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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Rollerdrome

Rollerskaten und Ballern? Laut Entwickler Roll7 ist ab 2030 Rollerdome der neue heisse Scheiss im Sportbiz. Prüfen wir mal, ob die Damen und Herren aus England mit ihrer gewagten Prophezeiung recht hatten.


Rollerdrom Playstation Test Testberich Review

Kara Hassan, unsere Heldin, gilt als aufstrebendes Talent in der Rollerdome-Szene. In der letzten Minute noch die letzten Kröten für das Startgeld zusammengekratzt und schon geht’s für unsere ballerbegabte Powerfrau los. Die ominöse Organisation "Matterhorn" gilt als Organisator der Spiele. Die Welt ist aus dem Häuschen und die Masse lechzt nach neuen Matches. Also gibt man dem Pöbel Brot und Spiele. Was damals schon in Rom funktionierte, wird in Rollerdome auf die Spitze getrieben.


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Ausgerüstet mit Doppelknarren saust Kara in irrwitzigem Tempo durch die anfangs übersichtlichen, später weitaus komplexeren Skatearenen. Während die agile Dame haarsträubende Flips, Grinds und Graps aus ihrem Repertoire auspackt, wird sie pausenlos von treffsicheren Söldnern, granatenwerfenden Dickwansten oder teleportierenden Scharfschützen attackiert. So gilt es für Kara, während sie ihre halsbrecherischen Tricks ausführt, die aggressiven Widersacher aufs Korn zu nehmen und das Level komplett von den Miesepetern zu säubern. Damit das ganze nicht in einem heillosen Durcheinander ausartet, erscheint die nächste Gegnergruppe erst, wenn ihr eine vorgegeben Anzahl an Spitzbuben ins jenseits gepfeffert habt.


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Wir können die Gegner manuell aus sicherer Entfernung abschiessen, sobald wir uns aber in deren unmittelbarer Umgebung befinden, wird auf semi-automatische Zielerfassung gewechselt. Zu den zahlreichen Tricks gesellt sich ein Ausweichdash. Wird dieser in Perfektion ausgeführt, werdet ihr mit ein paar Sekunden Bulltetime belohnt und zerpflückt den Matterhorn Mob in Zeitlupe. Werdet ihr getroffen, schrumpft die grosszügige Lebensleiste ein wenig, wird aber nach einem erfolgreichen Kill stets wieder ein wenig aufgefüllt. Eliminiert ihr die Feinde in rascher Reihenfolge, multipliziert sich der Combometer und ihr skatet mit einem fetten Highscore nach Hause. Aber aufgepasst, werdet ihr getroffen, fällt dieser wieder auf 0 zurück.


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Pro Level wird jeweils eine fixe Zeit vorgegeben. Besiegt ihr die Knarrenschwinger unter dem Zeitlimit, regnet es Bonuspunkte. Wird die Vorgabe überschritten, muss man mit einem reduzierten Highscore rechnen. Die 4 unterschiedlichen Ligen sind in mehrere Levels unterteilt. Es reicht jedoch nicht einfach den Abschnitt zu überleben, damit wir zur nächsten Arena weiterskaten. Jedes Level halst euch gut ein Dutzend Challenges auf, von denen ihr einen Teil abschliessen müsst. Wir müssen während einem Grind einen speziellen Gegner kalt stellen, einen bestimmten Trick an einer bestimmten Stelle ausführen, den vorgegebene Highscore schlagen oder das Level mit nur mit einer Waffe durchzocken. Haben wir genügend Challengepunkte gesammelt, geht’s automatisch weiter. Nach jedem Ligaaufstieg winken uns neue Wummen. Wir werden nacheinander mit einer Schrotflinte, Granatenwerfer und am Schluss mit einer Rail Gun beschenkt.


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Alles schön und gut, was aber tun wenn die Munition alle ist? Um euren Patronenvorrat wieder aufzufüllen, müsst ihr konstant irgendwelche Flips oder Spins ausführen oder - was weitaus schneller und effektiver ist - durch die Pampa grinden oder einen längeren Wallride hinlegen. Nach den ersten beiden Ligen, wo wir u.a. auch die Arena beim heimatlichen Eiger absolvieren, treffen wir auf den ersten von zwei Endbossen. Bei dem metallenen Ungetüm nützt wildes Drauflosballern wenig. Nur wenn wir neuralgische Punkte an dessen Körper neutralisieren, haben wir eine Chance auf den Sieg. In späteren Levels müssen wir auch den einen oder anderen Abgrund meistern. Stürzen wir ab, ist nicht gleich Game Over, aber wir verlieren einen Teil unseres Lebensenergie.


Wem der eingestellte Schwierigkeitsgrad Kopfzerbrechen und Frust bereitet, darf bequem im Optionsmenu entscheiden, ob man sich unendliche Munition gönnt, Unverwundbarkeit aktiviert oder einfach direkt im nächsten Level weitermachen will, ohne die teils harten Challengevorgaben absolvieren zu müssen. Speedrunner schaffen die 10 Arenen in unter einer Stunde. Neulinge sollten jedoch zwischen 3 bis 5 Stunden rechnen für den ersten Durchgang. Habt ihr die Credits erreicht, wird der Out for a Kill-Modus freigeschaltet. Hier werden die Gegner neu durcheinandergewürfelt und die Schwierigkeit wird nochmals kräftig angezogen.



Fazit:

Kaum haben wir das grossartige Olli Olli World verdaut, schiebt Roll7 schon die nächste Skate-Adaption nach. Rollerdome ist im technischen Bereich, besonders dank der eigenwilligen Comicgrafik ein wahrer Segen. Wer sich schon durch die zahlreichen Tony Hawk-Games gepflügt hat, wird sich bei Rollerdome gleich heimisch fühlen, denn die Steuerung erinnert stark an die Serie des amerikanischen Skategottes. Graps und Flips gehen einfach von der Hand. Gepaart mit der satten Balleraction kommt so schnell keine Langeweile auf. Einzig bei schnellen Richtungswechseln kann man schon mal über die Steuerung fluchen, da Karas Drehradius meiner Meinung nach viel zu weit angelegt wurde und es teilweise nervt, wenn ich die Rampe nicht so anfahren kann wie gewünscht. Vom Leveldesign her hätte ich etwas mehr erwartet. Viele Elemente wiederholen sich. Ein paar Downhilllevels oder ähnliches wäre eine tolle Ergänzung zur Arenabattlerei gewesen. So schön und actionreich Rollerdome auch ist, nach 3 Stunden hatte ich den Hauptmodus durch und ich lechzte nach mehr. Der Out for Kill-Modus ist jedoch ernüchternd. Einfach den Schweirigkeitsgrad ein paar Stufen hochschrauben, bis einem pausenlos die Kugeln um die Ohren fliegen, macht noch kein gutes NG+. Folglich bietet der nichts Neues und irgendwann hat man sich an den gefühlten 5 Gegnertypen sattgeballert. Im Kern ist Rollerdome eine tolle Sause, von der ich aber gerne mehr Vielfalt und Umfang erwartet hätte. Rollerdome ist wie ein Menu im Haute Cuisine Schuppen. Optisch extrem ansprechend, technisch einwandfrei, aber wie immer zu wenig auf dem Teller, um richtig satt zu werden.



Wir haben Rollerdrome auf PS5 getestet. Das Spiel ist auch für PS4, Xbox Series X|S und PC zu haben. Das Test-Muster stammt von Publisher Private Division, wofür wir uns herzlich bedanken!


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