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AutorenbildSimon Martella

The(G)net Review: Ride 3

Milestone ist bekannt für ihren Hang zum Motorsport. Sei es im Motocross, bei den Superbikes oder gar dem Rally-Sport, der Publisher etabliert sich in der Game-Welt als Rennspiel-Spezialist.


Mit der Implementierung der Unreal Engine 4 bei Ride 3 geht Milestone den selben Weg, wie schon bei der MXGP-Serie und bei MotoGP. Glücklicherweise stellt sich jetzt heraus, dass sich die Komplikationen, die bei MotoGP18 entstanden, bei Ride 3 nicht wiederholen. Wir können davon ausgehen, dass die Terminverschiebung dafür sorgte. Als wir hörten, dass ein dritter Teil von Ride erscheinen wird, waren wir zuerst etwas skeptisch. Der Publisher konnte zwar die fast gänzliche Unspielbarkeit des ersten Titels im zweiten Teil etwas ausglätten, doch glaubten wir nicht daran, dass der grosse Fortschritt mit Teil 3 endlich Einzug halten wird.


Ride 3 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Welche Richtung Milestone gehen möchte, wird im Spielaufbau schnell klar. Gran Turismo und Forza Motorsport sind die Vorbilder für Ride 3 und eröffnen für Motorradfans eine ganz neue Welt. Lizenzen, Lizenzen, Lizenzen. Über 200 Modelle, von BMW über Yamaha bis zu Triumph und noch viele mehr. Die Entwickler kennen auf jeden Fall die nötigen Grundsteine für eine erfolgreiche Franchise. Dem Spieler stehen sogar 30 Umbauten diverser Rennmaschinen und Motorräder aus verschiedenen Epochen zur Verfügung. Glücklicherweise hat sich Milestone auch die Zeit genommen, den Erkennungswert der einzelnen Bikes etwas zu steigern, nicht nur optisch. Klangen die 180 Bikes aus dem zweiten Teil vielfach alle gleich, so können im neuesten Ableger die meisten voneinander unterschieden werden. Dank der Unreal Engine 4 wurde auch ein markanter Schritt in der Grafik gemacht und mit 30 Strecken und unterschiedlichen Wetterbedingungen stehen die Pfeiler für ein abwechslungsreiches Motorrad-Spiel zur Verfügung.


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Aber nicht nur beim Sound, den Strecken und der Motorrad-Auswahl wurde für mehr Vielfalt gesorgt. Zum ersten Mal in der Geschichte von Ride können sämtliche Teile in der gewünschten Farbe lackiert werden. Das Tuning der Maschinen lässt zudem fast keine Wünsche offen und sorgt dafür, dass sich auch echte Motorradfans etwas länger mit dem Spiel befassen werden.


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Nun stellt sich uns aber die wichtigste Frage: Wie steht es mit der Fahrphysik? Wer selbst schon mal auf einem Motorrad unterwegs war, der weiss wie schwierig es ist, die Fahrphysik in virtuellen Welten zu simulieren. Wichtig scheint die Balance zwischen Simulation und spassigem "Arcade-Feeling", um möglichst viele Spieler anzusprechen. Viele haben es versucht und nur wenige, wenn überhaupt welche, haben es tatsächlich geschafft. In Ride 3 bekommt man die Möglichkeit, die Fahrhilfen ein- und auszuschalten und so eine Realismusstufe zu schaffen, die Gelegeneheits-Fahrer wie auch Biker-Enthusiasten zufrieden stellen dürfte. Aber erst mit ausgeschalteten Fahrhilfen macht Ride 3 wirklich Spass, auch wenn es eine ganze Weile dauern kann, die Feinheiten der Steuerung in den Griff zu kriegen.


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Ride 3 fehlt es ganz woanders; es fehlt eine Seele. Die Karriere ist sehr mau gestaltet und lässt unser Rennfahrerherz nicht wirklich höher schlagen. Ohne Geschichte, ohne Siegerehrungen und ohne Struktur wird der Spieler sang- und klanglos durch die Rennen getrieben. Zu Anfang noch sehr einfach, schlägt es jedoch blitzartig um. Der Schwierigkeitsgrad fluktuiert stark. Ebenfalls ist es wichtig schnell zu realisieren, für welchen Event ich welches Bike benötige. Auch wenn sich die Motorräder tunen und verbessern lassen ist nicht jedes Bike für jeden Event geeignet.


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Grafisch hat Milestone keine Bäume ausgerissen. Zugegeben; die Bikes sehen hervorragend aus. Eine Bildrate von nur 30fps auf Standard-Geräten ist jedoch für ein Rennspiel schlicht zu wenig. Wenn in den Kurven eine derart hohe Präszision verlangt wird, wären 60fps ein Muss. Zumindest auf einer PS4pro bekommen wir die Wahl zwischen Auflösung und Framerate. Letztere Variante erreicht dann auch die geforderten 60 Bilder pro Sekunde, was sich zusehends positiv auf die Bestzeiten und die Spielbarkeit auswirkt. In Online-Matches hat man so klar einen Vorteil. Allgemein bewegt sich die grafische Qualität von Ride 3 aber nur auf dem Niveau eines 2015er Spiels, schade.


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Was wir leider - nicht zum ersten Mal - ankreiden müssen ist, dass es Milestone abermals nicht geschafft hat, einen anständigen Multiplayer-Modus zu integrieren. Er ist lieblos umgesetzt, bietet nur das Nötigste und ist dank schlechten Serververbindungen teilweise nahezu unspielbar.



Fazit:

Der Entscheid mit Ride 3 eine Art "Gran Turismo" für Bikes zu schaffen, ist ein löblicher. Auch wenn der Weg dorthin noch nicht geschafft ist, stehen die Eckpfeiler bereits; Umfang und Fahrphysik wissen zu gefallen. Schade, dass die Präsentation des Karriere-Modus noch arg lieblos daher kommt und der Multiplayer qualitativ arg abfällt. Es gibt jedoch nicht viel Vergleichbares auf dem Spiele-Markt, also kann man Ride 3 allen Motorrad-Enthusiasten durchaus ans Herz legen. Die Rennen machen Spass, speziell mit ausgeschalteten Fahrhilfen. Es dauert zwar eine ganze Weile, bis man die Steuerung verinnerlicht hat, dann sind schweisstreibende Scharmützel aber vorprogrammiert. Klar, Fahrfehler werden hart bestraft, man sollte also ziemlich Frust resistent sein und über viel Ausdauer verfügen, um Ride 3 wirklich schätzen zu lernen.


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