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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Resident Evil 3

Aktueller kann ein Videospiel nicht sein! Wie die meisten von uns befindet sich auch einer, der zwei Resident Evil 3-Helden in Quarantäne. Nur während bei uns ein aggressiver Grippevirus um den Globus fegt, grassiert in Capcoms Horroradventure eine weitaus infektiösere Zombiepedemie.



Wichtig! Diese Review befasst sich nur mit der Solokampagne von Resident Evil 3. Der Mehrspieler Modus Resident Evil Resistance fliesst nicht in dir Wertung ein, da es sich technisch um ein komplett eigenes Spiel handelt und mit der eigentlichen Story nichts zu tun hat.


Jill Valentine, unsere kampferprobte Militärexpertin schlägt seit knapp 4 Wochen in ihrer Wohnung die Zeit tot. Doch laut Quarantänebestimmungen sollte der Spuk in 3 Tagen vorbei sein. Sollte! Denn aus heiterem Himmel kracht urplötzlich ein vermummter Muskelprotz durch die Hauswand und verarbeitet unsere Protagonistin beinahe zu Kleinholz. Dem unfreundlichen Eindringling - Biomutant Nemesis - werden wir im Laufe des Spieles noch öfters über den Weg laufen. Mit viel Glück entwischt sie dem monströsen Hünen, trifft in der U-Bahnststion auf den zweiten Kampfgenossen Carlos und bewaffnet sich vorerst mit einer popeligen 9mm und einem Messer (welches diesmal konstant beim Spieler bleibt), um gegen die anrückende Zombieschar anzutreten.



Die grundlegenden Spielmechaniken sollte eigentlich jedem Gamer bekannt sein, denn gametechnisch hat sich zum erfolgreichen Vorgänger nicht viel geändert. Aus der Schulterperspektive erforscht ihr die dunkle Gassen von Raccoon City, erledigt Zombies und andere Monstrositäten am besten per Kopfschuss, löst kleinere Rätsel und müsst clever mit eurem Inventar haushalten. Denn die Menge der mitgeführten Items ist limitiert. Wer die gut versteckten Zusatztaschen in den Levels aufstöbert, vergrössert die Kapazität um jeweils zwei weitere Slots. Überschüssige Gegenstände dürfen in den grosszügig verteilten Saveräumen in einer Metalltruhe gelagert werden, wobei man in jedem Saveraum auf die gelagerten Items zurückgreifen darf.



Resident Evil 3 legt den Fokus viel mehr auf Action, als der letztjährige Blockbuster. Zwar ist auch hier Munition nicht in Hülle und Fülle vorhanden, aber Resident Evil 3 ist weitaus spendabler in Sachen Patronennachschub. Bereits nach dem ersten Abschnitt schmeisst ihr Handgranaten in einen Zombiecluster, durchsiebt mit der Flinte die anrückenden Untoten oder brutzelt die versammelte Feindesschar mit Brandbomben aus dem Granatwerfer. Für gewisse Waffen existieren zusätzliche Upgrades, die jedoch zuerst gefunden werden müssen.



Doch damit nicht genug. Per R1 weicht ihr angreifendem Gegnergesockse per Sidestep aus (Jill) oder rammt die Zombies wie ein Hockeyplayer zu Boden (Carlos) . Schafft es trotzdem ein Untoter euch am Hals zu knabbern, hilft als letzte Lösung nur noch wildes Hämmern auf die Kreistaste. Bei Erfolg wird der lästige Spitzbube gekonnt abgeschüttelt. Dabei sollte man stets seinen Gesundheitszustand überprüfen, und sich bei Bedarf medizinisch versorgen. Wie üblich kombiniert man verschieden farbige Kräuter zu Heilmitteln oder bastelt sich aus Schwarzpulverpacks zusätzliche Munition. Eine detaillierte Automap verhindert absolute Orientierungslosigkeit und zeigt bei rot eingefärbten Gebieten an, dass da wir ein Item übersehen haben oder noch eine Aufgabe zu erledigen. ist.



Fazit:

Ich glaube, das ging bei Capcom so: "Ladies and Gentlemen, aufgrund des grossartigen Erfolges von Resident Evil 2 RE haben wir uns entschieden, mit Resident Evil 3 RE fortzufahren. Man muss die Kuh melken, solange sie noch Milch gibt!". Gut, über die technische Ausführung müssen wir nicht gross diskutieren. Grafik, Sound, Gameplay - alles auf gewohnt hohem Capcomniveau. Die Cutscenes gehen direkt ins Spielgeschehen über und überall knallts, brennts oder ächzt ein Zombie durch die Gegend. Fantastisch inszeniert. Resident Evil 3 legt dabei deutlich an Tempo zu. Alle paar Abschnitte sitzt uns Nemesis im Nacken und scheucht uns durchs Level. War Mr. X noch ein kleiner, schwerfälliger Lausbub, ist Nemesis mit seinen Teleportationskills und Waffen wie Flammenwerfer oder Bazooka eine ganz andere Nummer. Also mir hat die Hetzerei sehr viel Spass gemacht. Die Balance zwischen Ballersequenzen und leichtem Survivalhorror ist perfekt. Es spielt sich gefühlt ein wenig flüssiger als Resi 2, was aber auch dem hohen Actiongehalt zuzuschreiben ist. Ein grossen Kritikpunkt bleibt jedoch der Umfang. 6 - 9 Stunden Spielzeit ist für einen Vollpreistitel schon arg wenig und es gibt nur einen Durchlauf. B-Missions oder ähnliches gibt es bei Resident Evil 3 nämlich nicht. Klar, man erhält zusätzlich noch Resident Evil Resistance, aber ob der asynchrone Multiplayerspiel seine Fangemeinde finden wird, bleibt bei der geballten Onlinekonkurrenz fraglich. Im Endeffekt erwartet Fans der Serie ein kurzer, aber superknackiger Ausflug in Capcoms Horrorreihe, der trotz des geringen Umfangs hervorragende Unterhaltung für Freunde geballter Action bietet.



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