Der erste Teil von Plants vs Zombies hat uns positiv überrascht - trotz eher geringer Erwartungshaltung. Kann die Fortsetzung am gelungenen Spielkonzept anknüpfen und bietet der Titel nebst kurzweiliger Unterhaltung auch genügen Langzeitmotivation?
Vor drei Jahren bin ich in den Genuss gekommen, den ersten Teil zu spielen. Dazumal gab es das Spiel über Playstation Plus gratis und ich hätte es ehrlich gesagt wohl nie gespielt, wäre dies nicht so gewesen. Warum auch? Es sieht irgendwie sehr 'kindlich' aus, ist aber ein Shooter; ein Shooter mit Pflanzen und Zombies. Doch dann die Überraschung: Ein reines Multiplayerspiel in einer sehr bunten und lustigen Umgebung. In geselliger Runde war gute Laune vorprogrammiert. Umso mehr war ich jetzt gespannt, was sich der Zweite Teil macht. EA und PopCap stellen mit Plants VS Zombies 2 einen Vollpreistitel ins Regal der Händler. Meiner Meinung nach etwas gewagt, doch so glaube ich, der richtige Schritt.
Die erste grosse Neuerung ist, dass nun auch ein Singleplayer Modus ins Spiel integriert wurde. Dave entführt uns gleich am Anfang in die Welt der Pflanzen und stellt dem Spieler auch gleich verschiedene Aufgaben. Die Story ist einfach gehalten und der Spielinhalt mindestens genau so simpel: Töte was dich töten will, also kurzgesagt einfach alles!
Auf das Menü hat man verzichtet. Anstelle dessen, befindet sich der Spieler in einem Hub, dem sogenannten „Garten“. Sowohl die Pflanzen wie auch die Zombies verfügen über einen solchen. Das ganze Menu versteckt sich in diesem Garten und muss mit dem Charakter quasi erlaufen werden. Hier kann man die Minimissionen starten, die Statistiken ansehen, in den Multiplayer einsteigen, Sticker kaufen oder den Singleplayer-Modus weiterführen. Zwischen den beiden Gärten befindet sich die offene Welt. Hier kann der Spieler die neuen Errungenschaften testen und sowohl gegen kleine wie auch grosse Gegner kämpfen. Hier wurde allerdings Potential verschenkt. Die Landschaft wäre genau das richtige für einen Multiplayer-Bereich. Doch leider ist hier nur mit bis zu vier Spielern möglich, gegeneinander oder halt gegen die KI zu kämpfen.
Die Sticker Päckchen sind genau wie im ersten Teil durch In-Game-Währung zu kaufen. Obwohl auch hier erwartet werden darf, dass wie schon beim Vorgänger die Minitransaktionen nachgereicht werden. Mit den Stickern kann man neue Charaktere frei schalten sowie zusätzliche Kostüme wie auch Hilfsgegenstände erwerben. In-Game-Währung zu erhalten scheint gerade am Anfang nicht schwierig zu sein und man wird sie auch schnell wieder los.
Der Wechsel zwischen Pflanzen und Zombies ist einfach und benötigt keine unnötige Ladezeiten. So kann man jederzeit wählen, ob man mit den Pflanzen oder den Zombies weiter spielen möchte. Auch hier gibt es wieder sieben verschiedenen Klassen. Zu den bekannten vier Pflanzen und Zombies vom Vorgänger kommen je drei Neue dazu. Die Balance stimmt und wie in Battlefield sind sie in verschiedene Klassen unterteilt. So kann man den Blaster oder den Scharfschützen wählen, mit der Schrotflinte oder der Pistole herumrennen. Es gibt auch Mediziner und Zauberer. Die taktischen Möglichkeiten sind gross und durchaus mit anderen, bekannten Online-Shootern vergleichbar. Das Spiel selbst nimmt sich nicht immer ernst, so werden auch immer wieder andere Titel parodiert. Das führt zum einen oder anderen Schmunzeln. Es mach schlicht Freude nicht immer durch bierernste Weltkriegs-Gegenden spazieren zu müssen. Die Änderungen zum Vorgänger wurden klein aber fein gehalten und ergänzen die Wünsche der Spieler aus dem ersten Teil.
Plants VS Zombies: Garden Warfare 2 ist optisch gut gelungen. Die Grafik im Comic-Stil ist sehr farbenfroh. Das ganze Spiel macht grosse Laune und auch die Steuerung ist sehr simpel und gut ausbalanciert. Auch wenn es zu Beginn wie ein Casual Game aussieht und von vielen wohl nicht ernst genommen wird, können die Zombies und Pflanzen sich durchaus mit andern Online-Shootern messen, ja spielen dabei sogar in den vorderen Rängen mit.
Der Multiplayer-Modus des Spiels macht riesigen Spass und punktet vor allem mit seinen lustigen und sehr abwechslungsreichen Maps. Gerade dem Fun-Faktor ist es geschuldet, dass man das Spiel immer wieder startet. Sei es alleine, im Koop oder im Split-Screen, Garden Warfare 2 ist immer wieder lustig, nervenraubend, spannend und anspruchsvoll.
Fazit:
Schon im ersten Teil haben EA und PopCap nichts falsch gemacht. Der Fun-Shooter war ausgewogen und gut umgesetzt. Nun hat man noch weitere Klassen und auch einen kleinen Singleplayer-Bereich dazu gepackt. Auch wenn die Story einfach gehalten wurde, ist der Solo-Modus zum Erhaschen der In-Game-Währung sehr gut zu gebrauchen. Es mag nicht jedermanns Sache sein, doch man kann sich mit den Stickern und ein wenig Glück ein komplettes und ansehnliches Arsenal aufbauen (die Microtransaktionen für Ungeduldige werden wie schon im ersten Teil sicher noch nachgereicht). Der Multiplayer macht Spass und hat überraschend viel Tiefgang. Die verschiedenen Spielmodi helfen zusätzliche Abwechslung in das Spiel zu bringen und motivieren den PlayStation Besitzer auch immer wieder, die Disc einzulegen. Wer den ersten Teil gut fand, braucht den zweiten sowieso und wer den Vorgänger nicht kennt, sollte sich spätestens jetzt das Ganze einmal ansehen. In jedem Fall ein gelungener Fun-Shooter.
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