 360-Version findet ihr in den folgenden Zeilen, schnuckelig und kompakt zusammengefasst.



Einfach haben es die Einwohner von Ancaria nicht. Seien es Menschen, Orks, Hochelfen oder andere wunderliche Wesen. Ob ein kleiner Teddybär abhanden gekommen ist, eine Hochzeit abgesagt werden muss, oder ob die Diebe am Wegrand einem fahrenden Händler das Leben schwer machen. Und als wenn diese kleineren Problemchen nicht schon genug Stress für die Helden der Zeit bedeuten würden, hat sich auch der Konflikt um die Macht der sogenannten T-Energie in eine Zeitbombe verwandelt, welche Ancaria jeden Moment ins Verderben stürzen kann. Das Land braucht neue Helden....das Land braucht dich!



Und schon seit ihr mitten im Spielgeschehen zu Sacred 2. Die Hauptstory um die T-Energie ist bald vergessen und auch die Nebenquests sind storytechnisch wortwörtlich Nebensache (Ha! Welch' Wortwitz...). Es geht nur um eins: Erfahrungspunkte einheimsen, Waffen und Rüstungsgegenstände finden und nochmal Erfahrungspunkte sammeln. Und wie kommt man an die Objekte (Punkte) der Begierde? Indem ihr auf der grossen Karte von Ancaria Quests löst und Monster schnetzelt. Aber erst nachdem ihr euch zu Beginn des Spiels für eine der sechs Helden-Klassen entschieden habt. Die Seraphim - eine Allrounderin für Einsteiger, die Hochelfe – die klassische Magiern, die Dryade – Voodozauberin mit Fernkampf-Attitüden, der eher Science-Ficition lastigen Tempelwächter mit Lasergeschoss-Arm, der Schattenkrieger – ein idealer Nahkämpfer oder der bösartige Inquisitor mit seinen schwarzmagischen Fähigkeiten – für jeden Kämpfergeschmack ist etwas dabei. Die Klassen unterscheiden sich dabei wesentlich im Spielgefühl und die Verteilung der Attributspunkte will wohl überlegt sein. Und als ob das nicht schon genug Spieltiefe bieten würde, lässt euch das Spiel noch die Wahl, in wie weit ihr die verschiedenen Künste und Kunden auf eure ganz speziellen Bedürfnisse anpasst. Was dabei etwas negativ ins Gewicht fällt, ist die Verschachtelung der Menüs. Meiner Meinung nach sind Anfänger damit restlos überfordert. Hier wäre etwas mehr Information im Handbuch oder als Tutorialabschnitt wünschenswert gewesen.



Im Solomodus ist es eure Aufgabe, der Hauptstory von (zwei!) Kampagnen – Licht oder Schatten – zu folgen und nebenbei euren Charakter zu Leveln. Ob ihr vom mitgelieferten Solo-Coop gebrauch macht, oder ob ihr euch über Xbox Live mit Freunden durch die Welten kämpft, bleibt dabei euch überlassen. Doch Vorsicht: aus Sicherheitsgründen ist im Solo-Coop-Modus der Handel zwischen zwei Charakteren nicht erlaubt. Dafür müssen beide Spieler über einen Gold-Account verfügen. Trotzdem macht das Schlachten im Coop eine Menge Spass und ist in jedem Fall zu empfehlen. Und wem das immer noch nicht genug Mehrspieler ist, der kann sich über Xbox Live mit bis zu vier weiteren Spielern durch die Horden von Bösewichten schlagen. Wird euch das Questen zu langweilig? Kein Problem; Ascaron liefert ein PvP- oder PvC-Modus mit, in welchem ihr austesten könnt, wie stark euer Charakter tatsächlich ist.



Nun zum etwas "unerfreulichen" Teil. Sacred 2 ist leider keineswegs perfekt. Das Spielgeschehen wird mitunter von teilweise sehr störenden, oder gar behindernden Bugs geplagt. Quests werden einfach nicht mehr auf dem Radar angezeigt, NPC's reagieren nicht auf abgeschlossene Quests, das Kartensystem welches Questpunkte in seltenen Fällen willkürlich auf der (tollen!) Karte setzt, oder Questgegner die in oder über dem Boden hängen bleiben. Letztere sind besonders dann eine Nervenprobe, wenn der eigene Charakter ein Nahkämpfer ist. Nur Fernkämpfer oder Magier vermögen den in der Luft hängenden Querulanten den Gar aus zu machen.



Aber genug gemekert. Fürs Auge bietet Sacred 2 nämlich auch einiges. Die toll in Szene gesetzte Welt, der dynamische Tag- und Nachtwechsel, das Wettersystem, gepaart mit den wirklich schönen Zaubereffekten lassen Sacred 2 in einem positiven Glanz erstrahlen. Trotz sorgsamer Umsetzung für die Konsolen, bleibt aber auch das ARPG aus deutschen Hausen nicht von technischen Mängeln befreit. So sind in der gezoomten Ansicht, Framedrops an der Tagesordnung. Besonders die Stadt Greiffenburg ist eine Qual die seinesgleichen Sucht. Nervige Gebiets-Ladepausen und starke Ruckler haben zumindest mich dazu gebracht, die grosse Stadt so gut wie möglich zu meiden. Egal wieviele Nebenquests darin noch vorhanden sind! Die Synchronisation ist aber leider mehr schlecht als recht. Zu oft wiederholen sich die halbcoolen Sprüche eures Helden, zu kindisch klingen die Äusserungen der Gegenspieler. Dafür sind die wenigen Stücke des Soundtracks gut gelungen. Atmosphärisch schön im Hintergrund, trotzdem unterstützend hat Ascaron über epische, mittelalterliche Klänge, bis hin zu einem heroischen Power-Metal Stück eine gute Auswahl getroffen.



Fazit:

Sacred 2 hat seine Mängel, ja! Trotzdem hat mich das Spiel ungemein gefesselt und ich freu mich drauf, das Spiel im Online-Coop mit meinem Redaktions-Kollegen zu zocken um ihnen meinen Schattenkrieger zu präsentieren. Der Motivationsfaktor eines Action RPG's hat Sacred 2 versucht zu erreichen und dafür volle Punktzahl verdient. Allen Fans von Diablo & Co. kann ich Sacred 2 mit gutem Gewissen ans Herz legen, denn ich bin überzeugt, dass Ascaron die technischen Probleme ihres Vorzeigebabys bald mit einem Patch beheben werden.



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