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AutorenbildFabrice Henz

The(G)net Review: Roboquest

Heutzutage sind Genres wie Metroidvania und Roguelite allgegenwärtig. Schaut man sich die digitalen Marktplätze an, findet man jede Woche mehrere neue Vertreter. Zurecht, denn beide haben ihren ganz eigenen Reiz und können mit vielen anderen Genres und Gameplay-Arten gemischt werden. Roboquest gehört zu dieser Kategorie, denn es verbindet den First Person Shooter mit dem Roguelite. Hoffentlich geht es nicht in der Flut all der anderen hochkarätigen Spiele dieser Saison unter, denn Roboquest macht richtig viel Spass!


Roboquest Test Review Testbericht Xbox

Im Jahr 2700 ist die Menschheit fast ein Ding der Vergangenheit. Die wenigen Überlebenden kämpfen um alle verbliebenen Ressourcen und die Zukunft der Rasse ist ungewiss. Zum Glück gibt es Max, die in der Wüste einen alten Guardian-Roboter findet, der noch funktioniert. Dieser Roboter wird von ihr aufgepäppelt, mit einer Waffe ausgestattet und zusammen wollen sie ergründen, was die geheimnisvolle Armee an feindseligen Bots genau bewacht.


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Die Story ist wie für das Genre gewohnt nur ein grober Aufhänger. Zwischen jedem Kapitel gibt es eine schicke Zwischensequenz, die einen in das nächste Gebiet befördert und die Welt ein wenig ausschmückt. Ausserdem gibt es in allen Levels Datapads zu finden, welche die Spielwelt noch weiter beleuchten, aber wirklich interessant ist das ganze nicht. Auch nicht weiter schlimm, denn Roboquest brilliert vor allem als Ego-Shooter.


Anfangs steht uns nur eine Klasse, der bereits erwähnte Guardian, zur Verfügung, aber im Spielverlauf kann man noch fünf weitere Roboter mit ganz eigenen Skills und Vorteilen freischalten. Das gleiche gilt natürlich auch für das Arsenal an Schiesseisen. In der Regel kann man zwei verschiedene Waffen bei sich tragen und man startet immer mit einer simplen und langweiligen Pistole. Doch schon bevor man seinen ersten Gegner bekämpft, kann man sich eine zweite Knarre schnappen. Die Auswahl ist riesig. Insgesamt gibt es über 70 Waffen, die in die Kategorien Assault, Precision, Technology, Demolition und Close Combat eingeteilt sind. Akimbo-Uzis, Sturmgewehre oder Raketenwerfer gehören ebenso dazu wie Wurfmesser, Artilleriemörser und elektrische Handschuhe für den Nahkampf.


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Je nach gewählter Klasse und den Perks, die man durch Level-Ups erhält, bieten die Schiesseisen mehr oder weniger Optionen. Ausserdem können die Waffen in jedem Run aufgelevelt werden und Gegner oder Kisten droppen ständig neue Knarren, weshalb es zum Experimentieren einlädt. Gleiches gilt auch für die Perks, von denen es etwa 120 Stück gibt. Diese reichen von einfachen, prozentualen Verbesserungen wie schnellerem Nachladen bis zu grösseren Änderungen wie allgemein erhöhten Statuswerten, wobei man dann aber nur noch eine Waffe mit sich führen kann. Diese vielen Optionen machen jeden Durchgang frisch und anders, wodurch sich schnell das Gefühl einstellt, dass man doch "nur noch einen Run" machen will, bevor mehrere Stunden vergehen.


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Gepaart ist das mit einem exzellenten Spielgefühl. Alle Klassen sind sehr agil, können auf Schienen skaten, Jumppads für Riesensprünge gebrauchen und auch sonst ganz flink durch die Arenen hüpfen und sliden. Dazu ballert man aus allen Rohren auf dutzende verschiedene Bots, die einen mit schnellen oder langsamen Geschossen beharken, sich verstecken oder von hinten angreifen. Weiss man einigermassen womit man in jedem Gebiet konfrontiert wird, fühlt sich das Gameplay schön geschmeidig, schnell und präzise an. Das liegt aber auch daran, dass, zumindest wenn man mit einem Controller spielt, das Auto-Aim sehr stark ist. Das ist durchaus nötig, denn Roboquest ist einfach viel zu schnell, um mit zwei Sticks wirklich effektiv zu zielen. Trotzdem hätte ich mir persönlich mehr Kontrolle gewünscht. Es ist einer der wenigen Fälle in denen ich Maus und Tastatur ganz klar bevorzugen würde, um die Möglichkeiten voll auszunutzen.


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Wie von Roguelites gewohnt, holt man aber nicht nur temporäre Upgrades in jedem Lauf, sondern sammelt auch Schraubenschlüssel, die zufällig von Gegnern gedroppt werden oder als Belohnung für den Levelabschluss winken. Mit ihnen schaltet man im Camp neue, permanente Upgrades frei. Dadurch erhält man in zukünftigen Läufen mehr Gesundheit, eine grössere Auswahl an Waffen oder weitere Upgrademöglichkeiten für Knarren und Perks. In Kombination mit dem tollen Gameplay kommt es so oft zur einer Art Sogwirkung, weil man etwas ausprobieren will, dass man gerade freigeschaltet hat, nur um dann noch mehr Dinge freizuschalten. Es macht mächtig Spass immer stärker und stärker zu werden. Dazu sind die Levels auch äusserst abwechslungsreich und laden dazu ein, neue Dinge und Herangehensweisen auszuprobieren.


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Wer die Abschnitte erkundet, stösst auf Rätsel oder die Möglichkeit, Teile eines Levels möglichst schnell abzuschliessen, wodurch man oft neue Wege und Pfade öffnet. Insgesamt gibt es 16 Levels, wobei nur das erste und die letzten drei immer die gleichen sind. Den Pfad dazwischen wählt man selbst, was das Suchtpotenzial nur noch weiter steigert. Ausserdem kann das Spiel online zu zweit im KoOp gespielt werden, was immer toll ist.


Leider kam es auf der Xbox Series X etwa alle 60 Minuten zu einem Komplettabsturz, was richtig nerven kann, wenn man gerade einen guten Run hat, in dem man sehr gut ausgerüstet ist oder ein permanentes Upgrade wie eine neue Klasse freigeschaltet hat. Der Grafikstil erinnert mit seinem Cel-Shading-Look an Borderlands, was dem Action-Spektakel gut steht. Es läuft immer flüssig und der bretternde Synthwave Soundtrack tut sein übriges, das Gameplay im Mittelpunkt stehen zu lassen und einem das Gefühl zu geben, unaufhaltsam zu sein.



Fazit:

Wer Roguelites und First Person Shooter mag, sollte sich Roboquest auf jeden Fall anschauen. Das Gameplay rockt und fühlt sich prächtig an, auch wenn die Steuerung und die Action mit einem Controller dank übermässigem Auto-Aim niemals seine wahren Höhen erreichen kann. Die grosse Auswahl an Waffen und Perks, viele unterschiedliche Gegner und Levels, sowie interessante Upgrades, entfalten jedoch eine regelrechte Sogwirkung im Stil von "nur noch eine Runde!". Leider kann Roboquest noch so gut sein, wenn die Konsolenversion aber ständig abstürzt, wird die Wertung leider nicht so hoch ausfallen, wie es das Spiel vielleicht verdient hätte.


Roboquest Test Review Testbericht Xbox

Roboquest ist digital für PC und Xbox erhältlich und teil des Xbox Game Pass. Wir haben uns das Spiel auf einer Xbox Series X angesehen. Das Test-Muster stammt von Starbreeze Entertainment, wofür wir uns herzlich bedanken!

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