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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Quake III Arena

ID Software hat sich bereits vor vielen Jahren mit Games wie „Wolfenstein 3-D“ oder „Doom“ einen Namen gemacht. Doch wurde einem dieser beiden der grösste Erfolg der ID Geschichte zugesprochen? Nein, es war Quake welches die Spieler mit der unheimlich kranken Atmosphäre die längste Zeit in seinen Bann zog.


Quake III Arena Test, Review, Testbericht für SEGA Dreamcast.

Quake hatte ebenso wie dessen Nachfolger „Quake 2“ einen ausgefeilten solo Modus zu bieten. Doch schon bald kristallisierte sich heraus, dass ein Deathmatch mehr Anhänger nach sich zog. So gibt es noch heute x Zocker die auf ihrer Harddisk Q1 installiert haben und alltägliche Internetpartien starten. ID hat das vorhandene Potential erkannt und mit der neuen Grafikengine einen 3. Teil der Quake Serie auf den Markt gebracht. Dieser sollte sich ganz auf Multiplayer-Gaming konzentrieren und keinen (öden?) Story Mode mehr aufweisen. Das Spiel jedenfalls schlug ein wie eine Bombe und avancierte zu einem der meistgezockten Games im Internet. So, nun ist von obigem Megaseller eine Umsetzung für Sega’s Dreamcast erschienen.


Das erste was den Beobachter interessiert, dürfte die grafische Qualität des Titels sein, hat doch Q3 auf dem PC neue Massstäbe gesetzt. Ist der DC fähig diese Grafikpower darzustellen? Hier kann ich mit einem klaren „ja“ antworten. Selten zuvor hat sich auf der Mattscheibe eine solch wunderschöne Grafik vor meinen Augen abgespielt. Die Lichteffekte, Schatten und detailreichen Charaktere/Waffen wurden praktisch originalgetreu übernommen und sind wirklich sehenswert. Insbesondere die verschiedenen Skins haben’s mir angetan. Im Gegensatz zu vielen anderen 3-D Shootern habt Ihr nicht nur eine Handvoll, sondern gleich deren 30+ (!) zur Auwahl. Dabei geht’s vom bekannten Doom – Marine über einen wohl genährten Psychopathen, über Harley-Biker mit Tattoo's bis zur nett anzusehenden Dame. Hier wird jeder seine Identifikationsfigur finden. Ein weiteres Lob fällt auf den Sound und die SFX. Was die Musik angeht, ist’s natürlich eine Frage des Geschmacks, meinen trifft sie jedenfalls und sie passt mit den treibenden Klängen wie die Faust auf’s Auge (in einem Ego-Shooter dieser Klasse).


Die wuchtigen Schuss- und Schreigeräusche möchte ich in dieser Beziehung ebenfalls positiv hervorheben – very cool. An Grafik und Sound lässt sich demnach nicht viel aussetzen, doch wie steht’s mit dem Wichtigsten, der Spielbarkeit? Das erste was dem alteingesessenen PC-Spieler negativ auffallen wird ist die Joypad Steuerung... Sicherlich lässt sich im Setup praktisches alles schön individuell einstellen, doch ich hatte besonders zu Beginn eine harte Eingewöhnungsphase. Auch nach längerem Training wird es niemals möglich, einem Maus-Spieler mit Eurem Analogstick überlegen zu sein. Aber da wären wir bereits beim nächsten Punkt: Die GD unterstützt die schicke DC Maus und die nun langsam zu entstaubende Tastatur. Bisher haben wir ein Spiel, welches uns in allen Punkten überzeugen konnte, gibt’s denn wirklich keinen Haken? Leider doch. Q3 ist wie oben bereits erwähnt ein Multiplayerspiel, mit Singleplayer hat’s etwa soviel am Hut wie bei Bomberman auf der PC-Engine – sprich: Ist so was wie eine Trainingsrunde für bevorstehende Multiplayersessions.


Die Bots haben zwar eine nicht zu unterschätzende KI und lassen Euch für wenige Sekunden vergessen, dass Euch kein Mensch, sondern „nur“ eine künstliche Intelligenz gegenübersteht. Aber trotz allem geht die Motivationskurve stark nach unten und Ihr werdet Euch nach einem menschlichen, undurchschaubaren Gegner sehnen. Im Bereich Mehrspieler haben die Entwickler diverse Modi mit reingepackt wie z.B. „Team Deathmatches“, „Tournaments“, dem altbekannten „free for all“ und zu guter Letzt „capture the flag“. Möchtet Ihr Eurem Gegner in’s Gesicht blicken können und deshalb den Splitscreen Mode bevorzugen, könnt Ihr bis zu 3 Freunde einladen und im 4er Split zocken – wie bereits erwähnt, mit einigen wenigen Abstrichen, nach wie vor flüssig spielbar. Was Q3 – Arena für Sega in’s Rollen bringen soll ist eigentlich das berühmt, berüchtigte SegaNet. Leider hatte ich bisher nicht die Möglichkeit mit dem DC online zu "Quaken". Ich kann Euch deshalb nichts über den Spielfluss, den ungefähren Ping-Wert oder die zur Verfügung stehenden Server berichten. Allerdings soll es sehr schwer sein, über einen Sega-Server einen Kumpel nach z.B. dem Nick-Name zu finden um gegen ihn online zocken zu können – abwarten was Sega für uns in Europa anzubieten hat. Einen besseren Schub für Sega's Netz als Quake 3 wird es jedenfalls in naher Zukunft nicht mehr geben.


Fazit:

Quake hat seit jeher diesen typischen ID – Charme welcher sich zu einem Sog entwickelt und den Spieler nicht mehr loslässt. Diesen speziellen Charme mitsamt der dazugehörigen Technik hat man geradezu perfekt auf Sega’s Wunderkiste portiert. Das „Joypad-Problem“ darf auch nicht überbewertet werden, denn die Kumpels vor dem TV werden ebenfalls damit konfrontiert. Natürlich spielt sich’s mit Maus/Tastatur um Längen besser und ist beim liebäugeln des Kaufes von Q3 gleich mit in den Preis einzubeziehen. Lohnen tut sich ID’s neustes Werk nur für Leute die online zocken (wenn’s denn mal möglich ist in der guten Schweiz) oder für Leute mit grossem Fernseher und einigen Quake begeisterten Freunden... In Anbetracht dessen dass in den nächsten Wochen Half Life und Soldiers of Fortune erscheinen, empfehle ich Quake 3 nur bedingt – für eine bessere Klassierung ist mir ein Story Modus einfach zu wichtig – gerade auf Konsole. Für die DC online Zocker zählt allerdings nur eins: Let’s frag!!


Quake III Arena Test, Review, Testbericht für SEGA Dreamcast.

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