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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: PES 2015 - Pro Evolution Soccer

Es lag bereits Schnee auf den Strassen und den aktuellen FIFA Jahrgang spielen wir seit Wochen, hat sich das Review verspätet? Ganz und gar nicht, Konami widmete der Entwicklung ihres jüngsten Fussball-Sprosses in diesem Jahr ein Plus an Entwicklungszeit. Ob sich die Warterei gelohnt hat?


PES 2015 Pro Evolution Soccer Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

PES war zu Zeiten der PlayStation und deren Nachfolger die klare Nummer Eins im Sub-Genre Fussballsimulation. Kein anderes Spiel liess uns Fussballverrückte das Rasenschach in einer Perfektion nacherleben, wie das Pro Evolution Soccer ermöglichte. Eine nahezu perfekte Ballphysik, intelligente KI und eine erstklassige Dribbling-Mechanik zeichneten die Serie über Jahre aus. Mit der Wiedergeburt eines qualitativ hochwertigen Gegners aus dem EA Lager wurde aber nicht nur knallharte Konkurrenz zum Problem, Konami verpasste den Sprung ins Jahr 2010 nahezu komplett. PES wurde zwar nie richtig schlecht, konnte aber in den vergangenen Jahren auch spielerisch nicht mehr zu FIFA aufschliessen. Das wurde nicht nur uns Testern immer mehr bewusst, auch die bis anhin so treue Fangemeinde wechselte immer mehr das Lager. Konami musste handeln und verpasst PES eine rundum Kur.


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Zwar wurde auch schon in den letzten Jahren viel über Neuerungen gesprochen, die letztendlich aber alle nicht zum erhofften Umschwung geführt haben. Soviel sei schon jetzt verraten: PES 2015 macht vieles besser als seine nicht auf der ganzen Linie überzeugenden Vorgänger. Das Spielgefühl passt wieder besser, die KI wuselt nicht wirr über den Platz, sondern sucht sich intelligent die Räume oder stellt jene zu, je nach Spielsituation. Nur logisch, dass der Titel dadurch nicht einfacher wurde. Wer Action-Fussball à la FIFA erwartet, ist beim aktuellen PES Jahrgang an der falschen Stelle. Doch gerade die völlig überzogene Tore-Flut in FIFA 15 dürfte viele ernsthaftere Fussball-Fans wieder zur alten Liebe aus Japan zurückkehren lassen.


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Tore wollen hart erarbeitet werden, das Spiel soll gelesen, die Formation perfekt gewählt und genutzt werden. Nur so kommen wir mit der Elf nach Wahl zum Erfolgserlebnis. Klar, Topspieler sind noch immer von Vorteil in der eigenen Mannschaft. Ein einfacher Durchmarschieren durch die gegnerische Defensive dürfte aber ein Ding der Unmöglichkeit sein; gerade das hat sich als grösster Schwachpunkt der kanadischen Fussball-Interpretation diesen Septembers herausgestellt. Wer jetzt glaub, die eigenen Team-Kammeraden machen alles richtig und verstolpern kaum einen Ball, der spielt zum ersten Mal eine Partie virtuelles Fussball. Auch in PES 2015 ärgern wir uns ab und an über seltsame Passwege oder irritierende und entsprechend misslückende Ballannahme-Techniken. Wenigstens scheinen die Spieler weniger ineinander zu rennen, das kennen FIFA-Anhänger seit einen Jahrgängen im negativen Sinne umso besser. Insgesamt spielt sich PES schlicht anders, Pro und Contra gibt es auf beiden Seiten.


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Was dem Anhänger grosser und auch kleiner Teams noch immer abgeht: Lizenzen gibt es zwar, eine umfassende authentische Namensgebung der Clubs suchen wir aber vergebens. Alte PES Spieler fühlen sich schnell zuhause, wenn sie den London FC über den Rasen scheuchen. Aus der Premier-League finden wir nur Manchester United im Spiel. Die anderen Mannschaften muss man dank Fantasie-Namen erstmal suchen. Dank offizieller Spielernamen und Gesichter fällt die Identifikation glücklicherweise leichter, die fehlenden Team-Namen und Logos helfen der Atmosphäre aber sicher nicht. Viel Freude werden auch Bundesliga Enthusiasten haben: Unterstützt man nicht Leverkusen, Schalke oder Bayern, gibt's keine passende Auswahl im Spiel. Dortmund? Fehlanzeige.


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Wer sich offline auf die Jagd nach Titeln machen will, tummelt sich im altbekannten Manager-Modus, hier lassen sich Spiele auf Wunsch simulieren. Jener macht immer noch Spass, auch wenn die Titel dank eingangs erwähnter KI-Qualitäten alles andere als leicht fallen. Optisch lässt der Modus leider zu wünschen übrig. Die Präsentation erfüllt seinen Zweck, versprüht aber im Gegensatz zum EA-Produkt nur wenig Atmosphäre. Bei PES dreht sich effektiv alles um das runde Leder und das Spiel drum herum. Alles andere ist schmuckloses Beiwerk. Die gesamte Präsentation, egal in welchem Modus, wikt schlicht antiquitiert und veraltet. Selbstredend ist ein Online Modus mit von der Partie, um jenen korrekt bewerten zu können, ist aber schlicht zu wenig Zeit ins Land gestrichen. Erst die nächsten Wochen werden zeigen, ob es Konami endlich geschafft hat, einen funktionierenden Mehrspielermodus zu integrieren. Idealerweise erfreuen sich Fussball begeisterte Spieler aus aller Welt an Lag-freien Partien gegeneinander.


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Was dagegen jetzt schon gesagt werden kann: Der Multiplayer Modus bietet ein Novum sondergleichen. Endlich dürfen wir ganze Teambereiche einem Spieler zuordnen. So kümmert sich der Spieler auf der linken Couch-Hälfte gänzlich um die Defensive, sein Nebenan dagegen ist für das Tore Schiessen zuständig. In diesem Modus werden nicht mehr wirr Spieler von beiden Coop-Partnern an- und abgewählt sondern nur noch jene im zugeordneten Bereich durchgeschaltet und aktiviert. Davon darf sich die Konkurrenz gerne eine Scheibe abschneiden. Wieso nicht schon früher ein kluger Kopf auf eben jene einfache aber geniale Idee kam, bleibt unverständlich.



Fazit:

PES 2015 ist seit langer Zeit wieder mal ein Ableger der Pro Evolution Soccer Reihe, der diesen Namen auch verdient. Die rühmliche Vergangenheit wurde zwar nicht zu 100% erreicht, das Spiel schliesst aber enorm auf zur altbekannten Serien-Qualität. Taktik-Fans und Fussball Romantiker schauen sich unbedingt Konamis neuste Simulation an. Actionfans die gerne auf einfachem Wege zum Torerfolg kommen, bleiben bei EA’s Jahrgang. Sieger des Duells bleibt aufgrund der grandiosen Gesamtpräsentation und der zahlreichen Lizenzen ebenfalls FIFA – ein sicherer Gewinner sieht aber anders aus. Die Empfehlung lautet: Beide Titel anspielen und selbst entscheiden; wir jedenfalls werden diese Saison auf beiden Spielfeldern anzutreffen sein.


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