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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: RAGE

Krieg, Krieg ist immer gleich. So zumindest beginnt die lange Reise durch Fallout 3. Zusammenhang? Der neue Egoshooter von ID Software spielt ebenso im Endzeit Setting. Das war es dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten – Wieso das so ist, steht in den nachfolgenden Zeilen.


RAGE Test, Review, Testbericht.

Die Jungs bei ID haben sich die letzten Jahrzehnte mit simplen aber hervorragenden, ja meist sogar revolutionären Spielen aus der Masse hervorgetan. Mit weltbekannten Marken wie Wolfenstein, Doom oder Quake definierte sich das Genre, mehrheitlich aber auch in einem Story befreiten Shooter-Spass. In der Kürze liegt die Würze, über mangelnden Spielspass konnte man sich dennoch nie beklagen. Das fordernde Level-Design mit den zig versteckten Türen und Secret-Areas sorgten für pure, wenn auch umstrittene Unterhaltung.


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Rage nennt sich die neuste Produktion von den Jungs aus Texas. Im Gegensatz zu vorangegangenen Titeln streift das Spiel das altbekannte Horror Setting komplett ab. Wir befinden uns in einer Endzeit Welt, wie schon bei der Fallout Reihe oder den Genreprägenden Mad Max Filmen. Allerdings war nicht Krieg der Auslöser zur postapokalyptischen Umgebung, sondern ein auf die Erde geprallter Meteorit. Offensichtlich spielt das Warum keine Rolle, sobald die Zivilisation zu einem grossen Teil ausradiert wurde, herrscht das Recht der Waffe.


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Gut für uns, da wir uns ganz klar in einem First Person Shooter befinden. Zwar gibt es Gespräche mit uninteressanten NPCs, mehrheitlich belanglose Sidestories und sogar eine überraschend gut steuerbare Rennaction, doch Rage ist ein Egoshooter. Das ganze Drumherum wirkt nicht störend, es macht wie die mit Waffengewalt garnierten, aggressiven Endzeit-Rennen sogar Spass. Oder aber bringen durch das erledigen von Aufträgen abseits der Geschichte zusätzliche Gegenstände in unseren Besitz. Aber der Kern des Spiels liegt in der brachialen Schussgewalt des Hauptprotagonisten – und das ist gut so.


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Genau hier liegt die Kompetenz des Entwicklerteams rund um John Carmack. Die vielfältigen Schusswaffen wie Shotgun, Raketenwerfer oder Sturmgewehr wirken gnadenlos und durchschlagskräftig. Es sind Nuancen die das superbe Handling der Todbringer hervorheben – aber sie sind spürbar. Mitunter ist es hilfreich, dass die getroffenen Gegner nicht nur dumpf auf den Boden fallen, sondern uns das Gefühl des soeben eingesteckten Treffers visuell vermitteln. Die Kollisionsabfrage ist derweil herausragend. Sehen wir nur ein Stück des Mutanten-Arms herausragen, können wir jenen auch treffen. Dazu kommt ein passendes und wuchtiges Schussgeräusch. Im späteren Spielverlauf reichen die Standardprojektile allerdings kaum noch aus. Bei Bedarf stellen wir uns erweiterte Munition zusammen oder bauen die Feuerwaffe um. Kreativität ist gefragt und wird mit mehr Durchschlagskraft belohnt. Passend zu den durchgehend hübsch designten Waffen schreibt uns ID keine Maximalzahl deren vor, die wir bei uns tragen dürfen. Es werden keine Gegenstände aufgrund von Platzmangel oder mangelnder Tragkraft zurückgelassen.


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Die vielfältigen Level Abschnitte bieten Platz, sind aber alles andere als Open World. Wir bewegen uns nicht auf Schienen durch die Endzeit, sondern schiessen uns durch überschaubare Areale. Wie bereits erwähnt stehen ab und an Fahrzeuge zur Verfügung. Dass sich jene richtig gut steuern lassen, war für mich die grösste Überraschung. Solche Experimente gehen nicht immer gut, selbst Branchenprimus Half Life 2 hat alles andere als überzeugt mit der Nutzung eines fahrbaren Untersatzes. Deswegen oder weil man sich bzw. Doom 4 nicht selbst Konkurrenz machen möchte, basiert der komplette Online Modus auf den Wüsten-Fahrzeugen. Das kann man gut oder schlecht finden, vorausschaubar ist aber, dass sich dieser Modus nicht mit den vergangenen Quake Tagen messen möchte. Alternativ machen wir im KoOp-Modus Jagd auf Mutanten und andern Spinnern – aber nicht in der Story.


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Jene ist übrigens kaum der Rede wert. Die gut ein Dutzend Spielstunden andauernde Geschichte interessiert hier kaum jemanden. Die Nicht Spieler Charaktere überzeugen durch kommunikative Ideenlosigkeit, die Geschichte führt zu keiner Spannung. Darauf basiert Rage aber nicht. Rage will ein purer Egoshooter sein und untermalt sich selbst mit einigen ID-untypischen Eigenschaften. Wer Wert auf jene legt, sollte zu anderen Titeln greifen. Wobei erfahrungsgemäss auch Call of Duty nicht mit einer spektakulären Geschichte auftrumpfen mag. Das aber im Umkehrschluss auch keine mögliche Open World / Rollenspiel Szenerie mittels Einkaufsmöglichkeiten und Nebenquests suggeriert.


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Wo Rage überzeugt, mehr denn ein anderes Spiel dieser Generation, ist die Technik. Es gibt kein schöneres Spiel in der aktuellen Konsolengeneration. Mit flotten und stets konstanten 60 FPS läuft das Geschehen auf dem heimischen Screen ab. Und das nicht etwa auf Kosten der grafischen Pracht – überhaupt nicht. Fantastische Animationen und auf der ganzen Linie überzeugende Texturen wohin das Auge reicht. Da sieht sogar ein ganz in Wolfenstein-Optik gehaltener Raum superb aus. Voraussetzung für ein flottes Texture-Streaming ist jedoch die Installation der 3 Disks auf der Harddisk.



Fazit:

Gleich vornweg: Grafikpuristen schlagen sofort zu. Dass auf der betagten Hardware noch ein optisch derart überzeugendes Spiel abgeliefert wird, ist erfreulich. Spieler die sich hier ein Fallout von ID erhofften, rechneten wohl früher auch mit einer offiziellen Super Mario Produktion für eine Sega Konsole. Rage überzeugt mit spannenden Schusswechseln und einer absolut hervorragenden Grafik, die in Aussenarealen noch mehr zur Geltung kommt. Die zusätzlich eingestreuten Features nehmen wir, ähnlich dem Schiebedach im PS-starken Luxusschlitten, gerne zur Kenntnis – wirklich notwendig sind sie aber kaum. Was übrig bleibt ist ein richtig guter Egoshooter, der mit einer interessanteren Story in den ewigen Spieleolymp aufgestiegen wäre.


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