Capcom’s Sequel zu Power Stone ist seit ein paar Tagen in Japan erschienen und natürlich haben auch wir uns den Import besorgt, um Euch schon heute sagen zu können, ob Ihr Euch diesen Titel kaufen müsst, oder ob es sich nur um ein lauwarmes Update des ersten Teils handelt. Wir haben uns dazu im wahrsten Sinne des Wortes das ganze letzte Wochenende “um die Ohren gehauen”.
Wie immer sollten alle, die mein Preview zu Power Stone 2 noch nicht gelesen haben, dies jetzt nachholen, ich werde mich nämlich nicht wiederholen, sondern Euch vielmehr die Fakten liefern, die Euch als Power Stone 2-Fan natürlich am meisten interessieren: “Muss ich den zweiten Teil haben? Ja oder Nein?” – Die Antwort ist diesmal wieder einfach: “JA!"
Das Spiel-Prinzip ist schnell erklärt: Prügelt Euch um Power Stones, von welchen es pro Stage jeweils 7 zu finden gibt. Drei davon benötigt Ihr, um Euch in einen Super-Hero zu verwandeln, womit Ihr fast unbesiegbar seid. Jeder Spieler startet mit einem Stein, wer zuerst das Zeitliche segnet, verliert. Gekämpft wird mit allen Mitteln, Regeln gibts keine! In Power Stone 2 bekommt Ihr 6 neue Charaktere (Total 14) und 5 komplett neuen Stages geliefert! Letztere sind nun wirklich das grosse Plus bei Power Stone 2, denn so grosse Arenen gabs bis jetzt wirklich in noch keinem Spiel! Manchmal sind sozusagen 3-4 Mini-Stages zu einem grossen Level zusammengefasst und Ihr müsst während des Kampfes quasi das Szenario wechseln, ohne dabei den Anschluss zu verlieren! In der Japan-Stages kämpft Ihr z.B. zuerst auf dem grossen Vorplatz des Osaka-Castle, welcher nach einer knappen Minuten durch brennende Pfeile aus dem Schloss in Flammen aufgeht, worauf Ihr Euch so schnell wie möglich in Jump-and-Run-Manier über die Dächer des Schlosses nach oben kämpfen solltet.
Oben angelangt gehts dann im Innern des Schlosses weiter! Im Arktis-Level dürft Ihr von den zahlreichenn MG- und Flak-Geschütz-Türmen der U-Boote gebrauch machen und sogar einen Jet besteigen, um Eure Kontrahenden aus der Luft zu bombardieren! Der Maya-Level wartet mit jeder Menge versteckter Fallen und einer legendären Indy-Jones-renn-vom-Stein-weg-Sequenz auf! Oder Ihr fällt von einem Flugzeug im Airplane-Level und müsst Euch um einen Fallschirm streiten! Der Ideen-Reichtum Capcom’s scheint mit Power Stone 2 keine Grenzen zu kennen und ich hab täglich neue, lustige Dinge entdeckt (z.B. eine Slot-Machine!). Da die Level wahnsinnig gross sind und mit Details nur so um sich werfen, habt Ihr auch zu viert gleichzeitig immer genügend Aktions-Radius und könnt dadurch manchmal sogar unbemerkt von den anderen Mitspielern an Items gelangen! Im Spiel gibts diesmal übrigens 120 davon!! Waffen in allen möglichen und unmöglichen Kreationen, Geld für den Shop, verschiedenste Formen von Energie-Bringern wie Hühnchen oder Hamburger, Essenz- und Item-Karten zur Kreation von noch mehr möglichen und unmöglichen Dingen wie Rollerskates, Raubkatzen und sogar neuen Klamotten!
Vorallem die Idee, wie im Robo-Game Frame Gride neue Items durch Kombination zweier anderer Items zu kreiren, macht eine Menge Spass und hält Euch für Stunden am Bildschirm. Ein paar Beispiele: Kombiniert Ihr einen Hamburger mit einem Stahlrohr, dann bekommt Ihr einen Baseballschläger, ein Kristall plus Schwert ergibt einen riesen Final-Fantasy-Zweihänder oder die Bazooka und das Machine-Gun ergeben einen 3-Way-Laser! Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass man hierbei Stunden verbraten kann. Am Schluss kommt aber gerade dieser Punkt dem Game haushoch zu gute und somit motiviert Power Stone 2 verdammt lange (was kombinier’ ich denn heute? Hmm… mal sehen…). Nächstes Plus: Die Spiel-Geschwindigkeit. Durch die Drosselung ergibt sich jetzt endlich ein technisches Gameplay und nicht mehr bloss wildes Button-Gedrücke wie im ersten Teil. Es gibt zwar nicht gerade viele Moves (4 Specials, 4 Standard und den Wurf), aber unter zu Hilfenahme der Backgrounds und der vielen Objekte habt Ihr mehr als genügend Methods-of-Mayhem zur Verfügung und zu erlernen. Gerade wegen der einfachen Steuerung macht Power Stone 2 Profis und “Newbies” gleichviel Spass, gerade auch deshalb, weil letztere schnell zu ersten Erfolgserlebnissen kommen.
Die Profis loben sich ausserdem die neue Prise Technik im Gameplay und sind sich somit gewiss, dass sie nicht so schnell durch glückliches Button-Smashing der Newbies besiegt werden, wie das noch im ersten Teil oder auch bei Soul Calibur der Fall war. Grafisch gibts nicht viel Neues, dafür aber auch niemals Slow-downs, auch nicht im 4-Player-Mode! Die Grafik-Engine läuft brav mit 60 Frames und die grafischen Effekte sehen sogar noch ein bissl fantastischer, irgendwie schöner aus... Zu den Game-Modes: Ihr dürft Euch für den Original-, Arcade-, Adventure-, Multiplayer- und Network-Mode entscheiden, wahlweise alleine gegen alle oder zu zweit gegen einen oder Zwei gegen Zwei oder – naja Ihr seht schon, Unmengen von Modis! Alle Menüs sind aber voll in Japanisch, und ich hatte anfangs ein totales Kanji-Overload! Drum haben wir für Euch die Menüs gleich übersetzt (Menü-Übersetzung), damit Euch diese Tortur erspart bleibt! Zurück zu den Modes: Im Adventure-Mode besorgt Ihr Euch das nötige Kleingeld und Items, die Ihr im Shop benötigt. Im Arcade-Mode könnt Ihr die versteckten Charaktere und die drei Extra-Stages erspielen.
Die Extra-Stages dürft Ihr aber nur im Multi-Player-Mode auswählen! Wie Ihr seht, müsst Ihr Euch also fast durch alle Modes durchkämpfen, wenn Ihr alle Secrets aus Power Stone 2 sehen wollt. Motiviation pur! Schliesslich und schlussendlich dürfen alle Online-Dreamcaster noch mehr Goodies von der Capcom-Website downloaden. People, was wollt Ihr mehr? Nach der kargen Extras-Ausbeute von DOA2 tut sowas doch wieder richtig gut, oder!? Gibts was Negatives? Ja schon! (Gruss an i-n-v-a-s-o-r! hehe) Zum einen gibts Punkte, an denen die Kamera durch das Action-Wirrwar etwas überfordert scheint, und leider nicht immer den optimalen Winkel wählt. Somit verliert Ihr Eure Figur ab und an aus den Augen und müsst wohl oder übel “aus dem Gefühl heraus” agieren und hoffen, dass die Kamera bald wieder schwenkt und Euch die Sicht wieder freigibt.
Zum Glück halten sich diese Situationen in Grenzen, es nervt eigentlich niemals wirklich und wenn, dann nur beim Zwischen-Boss (der riesiger Pharao-Walker nach Level 3). Die Kollisions-Abfrage zu manchen Objekten dürfte etwas genauer sein. Den Gegnern im letzten Level könnt Ihr beispielsweise auf den Kopf stehen und dort treffen sie Euch natürlich kaum. Der Walker steht auch manchmal voll auf Euch drauf und trotzdem passiert Euch nichts, Ihr könnt sogar an manchen Stelle durch ihn hindurch laufen. Etwas mehr Feinschliff wäre schön gewesen. Sowas kostet natürlich die 10 von 10, die ich gerne vergeben hätte.
Fazit:
Ultra-cooles Comical Beat’em Up mit Final-Fight Touch! Würdiger Nachfolger eines ohnehin schon kultigen Games und eine willkommene Abwechslung in der Fun-for-All Schublade des Dreamcast (nach dem ebenfalls genialen Crazy-Taxi!). Capcom liefert Euch mit jeder Menge neuer Ideen, neuer Stages und Characters, neuer Waffen und Goodies genügend Gründe, auch den zweiten Teil von Power Stone zu kaufen. Wenn Langzeit-Motivation und Innovation kombiniert wird, dann gibts daraus zwar kein neues Item, aber Power Stone2, und diese Perle sollte in keiner Sammlung fehlen!
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