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AutorenbildCorinna Ellen Rid

The(G)net Review: Octopath Traveler

Exklusiv für die Switch bringt Square Enix ein Rollenspiel in alter Pixelgrafik auf den Markt. Was das 16 Bit inspirierte Adventure Octopath Traveler so kann, erfahrt ihr in unserem Review.


Für viele Fans der Gamingkultur zählt die SNES-Ära zu den goldigen Zeiten der japanischen Rollenspiele. Die Final Fantasy Spiele, Chrono Trigger oder die ersten Schritte von The Legend of Zelda gehören auch heute noch zu den liebsten Klassikern vieler Gamer und werden nach wie vor gerne gespielt. Leider verschwanden mit den Jahren sowohl die Pixelgrafik wie auch die rundenbasierten Kampfsysteme immer mehr, um Platz zu machen für Open World Games in realistischen Bildern mit Live Action Fights. Umso mehr überrascht nun Square Enix mit ihrem neuen Titel Octopath Traveler, der die gute alte Zeit von damals wieder aufleben lässt und uns ein Stück in die Vergangenheit entführt.


Octopath Traveler erzählt die Geschichte von acht unterschiedlichen Helden auf ihrer Reise durch Orsterra. Am Anfang entscheidet sich der Spieler für eine dieser Figuren. Dieser Hauptcharakter wird von nun an immer fest in der Party sein. Wir können zwischen dem stattlichen Ritter Olberic wählen, der alles verloren hat oder der zierlichen Verkäuferin Tressa, die sich nach mehr sehnt als ihrem einfachen Leben. Auch zur Wahl steht die elegante, aber traurige Tänzerin Primrose, die auf der Suche nach den Mördern ihres Vaters ist, der geheimnisvolle Dieb Therion, der seinen nächsten Raubzug plant oder der Apotheker Alfyn, der seinem Traum folgt. Zu guter Letzt gibt es noch die Klerikern Ophilia, die sich auf eine Pilgerreise begibt, den Scholar Cyrus, der das Geheimnis um ein gestohlenes Buch lüften möchte und die Jägerin H’aanit, deren Meister verschwunden ist.


Jeder dieser Charaktere hat seine eigene Story, Kampfstil und besonderen Fähigkeiten. So kann zum Beispiel der Dieb Therion verschlossene Kisten öffnen oder Bewohner bestehlen. Primrose hingegen kann jemanden um ihren Finger wickeln, damit er ihr folgt, um ihn dann später im Kampf als zusätzliche Hilfe zu rufen und Tressa kann anderen Personen legendäre Gegenstände abkaufen. So haben alle acht Figuren ihre eigenen einzigartigen Talente und werden zu einem wichtigen Teil der Gruppe. Aber keine Sorge, egal welchen Protagonisten der Spieler auch wählt, er kann in einem einzelnen Durchgang alle acht Charakter rekrutieren und deren Story spielen.


Nachdem wir Kapitel eins von unserer Hauptfigur erfolgreich abgeschlossen haben, können wir in der Welt umherreisen und entweder mit Kapitel zwei anfangen, oder aber andere Helden in unsere Party aufnehmen, in dem wir deren ersten Storyteil spielen. Es liegt also ganz alleine in der Hand des Spielers, wie er verfahren möchte. Allerdings gibt es immer empfohlene Levels für die einzelnen Abschnitte und darum bietet es sich an, zuerst die ersten Teile der anderen Geschichten zu starten, da das Leveln so viel schneller vor sich geht und die Kämpfe um einiges einfacher sind, wenn diese mit einer ganzen Party statt alleine bestritten werden.


Der einzige Nachteil an diesem Vorgehen ist, dass die ersten Kapitel sehr ähnlich aufgebaut sind und es so anfänglich ein wenig repetitiv wird, wenn immer erst die Stadt erkundet werden muss, danach ein Dungeon erforscht wird, gefolgt von einem Bosskampf.


Schade ist auch, dass die die Figuren unserer Party praktisch überhaupt nicht miteinander interagieren; nur ein Kommentar hier oder da gibt es. Meist ist es, als wäre die Hauptfigur der jeweiligen Geschichte alleine unterwegs. Die Stories selbst stehen ebenfalls für sich und es gibt keine Überschneidungen. Hier wäre es schön gewesen, hätte es zusätzlich einen Zusammenhang zwischen allen Figuren gegeben oder ein gemeinsames Ziel. Dennoch vermögen es auch so die acht einzelnen Wege den Spieler in ihren Bann zu ziehen und das Interesse aufrechtzuerhalten.


Ganz toll ist Square Enix das Battlesystem gelungen. Dieses kombiniert Aspekte des rundenbasierenden Kampfstils mit modernen Elementen und wird auch Strategieveteranen viel Freude bereiten. Zwei Mechaniken legen den Grundstein dafür: Verteidigung und Boost. Jeder Gegner verfügt über mehrere Rüstungsschichten, welche durch Waffen, gegen die der Feind Schwächen hat, zerstört werden können. Sind alle Schichten vernichtet, kann ihm deutlich mehr Schaden zugefügt werden. Boost hingegen verstärkt die Fähigkeiten, Angriffe oder Zauber unserer Party. In jedem Zug bekommen wir einen Boostpunkt, den wir entweder sparen oder einsetzen dürfen. Ausserdem können auch unsere Charakter im Laufe der Zeit neue Fähigkeiten freischalten und sogar eine Sekundärklasse lernen, was uns nochmals unmengen an taktischen Optionen gibt und uns völlig freie Hand lässt, wie wir unsere Party gestalten und perfektionieren wollen. Die strategischen Möglichkeiten sind schier unendlich und versprechen aus jedem Kampf ein spannendes Gefecht zu machen.


Grafisch ist Octopath Traveler ein echter Augenschmaus. Die liebevollen und detailreichen Hintergründe sind eine reine Liebeserklärung an die 16Bit Ära. Pixelige 2D Landschaften, wie aus einem Bilderbuch entsprungen, wurden mit 3D Komponenten aufgepeppt und mit beweglichen Elementen, wie Schneegestöber oder ästhetischem Licht- und Schattenspiel verfeinert. Auch mit den hervorragend geschriebenen Dialogen und der Sprachsynchronisation punktet das Spiel auf ganzer Länge. Die Musik ist ebenfalls ein Genuss. Jedes Stück begleitet stimmungsvoll die Handlung und untermalt das Geschehen passend zur Situation traurig oder heroisch,



Fazit:

Octopath Traveler ist ein echtes Meisterwerk der Pixelkunst geworden. Den Spieler erwarten über 80 Stunden Abenteuer in charmantem Retrodesign. Mit acht sympathischen Helden, spannenden Geschichten und einem komplexen Kampfsystem überzeugt der Titel nicht nur grafisch, sondern auch spielerisch in allen Bereichen. Einzig schade ist die fehlende Interaktion der Charaktere untereinander. Ein gemeinsames Ziel oder eine Überschneidung der Geschichten wären wünschenswert gewesen. Dennoch führt fast kein Weg an diesem kleinen Juwel vorbei. Die einladende, detailverliebte Spielwelt und die liebevollen designten Charaktere lassen ein jedes Rollenspieler-Herz höher schlagen. Auch das rundenbasierende Kampfsystem lässt uns an früher denken und fordert sowohl neue Spieler wie auch Veteranen des Genres. Nostalgiker der SNES-Ära und JRPG Fans schlagen beim Händler des Vertrauens zu.


Octopath Traveler Test, Review, Testbericht für Nintendo Switch. Wertung und Fazit.

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