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AutorenbildMatthias Schmidlin

The(G)net Review: Overlord 2

Ich hab versucht hier eine bessere Einleitung zu finden, als sie warscheinlich in den meisten Magazinen zu lesen ist. Echt. Gut – ich hab nicht zwei Stunden daran herumgegrübelt (irgendwann verpufft der kreative Schreibwahn mir nichts dir nichts) aber versucht hab ichs trotzdem.


Overlord 2 Test, Review, Testbericht.

Ob das an minderen Anstrengungen liegt oder nicht, kann ich schlussendlich nicht sagen. Denn das was jetzt als Einleitung vor euch auf dem Bildschirm steht, ist grundsätzlich zwar etwas anderes als in den meisten Magazinen zu lesen ist, hat aber im Kern aber doch genau mit dem zu tun, was ich vermeiden wollte. Statt hier Sätze wie „Endlich mal richtig böse sein.“, oder „Wie fühlt man sich als Herrscher über das Böse.“ loszulassen, hab mich einfach darüber beschwert, dass es andere tun – was im Grunde eben das gleiche ist.


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Egal – ihr wart jetzt relativ lange von meinen vermeintlich intelektuellen Ergüssen verschont geblieben, die im Grunde genommen nichts mit einem Review zu tun haben, sich aber ab und an als künstlicher „in-die-Länge-zieher“ wunderbar eignen – daher ist es mal wieder an der Zeit. Und Overlord 2 hat sich da natürlich parademässig angeboten.


Doch was macht ihr in Overlord 2 überhaupt? Nur böse sein? Mehr oder weniger. Denn wie schon in Teil eins ist die Definition „böse“ hier wohl lediglich auf den Humor des Spiels ausgelegt, als auf die eigentlichen Handlungen im Spiel. Selbstverständlich könnt ihr in gewissen Abschnitten entscheiden, ob ihr jemanden am Leben lassen wollt oder nicht und dies wirkt sich auch auf den späteren Spielverlauf aus – aber das „böse“ à la Postal sucht ihr hier vergebens.


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Das macht aber rein gar nichts. Denn Overlord 2 bietet euch viele Möglichkeiten, die euch stundenlang an die heimische Konsole fesseln dürfte. Ihr steuert den „neuen“ Overlord durch die Welt und löst mit ihm alle möglichen Action-Adventure-Aufgaben. Einmal müsst ihr eine Stadt einnehmen, einmal müsst ihr verschiedenfarbige Steinchen finden und an die richtige Position stellen, damit ein Tor sich öffnet und ihr in den nächsten Abschnitt „segeln“ könnt. Dabei präsentiert sich Overlord von seiner besten Seite. Neben dem tollen Humor (u.a durch Rhiana Pratchett – ihres Zeichens die Tochter des Scheibenwelt-Erfinders Terry Pratchett) sind die Aufgaben sehr abwechslungsreich. Allein das Einnehmen einer Stadt ist in mehrere kleine Aufgaben unterteilt, so dass ihr nie das Gefühl habt, zu lange ein und das selbe zu machen.


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Doch halt – eigentlich muss ich mich hier dringend korrigieren. Selber machen müsst ihr in Overlord 2 sowieso ziemlich wenig. Als mächtiger Herrscher der Finsternis weichen euch eure kleinen „Schergen“, die nach wie vor stark an Steven Spielbergs „Gremlins“ erinnern, nicht von der Seite. Ausser ihr verbannt sie zurück in die unterirdische Burg des Overlords oder ihr hetzt sie per Tastendruck auf eure Gegner. Anfänglich habt ihr nur die „braunen“ Schergen, welche sich hervorragend für den Kampf eignen, unter Kontrolle. Zu denen gesellen sich aber nach den ersten kurzweiligen Spielstunden auch noch die „roten“ dazu. Diese kleinen Kerlchen haben sich auf den Umgang mit Feuer spezialisiert und löschen für euch bis dato unüberwindbare Feuerbarrieren oder bewerfen eure Kontrahenten aus sicherer Distanz mit effektiven Feuerbällen. Seid ihr einmal unvorsichtig und schickt die „roten“ trotz aller Warnung in den direkten Kampf, dann wundert euch nicht wenn die Wuseldinger nach ein paar wenigen Sekunden das zeitliche Segnen.


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Neben den „braunen“ und den „roten“ (ich schreibe hier in Anführungs- und Schlusszeichen weil sich die Fiecher im Spiel selbst nur mit der Farbe titulieren) gibt’s auch noch die „blauen“ die – wie schwer zu erraten – auf Wasser spezialisiert sind und die „grünen“ – welche im Umgang mit Gift wahre Meister sind. Gewisse kleinere Rätsel lassen sich nur durch geschickte Kombination aller Wusler lösen, andere wiederum verlangen einfach, dass ihr eine Anzahl der Minions auf Gegner hetzt. Erledigte Gegner geben euch dabei Punkte, die ihr wiederum zum „Auferstehen“ eurer kleinen Helfer benötigt. Die wiederum schlagen in ihrem Wahn alles kurz und klein und bringen euch alles was irgendwie nützlich ist, zurück. Die niedlichen Animationen sollten dabei nicht unerwähnt bleiben. Wenn so ein kleiner Zwerg nämlich vor euch steht und mit erwartungsvollen Äuglein die eben erbeutete Ware entgegenstreckt, wird einem richtig Warm ums Herz.


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Die Erbeuteten Goldmengen könnt ihr danach mehr oder weniger sinnvoll investieren. Entweder baut ihr euer unterirdisches Heim zu einem wahren Schloss aus, oder ihr erstellt mit Geld und Minions neue Waffen und Rüstungsgegenstände, die euch im weiteren Verlauf des Spiels alles etwas einfacher gestalten sollten (ich hab das aber nur einmal gemacht, weil der daraus erschlossene Vorteil nicht wirklich gross ist).


Gegenüber dem Vorgänger „Overlord“ hat sich in Overlord zwei nichts grossartiges verändert. Selbstverständlich gibt es jetzt Passagen zu Wasser und kleinere Detailverbesserungen, aber man hat sich wohl tatsächlich „Altbewährtes wert am besten“ als Slogan auf die Kappe geschrieben.


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Auch im grafischen und im akustischen Bereich hat sich seit dem Vorgänger nicht allzuviel getan. Gewisse Sounddateien sind meiner Meinung nach sogar direkt vom Vorgänger übernommen worden, was aber der guten Qualität keinen Abbruch tut. Die teilweise starken Ruckler und die etwas matten Farben der Playstation 3-Fassung des Spiels sind wohl der einzige tatsächliche Mängel des Spiels.



Fazit:

Mir hat Overlord 2 sehr gut gefallen, was aber nicht etwa an einem neuartigen Spielprinzip liegen würde – denn böse Zungen könnten fast von einem Overlord 1.5 reden – aber der Humor und die nette Story des Spiels haben mich angespornt, das Game bis zum Ende durchzuspielen. Deshalb hat der Bericht auch etwas länger auf sich warten lassen. Allen mit einem Flair für das „etwas andere“ Action-Adventure und besonders mit Hang zum schwarzen Humor können beruhigt zugreifen.


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