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AutorenbildMichael Blum

The(G)net Review: Project CARS

„Project Cars“, lange liess der Hoffnungsschimmer der Renngemeinde auf sich warten. Slightly Mad Studios zeichnet sich für den neuen Stern am Rennspielehimmel verantwortlich. Ob der Titel wirklich mit Perlen wie „Forza Motorsport“ oder „Gran Turismo“ mithalten kann, oder diese gar überflügelt, muss sich im Test zeigen.


Project CARS Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Eins vorneweg, Project Cars ist knallhart! Auch mit sämtlichen Fahrhilfen eingeschaltet ist das Spiel weit weniger zugänglich als ein Forza Motorsport. Dies liegt vor allem an der Pad Steuerung. Die ist nicht so gut gelungen wie bei der Konkurrenz, zu empfindlich, zu ungenau!


Profis bekommen dagegen auf Wunsch das Komplettpaket: Die Hilfen lassen sich nicht nur vollständig abschalten, sondern ähnlich wie in Forza Motorsport den realen Bedingungen anpassen. Dazu gesellen sich weitere Realismus-Optionen wie ein vollwertiges Schadensmodell mit physikalischen Auswirkungen, Benzinverbrauch und der Reifenverschleiss. Schön auch, dass eine gute Reaktion beim Start endlich wieder belohnt wird, Timing ist alles! Drückt ihr den Trigger zu früh durch, legt der virtuelle Fahrer einen klassischen Frühstart hin, reagiert ihr zu spät, sind sofort einige Meter verloren. Wer noch näher an der Wirklichkeit sein will, aktiviert zusätzlich mechanische Fehler, muss dann aber jederzeit damit rechnen, ohne Fremdeinwirkung mit einem Motorschaden oder einem anderen mechanischen Defekt auszuscheiden. Das kann schon in der ersten Runde passieren oder aber erst kurz vor dem Ende eines Langstreckenrennens. Dies kann dann wirklich extrem frustrierend sein und sollte nur von sehr frustresistenten Spielern genutzt werden.


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Es gibt ein Strafsystem, eine durchaus gute Idee, welche hier jedoch zu inkonsequent umgesetzt wurde. Abkürzungen werden oft nicht bestraft, Unfälle müssen schon mit allergrösster Absicht zustande kommen, um vom System überhaupt wahrgenommen zu werden. Das Schadensmodell ist ebenfalls ein zweischneidiges Schwert. So schön es auch ist, dass hier endlich wieder Teile von der Karosserie abfallen und die Boliden in Schrotthaufen verwandelt werden können, sind die Folgen zusammen mit der oft fragwürdigen Kollisionsphysik nicht immer nachvollziehbar.


Eines macht Project Cars absolut perfekt: Es lässt dem Fahrer die totale Kontrolle über das Spiel selbst. Das geht schon damit los, dass sowohl innerhalb der umfangreichen Karriere als auch bei Einzelrennen das Wochenende komplett selbst gestalten werden kann. Trainings, Qualifikation, Warm-Up und Rennen, oder doch lieber gleich das Rennen? Schier grenzenlose Freiheiten. Dabei darf selbst festgelegt werden, wie viel Zeit für die einzelnen Sessions angesetzt werden soll. So kann ein Rennen eine Stunde oder nur 5 Minuten in Anspruch nehmen, je nach Lust und Laune.


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Die Technik ist gut, aber nicht perfekt. Auf den Konsolen wird immer wieder deutlich, dass die hauseigene Engine der Hardware mehr abverlangt, als sie aufbringen kann. Ist auf dem Schirm viel los, geht die Framerate zwischendurch auch mal in die Knie. Aber wir sprechen hier von bis zu 40 Kontrahenten gleichzeitig auf der Strecke. Das ist im Vergleich zu Gran Turismo und Co. der helle Wahnsinn und macht richtig Laune. Trotzdem bleibt das Spiel jederzeit kontrollierbar und sieht dabei noch sehr hübsch aus. Vor allem bin ich von den Wettereffekten sehr angetan. Was uns Forza Motorsport bis heute vorenthält, kommt bei Project Cars voll zur Geltung. Auch wenn es schön ist, dass man in der Außenansicht mehr von den prächtig modellierten Boliden zu sehen bekommt, die größte Immersion erreicht nach wie vor die fantastische Cockpitansicht mit all ihren detailliert nachgebildeten Instrumenten, die mit der gelungenen Helm-Perspektive inklusive Kopfbewegungen und Unschärfe-Effekten aber eine ernstzunehmende Konkurrenz bzw. Alternative bekommt. Dabei sieht das alles nicht nur klasse aus, teilweise lassen sich Elemente sogar manuell bedienen, was gerade auf Konsolen ebenfalls keine Selbstverständlichkeit ist.


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Wirklich herausragend, was Slightly Mad hier aus dem Hut gezaubert hat. Die schiere Masse an Wagen auf der Strecke hat auch Ihre Schattenseiten, vor allem beim Start ist die KI meist überfordert. Spätestens wenn es auf die erste Kurve oder Schikane zugeht, verkommt das Rennen zu einer Stop-And-Go Veranstaltung, teilweise sogar zu einem Stau. Es gab Situationen, da fühlte ich mich wie auf meinem Nachhauseweg vor dem Gubrist Tunnel! Auch beim Start scheinen die anderen Fahrer noch nicht ganz wach zu sein und so gewinnt man auf den ersten paar hundert Metern überraschend viele Positionen, weil sich die Wagen vor mir offenbar alle gegenseitig behindern.


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Selbstverständlich ist ein Kernpunkt des Spiels der Online Mode. Dieser ist durchaus gelungen. Auf der PS4 und dem PC gibt es einen Server Browser in welchem Teilnehmerzahl, Einstellungen etc. gelistet sind und der es dem Spieler einfach macht, die richtige Lobby zu finden. Die Online Duelle liefen meist sauber über den Schirm. Bei vielen Teilnehmer kam es zu vereinzelten Lags, blieb aber durchaus immer spielbar.


Die Streckenauswahl kann sich ebenfalls sehen lassen. Es werden nicht nur zahlreiche lizenzierte Kurse in verschiedenen Varianten geboten, sondern auch einige Eigenkreationen der Entwickler. Der Fuhrpark hingegen ist doch eine mittlere Enttäuschung. Kaum japanische Hersteller, keine Ferraris, keine Lambos…da fehlt dann doch einiges was heute eigentlich selbstverständlich sein sollte.



Fazit:

Für hartgesottene Fans ist Project CARS uneingeschränkt zu empfehlen. Das Spiel macht vieles richtig und sieht dabei noch fantastisch aus, kämpft jedoch mit einer nicht perfekten Pad Steuerung und einer teils ziemlich doofen KI.


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