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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Oxide Room 104

Von der Chefredaktion als "Body Horror-Experience" angepriesen dachte ich, so ein kleines Gruselabenteuer à la Resi 8 kann man immer nebenbei durchzocken. Nur vergass man im Promotext den Zusatz "Roguelike" zu erwähnen. Na, das kann ja heiter werden!


Oxide Room 104 Test Review Testbericht Playstation

Nach einer ominöse SMS macht sich unser Protagonist namens Matthew ins Zimmer 104 des Night Souls Hotel auf. Kaum angekommen und ins Zimmer getreten, kriegt Matthew so eine verpasst, dass er gleich das Bewusstsein verliert. Nachdem er wieder langsam zu sich kommt, liegt er in einer schmierigen Badewanne und hat erstmals keine Ahnung was überhaupt los ist. Mit brummenden Schädel übernehmen wir Matthew und untersuchen aus der Ego Perspektive das Zimmer.


Wir durchstöbern einen Medizinschrank, der leer ist. In der Kommode nebenan finden wir ein paar Jeans, die gleich unsere Items lots von 3 auf 6 erhöhen. Erinnerungen aus einer bekannten Capcom Horrorserie werden wach. Die Tür zum Badezimmer ist zugesperrt, doch Matthew bemerkt dass in der schmutzigen Toilette etwas in der Schüssel liegt. Kurz per Prompt durch die Sauce gewühlt und wir finden einen Schlüssel, nur passt er nicht in die Tür. Auf einem Tablar entdecken wir eine kleine Truhe. Und tatsächlich lässt sich die Schatulle öffnen, in der erneut ein Schlüssel liegt. Wir öffnen die Badezimmertür und befinden uns im Zimmer 104. Matthew entdeckt an einem Haken den Zimerschlüssel und verlässt Room 104.


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Endlich ist Matthew aus der muffigen Bude raus. Keine zwei Schritte später steht ein ekliges, kopfloses Scheusal, welches mit einem geteilten Torso auf uns zu stackt. Was tun? Kaum zu Ende gedacht, fängt sich Matthew autonom an zu bewegen und wir absolvieren drei QTEs, weichen gekonnt aus, springen in den Pool, um nur um Haaresbreite einem PKW, der ins Schwimmbad kracht, zu entkommen. Wir retten uns in ein weiteres Motel Zimmer. Nach einer gründlichen Inspektion finden wir einen 6-Schussrevolver mit Extrapatronen, eine Karte, ein paar Bandagen zum Heilen, ein Antiserum, ein paar Dokumente, die die Lore ein wenig vorantreiben und einen weiteren Motel Schlüssel.



Wieder sind wir im Vorhof. Neben uns steht eine bizarre Pflanze, die uns gleich vergiftet. Kurz das Antiserum reingekippt und Matthew ist vorläufig auf dem Damm. Wir kommen aber nicht weit und werden durch unsere Unachtsamkeit erneut vergiftet. Da ein weiteres Gegenmittel fehlt, geht es knapp 10 Sekunden und wir sind tot. Wir landen aber nicht im Game Over-Screen sondern erwachen erneut in der Badewanne mit dem kleinen Unterschied, dass wir nun an Armen und Beinen angekettet sind. Plötzlich nähert sich ein stark vernarbter Glatzkopf in orange Häftlingskleidung. Nachdem er irgendwas über die heutige Jugend faselt, die nur Bitcoins und NTFs nachjagen, folgt die Bestrafung sprichwörtlich auf dem Fusse. Narbengesicht zückt ein verrostete Säge und schnippelt und ohne mit der Wimper zu zucken unseren Unterschenkel ab. Uns wird erneut schwarz vor Augen und wir erwachen wieder in der Badewanne von Zimmer 104.


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Wer jetzt denkt, das seine grosse Spoiler und das ganze Spiel geht wieder von vorne los, liegt nur halbwegs richtig. Alles sieht gleich aus. So schicken wir Matthew wieder Richtung Toilette, doch diesmal liegt kein Schlüssel im Abfluss. Nach einer Zeit geht uns ein Licht auf. Zwar sind wir wieder im Night Souls Motel, aber sämtliche Items und Spielabfolge andern sich. Nach ein paar Minuten sind wir wieder im Hinterhof, doch auf die QTEs von letzten Durchlauf warten wir vergebens. Wir wandern ins gleiche Zimmer, wie schon zuvor und finden dort auch wieder den hilfreichen Revolver. Nach ein wenig Rumsuchen befinde ich mich in einem bisher unbekannten Zimmer und finden zwei Dietriche und eine verschlossene Tür. Der erste Dietrich zerbricht, kann aber im zweiten Anlauf das Schloss knacken. Wir hoffen auf wertvollen Loot, treffen aber nur eines der kopflosen Monster an. Mit 3 Schüssen aus der Pistole ist der Kasper Geschichte und wir kassieren als Belohnung drei Patronen. Naja nix verloren, nix gewonnen!


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Matthew findet nach gründlichem Durchstöbern einen Schlüssel für Zimmer 201. Auf dem Weg dorthin erwischt uns eine Giftschleuder und mangels Antiserum liegt Matthew wieder flach und segnet das Zeitliche. Erneut erscheint das glatzköpfige Narbengesicht, liefert einen weiteren Monolog und säbelt danach mit einem Messer an Matthews rechtem Handgelenkt rum. Der Loop beginnt von neuem. Nachdem es Matthew zweimal wieder erwischt, reicht es unserem Peiniger, er übergiesst uns mit Benzin und schickt uns direkt in die Credits. Wir müssen einen neuen Run starten und hoffen, dass wir die nächsten Runden überleben.....



Fazit:

Mittlerweile ist es zum Industriestandard geworden, dass man mangelnden Content einfach die Roguelike Kappe aufsetzt und hofft, dass der dumme Spieler den ewigen Loop als Verkaufsargument hinnimmt. Wenn sowas bei Hades oder Binding of Isaac wunderbar funktioniert muss das nicht heissen, dass es bei jeden prozedural generierten Game ebenso hinhaut. Nach dem gefühlten 20. Anlauf fängt die ewige Repetition zu nerven an, das Narbengesicht langweilt schon nach dem dritten Monolog. Nach dem ersten gescheiterten Durchlauf wiederholen sich die Einspieler, und wir sind gezwungen die minutenlangen Sequenzen immer und immer wieder in ganzer Länger anzuschauen. Skippen lassen sich die blutigen Szenen nicht. Dies ist der wahre Horror von Oxide Room 104. Ich würde es ja noch halbwegs durchwinken, wenn es technisch wenigstens auf der Höhe wäre. Doch das Gunplay ist eine öde Schiessbude ohne Trefferfeedback, die Gegner ein uninspirierter Haufen von bereits bekannten Scheusalen und das ewige Schlüsselsuchen mit sehr rudimentären Rätseln lässt mir das Gesicht einschlafen. Nicht mal einen anständigen Run Button wurde von den Entwicklern spendiert. Oxide Room 104 möchte gerne das etwas andere Resident Evil sein, was beim Inventarmenu und -Management mit Storage Kisten anfängt und bei der äusserst brutalen Inszenierung aufhört, scheitert aber an seinem eigenen Hochmut, dem unerbittlichen Schwierigkeitsgrad und dem monotonen Spielablauf.



Wir haben Oxide Room 104 auf PS5 getestet. Das Spiel gibt's auf Disk für PS5 und PS4 und digital auch für Nintendo Switch, Xbox Series, Xbox One und PC. Das Test-Muster stammt von Publisher Perpgames, wofür wir uns herzlich bedanken!


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