'Pirates' dürfte alten Gaming-Hasen noch ein Begriff sein. Pirates: The Legend of Black Cat ist jedoch kein direkter Nachfolger des Simulations-ähnlichen Klassikers. Westwood ist es dennoch gelungen, ein ansprechendes Piraten-Spiel auf die Beine zu stellen, das vor allem durch seine gelungenen Sea Battles glänzt.
In Pirates - Legend of Black Cat übernehmt ihr die Rolle der Piraten-Braut Katarina Leon. Nachdem Katarina bereits ihre Mutter verlor, muss sie im Intro des Spiels mit ansehen, wie auch noch ihr Vater (und Gouverneur) vom miesen Piraten Hawk umgebracht wird. Er kann ihr aber noch mit letzter Kraft den geheimen Ort verraten, an welchem er die Waffen ihrer Mutter aufbewahrt hat, die ihrerseits eine gefürchtete Piraten-Braut war. Katarina tritt also in die Fusstapfen ihrer Mutter, um sich an den Mördern ihrer Familie zu rächen und nebenbei reich zu werden. Dabei segelt sie über die "fünf Meere" und besucht eine Reihe mystischer und geheimnisvoller Inselgruppen, auf denen es von Schätzen und Feinden nur so wimmelt.
Pirates: The Legend of Black Cat ist in ein Action-Adventure im klassischen Sinne. Ihr segelt mit eurem Schiff von einer Insel zur nächsten, erledigt dort ein paar Feinde mit eurem Schwert, sucht nach Items, redet mit Verbündeten und segelt weiter. Aufgelockert werden die Seefahrten zwischen und zu den Inseln mit originellen "Sea Battles". Auf den fünf Meeren gibt's für Piraten nicht nur jede Menge zu erbeuten und zu zerstören, es lauern auch Gefahren. So hindern euch z.B. Festungen am Anlegen oder es will euch gleich ein ganzes Dutzend feindlicher Schiffe ans Leder. Geschickte Freibeuter erbeuten in diesen Kämpfen aber ziemlich schnell viel Geld und je nach Grösse der Geldbörse könnt ihr euch mit mehr Kanonen, einer grösseren Mannschaft, Extra-Waffen für's Schiff oder die Landaufenthalte, Leinen und Holz (mit dem ihr euer Schiff auch zur See wieder reparieren könnt) oder sogar neuen, grösseren Schiffen mit mehr Kapazität eindecken.
Leider sind die Landausflüge im Gegensatz zu den Sea Battles dank zu detailarmen und weitläufigen Gebieten unmotivierend. Die Grafik läuft zwar flott und Katarina besitzt neben den Standard-Moves sogar 3 Special-Moves, eine handvoll Combos und ein paar Wurfgeschosse wie Messer oder Handgranaten. Während eures Quests findet ihr auch spezielle Muscheln, mit denen ihr im Hauptmenü ein paar Secrets freispielen könnt.
All das kommt jedoch angesichts der dümmlichen und sich ständig wiederholenden Gegner und detailarmen Backgrounds gar nicht richtig zur Geltung. Grafisch schöner (der Wasser-Effekt ist wirklich atemberaubend!) und spielerisch gehaltvoller gestalten sich wie erwähnt die Sea Battles, und zwar soviel besser, dass man daraus schon fast ein eigenes Game hätte machen können. Westwood war dies wohl bewusst, und so findet ihr im Hauptmenü den "Sea Battle" als separaten Spiel-Modus. Ihr müsst Winde geschickt ausnutzen und mit eurem Schiff taktische Maneuver an den Tag legen, um gegen andere Schiffe oder Festungen anzukommen. Verschiedene Spiel-Modi für Single- und Multiplayer halten länger bei Laune. Die künstliche Intelligenz im Sea Battle ist zudem wirklich gelungen. Feindliche Schiffe ziehen zurück um Nachschub zu holen oder sich in den heimischen Hafen (mit schützender Festung) zu retten, um Reparaturen durchzuführen. Viele Details wie zerfetzte Segel, krachendes und spitterndes Gebälk und wuchtige Explosionen oder Kanonenfeuer machen richtig Stimmung.
Fazit:
Grafisch etwas karge Mixtur aus gelungenem Sea Battle Simulator und herkömmlicher Hack'n Slay Action. Adventure Fans kommen garantiert zu kurz, dafür ist Pirates: Legend of the Black Cat einfach zu gradlinig und repetitiv, vor allem an Land. Im Wasser, in einem Schiff sieht das Ganze - auch grafisch - schon ein bisschen anders aus. Die Schlachten gegen Burgen und andere Schiffs-Flotten macht Spass und versetzen euch wirklich in die Haut eines echten Piraten-Kapitäns.
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