1993 erblickte ein neuer, vielversprechender Jump’n Run Held das Licht der Videospielewelt. Dabei handelte es sich um eine gliederlose Gestalt namens Rayman, wessen erster (schwere) Auftritt auf Ataris erfolgloser 64Bit Konsole „Jaguar“ gefeiert wurde.
Gekonnt hat sich der Knuddelstar in die Herzen der Spieler gehüpft und so dauerte es nicht lange, bis erste Gerüchte laut wurden, Atari würde die Lizenz kaufen um Rayman zu Ihrem Firmen-Maskottchen werden zu lassen. Wäre dies geschehen, dürfte Rayman's Erfolgsstory ein jähes Ende gehabt haben. Ubi Soft jedoch sah bereits damals Zukunft in dem Titel und setzte das Game auf den unterschiedlichsten Systemen um.
Mittlerweile stellt Rayman sowas wie Ubi Softs Vorzeigeprodukt dar und hat bereits diverse Jump’n Run Abenteuer hinter sich gebracht. Auch auf der PS2 durfte sich der Kleine in der Dreamcast Konvertierung „Rayman Revolution“ einen Namen machen. Wie bereits praktisch jeder seiner berühmten Mitstreiter - bekannt unter Namen wie Crash Bandicoot, Mario oder Sonic - ist nun auch für Rayman die Zeit gekommen, sich in einem neuen Genre zu versuchen.
So interessant Rayman's Geschichte auch sein mag, so bescheiden ist die Story seiner neuesten Niederlassung: Es gibt schlicht keine. Jeder Rayman Kenner wird sich schnell in Ubi Softs neuestem Titel heimisch fühlen. Zumindest grafisch, denn hier hat man mehr oder weniger die Texturen von Rayman Revolution übernommen. Auch die acht zur Verfügung stehenden Charaktere, welche über Rayman selbst, über Globox, bis hin zu Klingenbart gehen, stammen direkt aus dem Rayman Universum. Jeder der Anwesenden hat allerdings die selben Eigenschaften, jeweils mit differenzierten Animationen unterlegt.
Die CD bietet 2 Spielvarianten: Die eine stellt eine niedlich Version von Quake3 dar, die andere sowas wie Mario Kart ohne Karts. Bei erst genannter Variante geht Ihr als Sieger hervor, indem Ihr in einer Arena die 3 Kontrahenten oft genug trefft, die meiste Anzahl "Lums" sammelt oder à la Capture the Flag eine Leuchtfliege am längsten mit Euch rumtragt. Wie zu erwarten war, ist der Sieg auch das Ziel im Racing Modus. Dabei rennt Ihr mit Eurem favorisierten Knuddelhelden unter Berücksichtigung von Beschleunigungsstreifen und diversen Hindernissen um den Titel und verwirrt Eure Gegner mittels eiligem Schalterumlegen; was wiederum eine Wegblockade zur Folge hat.
Wie so oft bringt auch dieses Mehrspieler basierende Spielkonzept den wahren Spielreiz erst mit 2-3 Freunden an der Hand. Mit diesen tretet Ihr via Splitscreen in all den Arenen gegeneinander an – jedoch erst wenn sie im 1. Player Mode freigespielt wurden.
Fazit:
Rayman hat sich seinen guten Namen wahrlich verdient. In all den bisherigen Jump’n Run Titeln glänzte er mit prachtvoller Grafik und vorzüglicher Spielbarkeit. Im Multiplayer Sektor sieht's anderst aus. Hier bestehen halt viele Konkurrenz-Titel, welche einiges vorgelegt haben. Der Racing Modus kann es nicht annähernd mit den Spitzenreitern des Genres wie Mario Kart aufnehmen. Genauso verhält es sich mit dem Shooterteil – die grosse Menge der (älteren) Spieler wird ein Q3 oder Unreal Tournament mit Sicherheit vorziehen. Dazu kommt, dass der Multiplayer basierende Titel erst alleine durchgespielt werden muss, um in den vollen Genuss aller Wettbewerbe zu kommen. Ebenso wirken die Charaktere optisch zu ähnlich und die Grafik ruckelt immer mal wieder. Wer etwas anderes als beinharte Shooter bzw. alltägliche Kart Racer zocken möchte, sollte einen Blick riskieren. Denn Rayman M bietet in geselliger Runde durchaus einen spassigen Zeitvertreib für zwischendurch, kommt aber nicht annährend an andere Genre Klassiker ran.
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