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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: PES 2011

EA hat vorgelegt und Konami versucht nun noch, den Ausgleich zu erzielen oder gar zum Führungstreffer zu gelangen. Früher ging dieses Spiel in die andere Richtung. Ob PES 2011 in diesem Jahr gegen EAs "FIFA 2011" als Sieger hervorgeht, bleibt abzuwarten.


Erst einmal müssen wir uns im komplett neu kreierten Menü zurechtfinden. Sieht ein wenig hübscher aus, wirkt aber eher unübersichtlich, Worte sagen (zumindest in einem Videospielmenü) mehr als Bilder. Die Optionen sind nun schwerer zu finden, beinhalten aber dieselben Funktionen wie man sie aus früheren Jahren kennt: Freundschaftsspiele, Meisterliga, Online Modus und die aus dem letzten Jahr bereits bekannte Champions bzw. Europa League.


PES 2011 Pro Evolution Soccer Test, Review, Testbericht.

Was uns überzeugt ist die Optik im Spiel. Die Spieler sehen hervorragend aus - und oftmals besser als bei der Konkurrenz. Auch das Spielgeschehen an sich weiss zu gefallen; der Rasen, die Stadien, es läuft alles flüssig und sieht gut aus. Viel gab es da aber auch nicht zu tun, gibt es doch kaum lizenzierte Stadien. Die Kameraperspektive ist definitiv Geschmackssache, diese allgegenwärtige Schräglage überzeugte uns aber nicht zu 100%. Beim Anstoss ist die Kamera derweil ein wenig tiefer und geht mit dem Anpfiff nach oben. Ein nettes Gimmick, leider hat es mehr gestört als genutzt. Einige Replays sind nach wie vor katastrophal. Bei Abseitsentscheidungen ist es aufgrund der Wiederholung kaum ersichtlich, ob es denn nun korrekt ist oder nicht. Bei Torschüssen folgt die Kamera oftmals auch einem eher abstrusen Bewegungsmuster.


Haben wir uns mit der Optik ganz gut angefreundet, gehen wir nun die verschiedenen Teams durch. Freunde des südamerikanischen Fussballs erfreuen sich an diversen Mannschaften. Von der Bundesliga haben es immerhin noch Bayern und Bremen ins fertige Spiel geschafft, zumindest mehr als im letzten Jahr. Transferschluss ist zwar schon eine Weile her, das hat Konami aber nicht gehindert, die Kader veraltet zu belassen. Rensing spielt bei den Japanern noch immer in München. Wer Lizenzen haben will, spielt kein PES. Das war schon immer so und hat sich auch in diesem Jahr nicht geändert.


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Worauf es ankommt ist in der Summe aber die Spielbarkeit. Hier hat sich, im direkten Vergleich zu den Vorjahren, ebenfalls einiges getan. Speziell das schienenartige Passsystem wurde geändert und massiv verbessert. Mit (viel) Übung gelingen so hervorragend platzierte Pässe zu den Mitspielern, die leider nicht immer genau so gut stehen oder mitlaufen. Torschüsse und Flanken fühlen sich herausragend an, bei der Ballphysik ist Konami noch immer eine grosse Nasenspitze voraus.


Die KI der Mitspieler ist, wie bereits kurz erwähnt, nicht immer top. Oftmals wünscht man sich, dass die Jungs anders, beziehungsweise besser stehen. Die phasenweise übel abgehackten Animationen aus dem Vorjahr wurden glücklicherweise massiv verbessert, wenn auch die Konkurrenz in diesem Bereich klar überlegen ist. Insgesamt ist Konami mit PES 2011 aber ein klarer Fortschritt gelungen. Der Titel spielt sich nach einigen Spielen genau so, wie sich ein Fussballspiel anfühlen soll.


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Mit etwas vom Wichtigsten bei einem Fussballspiel ist der Onlinemodus. Hier glänzt Konami mit der Idee, die Meisterliga als Online-Option anzubieten. Eigentlich eine fantastische Idee. Überhaupt überzeugen die vorhandenen Möglichkeiten durch deutlich mehr Vielfalt. Leider folgt hier auch noch ein „aber“. Unsere online Testspiele hatten alle teilweise horrende, teils „nur“ mühselige Lags. Grundsätzlich macht es aber schlicht keinen Spass, den Ball mit Verzögerungen am Laufmeter hin und her zu passen. Hier muss Konami (mal wieder) mit einem Patch nachbessern - und das besser gestern als heute.


Zu guter Letzt werfen wir noch einen Blick auf die Akustik. Speziell auf die Stadionatmosphäre. Wieso es Konami auch in diesem Jahr nicht schafft, anständige, sich nicht dauernd wiederholende Fangesänge zu implementieren, ist uns schleierhaft. Auch hier, das sind Details. Dagegen hat sich das Kommentatorenduo nicht verändert, was gerade im Hinblick auf FIFA manchmal auch ein Vorteil sein kann. Das Duo gewinnt im direkten Kommentatoren-Duell mit Abstand, was lange nicht heisst, dass sie über jeden Zweifel erhaben wären.



Fazit:

PES 2011 ist deutlich ausgewogener und besser als die Ausgabe von 2010. Dank nach wie vor einzigartigen Ballbewegungen und dem herausragend guten Gefühl bei Schüssen und Flanken macht das Spiel viel Spass. Nicht zu unterschätzen ist die Einarbeitungszeit, die diese Freude bedarf. Es werden einige Spiele vergehen, bis man sich an die neue Spielmechanik gewöhnt hat und mehr Zauber- als Fehlpässe an den Mann bringt. Das Spiel ist sehr sehr gut, aber es könnte besser sein. Zu viele mangelhafte Designschnitzer bauen die Japaner regelmässig in ihr einstiges Zugpferd mit ein. Lasche Stadionatmosphäre, kaum Lizenzen, ein immer noch nicht rund laufender Onlinemodus, durchschnittliche Animationen - wieso? Spieler, die sich richtig in eine Sportsimulation hineinknien wollen und kaum Wert auf das Gesamtbild legen, kaufen dieses Jahr Pro Evolution Soccer 2011. Der Rest greift zur insgesamt runderen und auch einsteigerfreundlicheren Konkurrenz.


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