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AutorenbildSaid Tijani

The(G)net Review: No More Heroes 2: Desperate Struggle

No More Heroes war ein kleiner Überraschungserfolg. Völlig unbekannt und überhaupt nicht Wii-Zielgruppen gerecht, schaffte es das Spiel durch seine völlig Irren Ideen sich in die Herzen der Spieler zu spielen.


No More Heroes 2: Desperate Struggle Test, Review, Testbericht für Nintendo Wii.

Willkommen zurück in der Stadt Santa Destroy. Die Geschichte um Travis Touchdown wird ein Jahr nach seinem Sieg über die Assassinen fortgeführt. Travis hat sich von Santa Destroy verabschiedet, doch der Tod seines Bruders führt ihn zurück in die verruchte Stadt. Wer Teil 1 nicht gezockt hat, muss nicht bangen; sogar im Spiel selbst nehmen sich die Akteure nicht ernst und sagen zu Recht, dass die Story sowieso belanglos und zusammenhangslos sei. Die Entwickler haben sich den Kritikpunkten des Vorgängers angenommen und jetzt fast alles richtig gemacht. Noch immer seid ihr auf Blut aus und folgt den Geschehnissen von Travis. Dieses mal habt ihr aber alle Hände voll zu tun, denn es gilt 50(!) Assassine abzumurksen um wieder die Nummer 1 zu werden und herauszufinden, wer hinter dem Komplott steht.


No More Heroes 2: Desperate Struggle Test, Review, Testbericht für Nintendo Wii.

Am Spielverlauf hat sich eigentlich nichts verändert. Noch immer werdet ihr viel Storysequenzen zu sehen bekommen, welche die unterhaltsame wie auch irre Story weiterführen und die verschiedenen Bosse vorstellen. Danach macht ihr euch an die "Ranked Battle Matches", schnetzelt euch durch linear gestaltete Levels und bringt Horden an Gegner um, bis ihr zu guter Letzt vor dem Bossgegner steht. Die Bosse sind mal wieder unglaublich einfallsreich gestaltet worden. Von kleinen Animekindern, die euch mit Raketen abknallen, riesigen Godzilla-Mechfights in der Stadt (!) bis hin zu Motorradduellen in der Wüste: kein Kampf gleicht dem vorangegangenen und bietet euch immer wieder tolle, unterhaltsame Kämpfe die irrer und kreativer nicht sein könnten.


No More Heroes 2: Desperate Struggle Test, Review, Testbericht für Nintendo Wii.

Die Steuerung hat sich nicht gross verändert. Noch immer steuert ihr Travis etwas hektisch durch die linearen Levels. Mit 2 Knöpfen lasst ihr euer Laserschwert sowie eure Fäuste auf die Gegner nieder. Durch die Neigung der Wiimote, könnt ihr zu hohen oder tiefen Schlägen ansetzen. Neuerdings kann sich Travis nach gelungenen Aktionen sogar in einen alles vernichtenden TIGER (!!) verwandeln und alle Gegner, die er berührt, mit einem Schlag auslöschen - unglaublich cool!


No More Heroes 2: Desperate Struggle Test, Review, Testbericht für Nintendo Wii.

Geschwächte Gegner können wie auch im Vorgänger mit einem fatalen Finischer ausgeschaltet werden. Dies benötigt eine kleine Fuchteleinlage in die richtige Richtung und schon halbiert, köpft oder zerschnetzelt Travis das arme Opfer. Die Wrestling Moves können ebenfalls wieder mit einbezogen werden. An Blut mangelt es übrigens auch nicht; Zartbesaitete aufgepasst.


Ein grosser Kritikpunkt des Vorgängers war die offene Spielwelt, die schlicht hässlich, mühsam befahrbar sowie völlig verwaist war. Dieses Problem wurde nun elegant umgangen. Anstatt frei in der Welt herumzulaufen habt ihr eine praktische Übersichtskarte der Stadt. Auf dieser könnt ihr nun alle relevanten Orte anwählen und euch sofort hinteleportieren lassen, ganz ohne lange Ladezeiten.


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Wie auch in Teil 1 findet ihr in den Levels viel Geld vor. Auch im Nachfolger könnt ihr das Geld in neue Waffen oder Klamotten investieren. Neu könnt ihr sogar in Retro 2D Spielen eure Attributte verbessern. Doch das Spiel bietet noch viel mehr! Zwischen den Kämpfen steht euch frei was ihr mit eurer Zeit anfängt. Glücklicherweise bietet es dermassen viele, fantastische Minispiele, dass ihr das Hauptspiel fast vergesst.


Gut und gerne 10 Retro 2D Minispiele stehen euch nach und nach offen. Darunter sind viele Perlen zu finden: Ob ihr in Jump n Run-Manier Kokosnüsse einfangen geht, euch als Pizzakurier in Top Gear Sicht versucht, Kammerjäger spielt, euch im Steak kochen versucht, die Minispiele sind verdammt einfallsreich und machen enorm süchtig! Das tolle daran ist, dass ihr immer weiter kommt. Sprich: es wird immer schwieriger die Levels zu schaffen. Als Belohnung winkt natürlich Kohle.


No More Heroes 2: Desperate Struggle Test, Review, Testbericht für Nintendo Wii.

Doch damit nicht genug: Der Ausgangspunkt des Spiels ist Travis Appartement. Und auch hier ist viel zu tun. Ihr könnt euch eure Anziehkollektion anschauen und Travis nach euren Wünschen einkleiden (sofern ihr die Kleider schon gekauft habt). Travis fette Katze muss mit lustigen Minispielen entschlackt werden. Wrestlingmoves erlernt ihr, in dem ihr Magazine durchblättert. Daneben könnt ihr mal ein paar Stunden vor dem TV relaxen und ein tolles Anime-Shootergame zocken. Wie ihr seht, bietet euch No More Heroes 2 extrem viele spassige Möglichkeiten das Spiel zu spielen. Ich persönlich habe die meiste Zeit mit den Minispielen anstatt dem Hauptquest verbracht.


No More Heroes 2: Desperate Struggle Test, Review, Testbericht für Nintendo Wii.

Doch nicht alle Fehler des Vorgängers wurden ausgemerzt. Noch immer ist die Kamera extrem unpräzise sowie hektisch. Dank des Auto Lock on schlagt ihr zwar nie daneben, seht aber vielfach nicht wohin ihr schlagt. Ebenfalls kann der Spielablauf mitunter monoton werden, wenn ihr Welle für Welle dieselben Gegner abschlachtet.


No More Heroes war schon vor 2 Jahren ein schönes Spiel, wenngleich die Oberwelt hässlich war. Durch den Wegfall der Oberwelt in Teil 2 konnten die Entwickler noch einmal mehr aus der Engine holen. Die Charaktere sehen allesamt toll aus und verfügen über hervorragende Gesichtsmimiken. Die Bossgegner sind fantastisch ausgearbeitet. Die Levels sind dafür noch immer relativ karg und unspektakulär. Die Action läuft meistens flüssig, es kann aber zu Rucklern kommen, wenn zu viel auf dem Bildschirm passiert. Tearing und Kantenflimmern sind ebenfalls auszumachen. Dafür ist das ganze Design des Spiels schlicht umwerfend!


No More Heroes 2: Desperate Struggle Test, Review, Testbericht für Nintendo Wii.

Musikalisch bietet das Spiel ebenfalls tolle Tracks, die das Gemetzel gekonnt untermalen. Highlight des Spiels sind aber die tollen Retro-Düdelsounds, die so richtig Erinnerungen an alte NES-Spiele aufkommen lässt. Die Sprachausgabe der verschiedenen Charaktere und Bosse ist im Englischen herrlich schräg und übertrieben, aber immer passend. Nicht selten werdet ihr euch aufgrund der wirren Gespräche beim Schmunzeln oder gar Lachen erwischen.


No More Heroes 2 ist ein grosser sowie harter Brocken. Um das Spiel das erste Mal zu schaffen werdet ihr gut 20 Stunden beschäftigt sein (die endlosen Stunden der fantastischen Minispiele mit mitgezählt!) Der Schwierigkeitsgrad wird mit der Zeit ebenfalls sehr fordernd.




Fazit:

Verdammt ist das Spiel irre! Schon Teil 1 war ja gespickt mit unglaublich kranken, wirren, lustigen, abgrundhaft ekligen und brutalen Sachen, doch Teil 2 setzt dem ganzen noch die Krone auf. Was hier an kreativen Einfällen vorgezeigt wird, würde locker für 4 Spiele reichen. Die Charaktere sind allesamt herrlich überzeichnet, Travis ist der Coolste und die ganzen Ideen im Spiel sind schlicht ein Geniestreich nach dem anderen. Die Minispiele haben es mir aber am meisten angetan. Wirklich super! Wer Teil 1 verpasst hat, kann sich getrost am viel besseren zweiten Teil versuchen. Wer nur ein wenig auf Japano Pop Kultur steht und sich mit der Brutalität des Spiels abfinden kann, der erhält ein tolles Actiongame, dass es so noch nie gegeben hat. Ach und vergesst nicht, in regelmässigen Abständen auf dem Klo ein Save zu droppen! PS: Die PAL Version ist 100% ungeschnitten!


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