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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Red Faction: Armageddon

Als THQ bei der Ankündigung des nächsten Red Faction mitteilte, dass man das Sandbox-Gameplay durch lineare Korridore im Stile des ersten Teils ersetzen würde, waren die Reaktionen der Spieler eher skeptisch. Ich hingegen dachte mir, dass der Wegfall der offenen Welt Platz für ein fokusierteres, actionreicheres Spielerlebnis machen würde. Glücklicherweise hatte ich recht.


Red Faction: Armageddon Test, Review, Testbericht.

Red Faction: Guerilla war ein gutes Spiel. Der überaus lange Ausflug auf die staubige Marsoberfläche hat mir gut gefallen. Nach über 15 Stunden verging mir dann aber die Lust weiter zu spielen. Irgendwie gab es zu wenig Abwechslung, um eine so lange Spieldauer zu rechtfertigen, oder? Damals waren die Sandbox-Spiele mit ihren offenen Welten jedoch hoch im Trend und so verwundert es nicht, dass jeder Hersteller, der etwas auf sich hielt, auf dieser Welle mitreiten wollte. Zum Glück sind wir über diese Phase hinweg. Volatile überlässt diese Art von Spiel jetzt doch lieber den Rockstars dieser Welt und konzentrieren sich statt dessen auf eine dichte Atmosphäre, eine spannende Geschichte und viel Action. Eine mutige aber dennoch waise Entscheidung. Armageddon bietet vielleicht nicht mehr so viel Zerstörung wie sein Vorgänger, macht dies aber mit ein paar netten Tricks wieder wett.


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In Armageddon tretet ihr in die Fussstapfen von Darius Mason, dem Enkel von Alec Mason aus 'Guerilla'. Im Prolog-Level wird der Terraformer, eine Maschine die die Marsatmosphäre für Menschen bewohnbar macht, von einem Mann namens Hale und seinem bizarren Orden zerstört. Die Marsbewohner müssen sich als Folge davon in die unterirdischen Minen zurück ziehen, wo sich im Laufe der Jahre ganze Städte unter der Marsoberfläche bildeten. Bei den Grabungen stiess man auf ein merkwürdiges, uraltes Artefakt (das im übrigen dem Marker aus Dead Space 2 sehr ähnlich sieht). Als Mason diesen leuchtenden Felsen nächer untersucht, setzt er durch Zufall eine uralte Rasse monströser Krabbelviecher frei. Von nun an geht es für die Menschheit auf dem Mars ums nackte Überleben.


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Die ersten Minuten im Spiel lassen mich über die ausgesproche hübsche Grafik staunen. Stellenweise war ich sogar an Crysis 2 erinnert, gerade was die detaillierten Spielfiguren und ihre Animationen betreffen. Die Dialoge sind gut geschrieben und stimmig synchronisiert (es befindet sich sogar die englische Tonspur auf der Disk, Bravo!). Es macht Spass den Gesprächen der symphatischen Charaktere zu lauschen. Fast genau so viel Spass, wie das Spiel selbst. Als nächstes fällt mir die punktgenaue, eingängige Steuerung auf. Es ist ein leichtes sich durch einen Raum voller feindlicher Soldaten und Monster zu ballern. Manchmal fast etwas zu leicht, dank gnädigem auto-lock System. Das funktioniert ähnlich wie in Call of Duty, wo ihr durch Zielen über Kimme und Korn eine Art Magnet aktiviert, der das Fadenkreuz automatisch auf den nächsten Feind zieht. Das funktioniert in Armageddon wirklich ausgesprochen gut, fast schon zu gut. Kämpfe gegegen feindliche Soldaten sind - und das ist einer der wenigen Negativpunkte - fast schon zu einfach, wohingegen die Kämpfe gegen die flinken Aliens ohne diese Hilfe praktisch unmöglich wären. Zum Glück kämpft man hauptsächlich gegen letztere und das macht dank tollen Waffen-Repertoire, witzigen High-Tech Gadgets und einigen Spezialfähigkeiten richtig Laune.


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Wie erwähnt ist die Gegnervielfalt nicht sehr gross. Während der rund 10 Stunden langen Kampagne kriegt ihr es nur mit einer Handvoll unterschiedlicher Kreaturen zu tun. Kleine, säurespuckende 'Facehugger', die meist ein grossen Gruppen auftreten. Grössere Zweibeiner, die mit Stacheln oder Elektrizität auf euch schiessen und ganz grosse 'Brutes', die meistens wie wilde Bullen auf euch zu rennen oder euch aus der Ferne mit mächtigen Waffen aufs Korn nehmen. Erinnert stark an die 'Hunter' aus Halo. Dazu kommen die menschlichen Kultisten und der eine oder andere Mini-Boss. In den meist dunklen Gewölben sind die Shootouts nicht immer einfach, da die Aliens flink von Wand zu Wand hüpfen. Ein Radar zeigt an, wo sich ein Feind befindet und wie nahe ihr ihm seid. Munition gibt es zum Glück mehr als genug, so dass man seinem Triggerfinger schön gehen lassen kann.


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Natürlich ist auch in Armageddon weiterhin so ziemlich alles zerstörbar, was euch vor die Flinte (oder den Hammer) kommt. Vier Waffen dürft ihr gleichzeitig dabei haben. Alte Bekannte wie der Sledgehammer, das Assault Rifle, der Rocket-Launcher und das Nano-Rifle sind wieder mit dabei. Auch die Remote-Charges haben es ins Spiel geschafft, diesmal verschiesst ihr die Dinger jedoch in einem extra dafür designten Blaster. Neu im Programm sind zwei Arten von Pistolen, die ihr sogar beidhändig führen dürft. Die neue Magnet-Gun und die alles vernichtende Plasma-Cannon (mein persönlicher Favorit) runden das Angebot ab.


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Zu wissen, welches Arsenal man wann dabei hat entscheidet oftmals über Leben und Tod. Glücklicherweise findet man alle paar Meter eine Waffen- und Upgrade-Station. Dort könnt ihr das Equipment wechseln und eure Fähigkeiten und Waffen upgraden. Vorausgesetzt ihr habt genug Cash. Kohle gibt es wie gehabt durch die Bergung kostbarer Materialien, die z.B. durch die Zerstörung von Gebäuden zu Tage gefördert werden oder in Form von Zylindern in den Levels zu finden sind.


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Die Spezialfähigkeiten sind es, die Red Faction Armageddon von der Konkurrenz abheben. Zunächst wäre da der Nano-Forge Handschuh, mit dem ihr zerstörte Gebäude, Geräte oder Brücken wieder reparieren könnt. Oder aber ihr drückt Knopf 'B' am Handschuh und lässt eine kräftige Schock-Welle los, die Gegner durch die Luft fliegen lässt oder Wände zum Einstürzen bringt. Ausserdem gibt es Upgrades für Stärke, Magazingrösse, Durchschlagskraf, ja sogar ein Schutzschild und telekinetische Fähigkeiten kann man erwerben. Mehr als genug also, um richtig Spass zu haben.


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Als wäre das alles noch nicht genug, dürft ihr in regelmässigen Abständen in waffenstrotzenden Exo-Suits, Panzern und anderen Vehikeln Platz nehmen. Diese stellen euch enorm viel Feuerkraft zur Verfügung und sind nahezu unkaputtbar, so dass ihr durch die gegnerischen Reihen pflügt wie ein heisses Messer durch Butter. Alles in Schutt und Asche zu legen macht in diesen Abschnitten besonders viel Spass!


Zusammengehalten wir die Action von einer hervorragenden, verbesserten Grafik-Engine, die selbst in hektischen Situationen praktisch nie ins Ruckeln gerät. Dynamische Licht-/Schatten-Spielereien überzeugen ebenso wie die tolle Soundkulisse. Vielfach gibt es nur Umgebungsgeräusche zu hören, die mächtig Atmosphäre aufbauen. Und dann wären da noch die detaillierten, wenn auch manchmal etwas zu dunklen Umgebungen mit tonnenweise zerstörbarem Inventar. All das wird durch die fantastischen Explosions-Effekte noch getoppt. Es ist echt eine Augenweide, wie alles in die Luft fliegt und in Trümmern liegt.


Auf der Multiplayer Seite gibt es zwei Game-Modes, die ihr mit bis zu vier Spielern in Angriff nehmen könnt. Zum einen wäre da der Ruin-Mode. Hier gilt es innerhalb eines Zeitlimits so viel Zerstörung wie möglich anzurichten. Der zweite Modus erinnert an Gears' Horde-Modus; In 'Infestation' wehrt ihr euch gegen immer stärker werdende Gegnerwellen.



Fazit:

Starship Troopers meets Dead Space! Red Faction: Armageddon ist eine echte Perle geworden, wär hätte das gedacht. Ein explosives Effektfeuerk mit genialer Grafik und toller Spielbarkeit. Wären die Multiplayer-Modi etwas umfangreicher, gäbe es mehr Abwechslung im Gegnerdesign und wäre das Spiel dank Auto-Lock nicht so verdammt einfach, hätte es sogar für eine höhere Wertung gereicht. Die Stimmung ist düster und gruselig und erinnerte mich stellenweise an Dead Space 2, bloss einfach mit mehr Action.


Red Faction: Armageddon Test, Review, Testbericht.

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