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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: OlliOlli World

Es gibt ja dieses Sprichwort: "Leicht zu lernen, schwer zu meistern". Und OlliOlli World wird diesem Anspruch gerecht. Wir haben uns bei diesem Indie-Schmecker die Finger verbogen und sind durchaus angetan.


OlliOlli World Test Review Playstation Xbox Switch

Der Geschichte zufolge wurde das Land Redlandia von verschiedenen Skatebots erschaffen, so dass jede Region einen eigenen Stil hat. Der Skatemeister fungiert als Bindeglied zwischen den Rollbrett-Göttern und der Bevölkerung. Der derzeitige Inhaber des Titels bereitet sich auf seinen Rücktritt vor und sucht nun einen Nachfolger, bei dem es sich natürlich um uns handeln könnte.


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Das Grundgerüst ist simpel: Der Spieler reist durch eine Welt, die in Form eines Brettspiels daher kommt. Jede Zelle beinhaltet eine Zone (aka "Level") im 2,5D-Stil. Ihr bewegt euch dort von links nach rechts (oder von rechts nach links), wählt an Gabelungen den richtigen Weg und führt waghalsige Tricks aus, indem ihr den Stick im oder gegen den Uhrzeigersinn bewegt, während ihr den Rechten zum Greifen verwendet. Die einfache und reaktionsschnelle Steuerung gefällt, legt aber hohen Wert auf Timing und Eingabegeschwindigkeit. Für jede Mission stehen Scoreboards zur Verfügung (take that Battlefield 2042!!), dank derer man sich mit Freunden und anderen Spielern messen kann.


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Mit dem Fortschreiten der Geschichte bringen uns die Entwickler immer mehr neue und kompliziertere Mechanismen bei, die das Spielgeschehen nach und nach erschweren. Während wir anfangs einfach nur springen und im Takt gleiten müssen, sollen wir später gleich mehrere Stick-basierte Bewegungen kombinieren, um über Plakatwände zu gleiten oder spezielle Objekte zu zerstören. Das ist zwar nicht ganz auf dem Niveau der alten Tony Hawk Spiele, kommt dem Ganzen aber sehr nahe, vor allem was die Motivation und Lernkurve betrifft. Am Ende kommt es immer darauf an, die Parcours sauber zu bewältigen und perfekte Tricks zu zeigen, um möglichst viele Punkte zu ergattern. Aufmerksame Skater entdecken zusätzliche, anspruchsvollere Routen, Geheimnisse oder auch mal Abkürzungen.


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Das Spiel belohnt euch stets grosszügig mit verschiedenen Anpassungsgegenständen, mit welchen ihr euren Skater individualisiert. Nach Abschluss einer Zone trefft ihr den lokalen Skater-Gott, der von unseren Leistungen natürlich so beeindruckt ist, dass er uns Zugang zu noch anspruchsvolleren Kursen und später dem "Konstrukteur"-Modus eröffnet. Das Problem dabei ist allerdings, dass man hier nur wenig Einstellungsmöglichkeiten hat. Ihr legt den Schwierigkeitsgrad, die Länge und die Umgebungsparameter fest, woraufhin die Tracks selbst generiert werden. Wenn euch das Ergebnis gefällt, könnt ihr die Kurse via Share-Code mit euren Freunden teilen.


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OlliOlli World ist nicht ohne Fehler. Gelegentlich kommt das Konzept ins Wanken. Oft ist unklar, wann die Strecke in zwei Bahnen geteilt wird, wodurch wir Gefahr laufen, von der Strecke zu fallen. Ausserdem ist das Gleiten über die Werbetafeln nicht optimal implementiert, so dass die Spielfigur oft den richtigen Absprungpunkt verpasst. Manchmal bleibt man im Laufe eines Runs buchstäblich auf der Stelle stehen, weil man das perfektes Timing verpasst hat und somit das gewünschte Beschleunigungstempo nicht einhalten konnte.


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Wer alle Zonen abgeschlossen hat, erhält schliesslich Zugang zu zwei zusätzlichen Spiel-Modi. Der erste davon ist die Liga, in der die Spieler gegeneinander um Punkte kämpfen, indem sie an täglichen Herausforderungen teilnehmen. Am Ende der Saison werden die Teilnehmer mit verschiedenen Modifizierungen belohnt, die ihrer Kategorie entsprechen. Der zweite Modus ist dann eigentlich aber nur eine vereinfachte Version des oben erwähnten Editors, inklusive Scores und Pipapo.



Fazit:

OlliOlli World scheint ein grossartiges Projekt zu sein, um sich zu entspannen und einfach nur Spass zu haben und ich möchte dem Spiel einen gewissen meditativen Aspekt überhaupt nicht absprechen (was für ein geiler Soundtrack!). Mir hat der Skater-Ausflug besser gefallen als erwartet. Das lag vor allem am tiefgründigen Gameplay, das mich stets ermutigt und motiviert, meine Fähigkeiten zu verbessern. Da kommen wohlige Erinnerungen an Tony Hawks beste Zeiten hoch. Oberflächlich betrachtet handelt es sich hier um ein entspannendes Skateboard-Abenteuer in einer extrem stilvollen Welt. Wenn man aber etwas tiefer gräbt, wird man mit einem zermürbenden Gegenstück zu Trials konfrontiert, bei dem man extrem exakt und schnell reagieren muss. Das kann schonmal Nerven kosten, wovon dieser Redakteur nicht mehr allzu viele hat. Objektiv betrachtet liefert Roll7 aber erneut einen äusserst kompetenten Nachfolger ab, dem sich Fans der ersten beiden Spiele ungeniert hingeben sollten.



Wir haben OlliOlli World auf Playstation 5 getestet. Das Spiel ist (digital only) auch für PS4, Xbox One, Xbox Series X|S und PC zu haben. Das Test-Muster stammt von Publisher Private Division, wofür wir uns herzlich bedanken.


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