top of page
AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Reality Fighters

Neue Konsole, neues Prügelspiel. Das gehört zum guten Ton eines Launch-Lineups dazu. Dieser Prügler will aber nicht nur eine billige Street Fighter Kopie sein, sondern nutzt die Fähigkeiten des Handhelds in vollen Zügen.


Reality Fighters Test, Review, Testbericht.

Passend zur wiederentdeckten 'Neo Geo'-Affinität freue ich mich über ein Beat’em Up für Sonys neue Konsole. Zugegebenermassen mit einer gesunden Portion Skepsis. Möglicherweise gerade weil die Entwickler den Vergleich zu Street Fighter gezogen haben. Am Tag zuvor verbrachte ich noch eine vergnügliche Spielzeit mit Fatal Fury, das Training soll schliesslich keinesfalls unterschätzt werden. Diese Tatsache bestätigt mir sodann auch Reality Fighters. Um genau zu sein möchte mich Mr. Miyagi höchstpersönlich trainieren.


Reality Fighters Test, Review, Testbericht.

Bevor es soweit ist, folgt bekanntermassen die Charakterwahl. Der erste Hinweis auf den realitätsbezogenen Titel. Mit der PS Vita-Kamera portieren wir unser Konterfei direkt ins Spiel hinein. Genau so funktioniert das mit Portraits aus Zeitschriften und Büchern. Unter der Energieleiste wird das gemachte Foto später ebenfalls dargestellt. Im Gegensatz zum generierten Kampfsportler stellen wir dort die Ähnlichkeit zum Original fest. Nun werden die Körpermasse sowie der favorisierten Kampfstil definiert. Hier stehen hinlänglich bekannte Variationen wie Boxen oder Karate zur Auswahl. Weniger häufig gesehen: Kampfhaltungen wie Ballett oder ein Zombie-Bewegungsmuster. Abschliessend werden noch die passenden Klamotten aus dem (später hunderte von Teile umfassenden) Schrank genommen und es kann losgehen.


Reality Fighters Test, Review, Testbericht.

Mr. Miyagi trainierte nicht nur Karate Kid, er führte schon ganz andere zu Ruhm und Ehre. Unter anderem unseren eben generierten Kampfkünstler. Um beweisen zu können, dass unser Mann der Beste im Ring ist, setzt uns der alte Mann seine ehemaligen Schüler vor die Nase. Einen nach dem anderen schlagen wir aufs Parket. Die Gegner übten jene Kampfstile, die wir zuvor ebenfalls hätten auswählen können. Einige haben wir nach geschafftem KO später selbst zur Auswahl; genau wie die eine oder andere Klamotte der Kontrahenten. Vor und nach jedem Kampf berieselt Miyagi uns mit sinnfreien und selten unterhaltsamen Kommentaren, immerhin mit Sprachausgabe. Zu guter Letzt fordert er uns selbst zum Kampf und hat danach noch einen weiteren Rüpel in der Hinterhand. Danach ist das Spiel geschafft und darf, sofern man denn noch Lust hat, mit einem neuen oder veränderten Charakter auf eine Neues angegangen werden


Reality Fighters Test, Review, Testbericht.

Innovativ und der zweite Grund, weswegen es zur Namensgebung kam: Die Kämpfe finden in der Realität statt. Die Kämpfer werden direkt in die Welt portiert, wo sich die PS Vita aktuell befindet. Die Kamera des Geräts definiert den zukünftigen Schauplatz. So spielen wir in der U-Bahn, im Park oder auf der Bettdecke. Einige Schauplätze sind bereits im Spiel integriert und werden mit zunehmender Spielzeit freigeschaltet. Das Importieren des Hintergrunds klappt wunderbar und stört beim Spiel selten bis nie.


Reality Fighters Test, Review, Testbericht.

Es hapert bei anderen Stellen: Der Vergleich zu Street Fighter passt insofern, dass es sich um ein 2D Gameplay handelt und die unterschiedlichen Kampfstile einige Special-Moves anbieten. Aber: Das war's. Die KI der Gegner ist erbärmlich. Zum wiederholten Mal auf den immer gleichen Schlag-Button gehämmert und das Spiel ist in unter einer Stunde beendet. Die Charaktere sind durchwegs langweilig und eigentlich will man mit keinem davon in den Ring steigen. Pat Morita’s Erbe wird hier mit Füssen getreten und der arme Mann kann sich noch nicht mal dagegen zur Wehr setzen, weder in der Realität noch bei den Reality Fighters.



Fazit:

Das Spiel will mit den Kamerafeatures punkten. Der Hintergrund-Import klappt ganz gut, macht den Prügler aber lange nicht zu einem würdigen "King of Fighters"- oder "Street Fighter"-Konkurrenten. Hierfür ist die Kampf-Engine schlicht zu unausgegoren und die künstliche Intelligenz der Gegner zu niedrig. Dazu kommen uninteressante Kämpfer und ein zu einfacher Schwierigkeitsgrad. Wer schon immer sein Gesicht auf einem langweiligen Rumpf sehen wollte oder gerne hunderte von Gegenständen freispielt, darf mit einem Kauf liebäugeln. Dass sich dieser langfristig lohnen wird, darf dennoch bezweifelt werden.


Reality Fighters Test, Review, Testbericht.

0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

Kommentare


bottom of page