„Meine Name ist Kapitän Olimar. Auf meiner Heimatwelt Hocotate bin ich ein bekannter Sternennavigator. Ich verwende mein kleines Schiff, die Delphin, um kleine Frachten und Weltraummineralien von Planet zu Planet zu transportieren. Es ist ein wichtiger Job und ich nehme ihn sehr ernst!
Ich arbeite seit längerer Zeit viel zu hart (eine schlechte Angewohnheit von mir), also habe ich entschieden, mir ein paar Tage frei zu nehmen, um mich etwas zu "regenerieren". Am Vorabend meiner Abreise kochte mir meine Frau meine Lieblingssuppe. Diese Suppe ist ein famoses Gericht auf meinem Planeten, gemacht aus drei grossen Zwiebeln und hunderten von roten, gelben und blauen Miniaturkarotten. Nachdem ich mich an dem grossartigen Mahl gesättigt hatte, kletterte ich in mein Bett und begann über meinen bevorstehenden Urlaub nachzudenken. Ich fiel am Ende in einen tiefen, friedlichen Schlaf. Die Reise begann gut...“ So beginnt die Geschichte von Pikmin, einem neuartigen Spiel von Shigeru Miyamoto. Bei Pikmin handelt es sich um ein gutes Gemisch aus Adventure, Puzzle und ansatzweise Lemmings. Pikmins sind die Eingeborenen eines fremden Planeten. Sie sehen aus wie Miniaturkarotten, mit einem Blümchen auf dem Kopf. Sie existieren in 3 Varianten, wobei jede seine eigenen, spezifischen Fähigkeiten hat.
Ziel des Spieles ist, innert 30 Tagen die beim Absturz des Raumschiffes von Captain Olimar, die verstreuten 30 Wrack-Teile zu finden und im Raumschiff einzubauen. Hierbei muss gesagt werden, dass für den Heimweg nicht zwingend alle 30 Teile benötigt werden. Doch welche Teile wirkliche wichtig sind findet man erst heraus, wenn man sie in der "Delphin" eingebaut hat. Aber am besten beginne ich mal ganz von vorne mit dem ersten Tag. Tag 1: Der erste Tag im Spiel bietet unbegrenzte Zeit und man wird Schritt für Schritt in die Spielsteuerung und Umgebung eingeführt. Bei allen anderen Tagen läuft eine Spielzeit ab, die sich ungefähr auf 30 Minuten Echtzeit beläuft. Am ersten Tag muss man ein ganz bestimmtes Schiffsteil, das Triebwerk, finden. Solange man dieses Teil nicht im Raumschiff eingebaut hat, geht es nicht weiter. Doch erst muss man dieses besagte Teil mal finden. Beim Umherstreifen in der wäldlichen Umgebung der Absturzstelle stolpert man über eine Art Zwiebel. Sobald man sie berührt, steigt sie auf und färbt sich rot. Ein Samen wird aus der Zwiebel ausgestossen und versinkt im Boden. Nach ein paar Sekunden erscheint plötzlich ein Blatt.
Das „Tutorial“ erklärt nun, wie man diesen „Samen“ aus dem Boden ziehen kann. Also zieht Kapitän Olimar den Samen aus dem Boden. Zum ersten Mal sehen wir einen Pikmin leibhaftig vor uns stehen. Es handelt sich um einen Roten und zeichnet sich durch seine Feuerresistenz aus, die im weiteren Verlauf des Spieles sehr dienlich, sogar unverzichtbar ist. Die Steuerung von Olimar geschieht übrigens mit dem Analog-Stick. Die Pikmins kann man zu sich rufen, in dem man auf den B-Knopf drückt oder durch einfache Berührung. Sie laufen danach rudelmässig hinter Olimar her. Nun haben wir also einen Pikmin, der aktiv hinter uns ist. In der Nähe steht eine Blume, die eine rote Pille in der Mitte mit der Zahl 1 hat. Ich steure Olimar und meinen Pikmin zu dieser Blume und werfe meinen Pikmin mit A auf sie. Sofort geht das kleine Wesen (etwa 2/3 so gross wie Olimar und dieser ist 4 Mal kleiner als ein Cube-Pad!) auf die Blume los. Nach der ersten Attacke wird über der Blume ein Kreis mit derer Lebensenergie angezeigt, der bei jedem Angriff des Pikmins abnimmt. Am Ende fällt die Pille auf den Boden. Pikmins sind vielseitig und auch vielseitig einsetzbar. Ich rufe den Pikmin wieder zu mir und steuere ihn diesmal mit dem C-Stick Richtung Pille.
Der Pikmin nimmt die Pille sofort auf und eine Rechenaufgabe wird eingeblendet. Der Nenner stellt die Anzahl Pikmins dar, die benötigt werden, um den Gegenstand zu transportieren. Der Teiler zeigt die Anzahl Pikmins an, die gerade den Gegenstand tragen oder es zumindest versuchen, falls es zuwenige sind. Grundsätzlich kann immer die doppelte Anzahl Pikmins einen Gegenstand tragen, als es verlangt wird. Die Pikmins tragen die Gegenstände automatisch auf dem schnellstmöglichen Weg nach Hause und in die Zwiebel Gegenstände wie Pillen oder erlegte Tiere sind sehr wichtig in diesem Spiel. Sie bieten Nahrung für die Zwiebeln und produzieren dadurch mehr Samen, sprich Pikmins. Wird eine Pille derselben Farbe wie die Zwiebel eingesaugt, so gibt es als kleinen Bonus mehr Pikmin-Samen der jeweiligen Farbe. Im späteren Verlauf des Spieles erhält man noch die gelben und die blauen Pikmins mit entsprechend neuen Eigenschaften. Die Pille wurde also zur Zwiebel gebracht und diese bescherte mir zwei weitere Samen. Doch mein Einsatzgebiet, in dem ich mich bewegen kann, ist sehr klein und wird durch eine Kartonschachtel mit einer grossen "10" blockiert. Hinter dieser Schachtel sehe ich einen Gegenstand am Boden liegen, der mir doch sehr nach einer Schiffsmaschine aussieht, die ich unbedingt haben muss. Also versuche ich durch Einsammeln der Pillen diese 10 benötigten Pikmins zusammen zu bekommen. Nachdem ich die benötigten Pikmins hatte und die Schachtel mit ihnen wegschob, war der Weg endlich frei. Kaum berührte Kapitän Olimar den Gegenstand, wurde eine Beschreibung des Teils und dessen Funktion eingeblendet. Ich hatte den benötigten Antrieb endlich gefunden! Doch für dieses Schiffsteil werden 20 wiederum Pikmins benötigt...
Nach der Erledigung dieser ersten Aufgabe und einer ersten Einführung in die Steuerung und Umgebung wird der erste Tag mit einer netten Animation und einer Tagesendstatistik abgeschlossen. In dieser Statistik wird aufgeführt, wie viele Pikmins pro Farbe man gezüchtet hat, wie viele gestorben sind oder zurückgelassen wurden und wie viel man insgesamt hat. Des weiteren wird aufgeführt, wie viele Teile noch zu finden sind und wie viele Tage man dafür noch zur Verfügung hat. Der Tag wird mit einem Eintrag in Olimar's Tagebuch beendet und es darf gespeichert werden. Man kann übrigens nur am Tagesende abspeichern! Durch das gefundene Triebwerk hat man ab dem nächsten Tag die Möglichkeit eine neue Location, den „Wald des Friedens“ anzufliegen und man beginnt mit dem zweiten Tag. Jetzt begegnet man den ersten „Raubtieren“ dieses fremden Planeten. Auf der Karte sind maximal 100 Pikmins erlaubt. Dabei spielt weder die Farbe noch die Stufe eine Rolle. Die restlichen Pikmins werden in Form eines Samens im innern der Zwiebeln gespeichert und gehen nicht verloren. Das Gameplay stimmt schonmal. Wie sieht's denn grafisch aus?
Pikmin ist grafisch ansprechend und mit viele Liebe zum Detail gestaltet. Die Umgebung wurde komplett in 3D gehalten. Auf Specialeffects muss man hier jedoch verzichten. Die Gegner treten in den unterschiedlichsten Farben und Formen auf. Sie sind teilweise recht skuril und erinnern manchmal an wandelnde Fliegenpilze oder Reiher, die man in der Erde eingegraben hat. Im allgemeinen kamen mir aber meistens Käfer oder Würmer in den Sinn... Jeder der Gegner hat seinen speziellen Schwachpunkt und diesen gilt es erstmal herauszufinden. Ab und An wird eine kleine Hilfemeldung eingeblendet, die nützliche Tipps zu den entsprechenden Gegnern parat hält. Die Bosse haben es ganz schön in sich, verlangen strategisches Vorgehen und mancher Pikmin wird sein Leben beim Versuch ein blödes Raumschiffteil zu ergattern aushauchen. Gerade grosse Gegner tragen oft ein wichtiges Bauteil in sich und müssen unweigerlich attakiert werden. Die Spielidee, die ich anfangs kurz beschrieben habe, ist so noch in keinem anderen Spiel zu finden und motiviert auch entsprechend. Die einzelnen Puzzles, um die Maschinenteile in den besagten 30 Tagen zu finden, haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und sind nie unfair. Manchmal muss man aber auch etwas um die Ecke denken und seine unterschiedlichen Pikmins gezielt einsetzen, um auf den richtigen Weg zu kommen. Die insgesamt 5 unterschiedlichen Locations wurden sehr stimmungsvoll gehalten und bieten allerlei in Farbe, Formen und Grösse unterschiedliche Gegner und/oder Bosse.
Fazit:
Im Grossen und Ganzen ist Pikmin ein sehr gutes und innovatives Spiel, das durch sein einfaches aber durchdachtes Spielkonzept überzeugt. Schade ist eigentlich nur, dass es viel zu kurz ist und sich der Wiederspielfaktor auch mit dem Challengemode, in welchem in einzelnen Tagen so viele Pikmins wie möglich gezüchtet werden müssen, in Grenzen hält. Das Spiel kann zudem nur von einem Spieler gespielt werden, bietet dafür aber 3 unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade.
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