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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Night Slashers: Remake

Wenn sich Arcade-Fans über Beat'em Ups unterhalten und in wohligen Erinnerungen schwelgen, fallen häufig nur Namen wie Final Fight, Streets of Rage oder Double Dragon. Einer der besten Brawler vergangener Tage gerät dabei meist in Vergessenheit, falls man sich überhaupt noch daran erinnert; Night Slashers von DataEast.


Night Slashers: Remake Test, Review, Testbericht.

Dank Entwickler Storm Trident und Publisher Forever Entertainment wird sichergestellt, dass die Arcade-Perle aus dem Jahr 1993 nicht vergessen geht, denn ab sofort dürfen Beat'em Up Fans mit dem Remake eine lang überfällige Rückkehr feiern. Night Slashers war seinerzeit ein grandioses Spektakel, mit riesigen Sprites, literweise Blut und Gameplay, das seinem Vorbild "Final Fight" in nichts nachstand. In Erinnerung bliebt es aber vor allem durch den selbst für die damalige Zeit extrem hohen Gore-Faktor.


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In Japan erschien das Spiel ungeschnitten. Für den westlichen Markt entschied sich DataEast damals für grünes statt rotem Blut und entfernte einige Inhalte. So gab es erweiterte Sterbe-Szenen der Monster. Am Ende eines Nahkampfangriffs hielt Christopher ein Kreuz statt einer blauen Kristallkugel in die Luft. Der „Go“-Pfeil kippte um und zeigte ein mit Blut getränktes „To Hell!“ an und in den Zwischensequenzen gab es zusätzliche Bilder und Dialoge. An dieser Stelle kann ich Entwarnung geben; all diese Dinge haben es in die Neuauflage geschafft und das Spiel ist komplett ungeschnitten.


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Entwickler Strom Trident wählte für die Umsetzung die aufwendige "Streets of Rage 4 Route", heisst, eine komplette Überarbeitung mit neuen, handgezeichneten Grafiken, einem neuen spielbaren Charakter, erweiterten Spiel-Mechaniken und einem 4-Spieler Couch-Coop Mode. Und auch wenn ich eigentlich Pixel-Sprites bevorzuge muss ich gestehen, dass das Make-Over gut aussieht, auch wenn es nicht das Qualitätsniveau des erwähnten SoR4 erreicht.


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Night Slashers: Remake lässt euch in eine albtraumhafte Welt eintauchen, in der die letzte Hoffnung der Menschheit in den Händen von vier Elitekämpfern liegt: Jake Hunter, ein Cyborg-Monsterjäger aus Amerika, Christopher Smith, ein europäischer Vampirjäger, Hong Hua Zhao, ein asiatischer Kampfkunstexperte, und - die "Neue" - Liu Feilin, eine chinesische Opernsensation, die ihre einzigartigen Fähigkeiten in den Kampf einbringt (und die einige vielleicht noch aus der Fighters History-Serie von DataEast kennen). Gemeinsam müssen sie sich durch eine Armee von Untoten, Werwölfen, Psycho-Killern, Mutanten und anderen übernatürlichen Kreaturen kämpfen, um die Welt vor dem Abgrund der Apokalypse zu retten.


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Das Remake bleibt spielerisch seinen Wurzeln treu und bietet klassische Side-Scrolling Beat-'em Up-Action. Wir kämpfen uns durch mehrere Level, darunter eine neue geheime Stufe, die jeweils in einem Showdown mit einem mächtigen Boss gipfeln. Gespielt wird ganz simpel mit 3-Buttons für Schlag, Sprung und Special-Moves. Letztere sind verheerende Spezialattacken, die den Ausgang des Kampfes verändern können. Wenn die Situation kritisch wird, kann so ein Angriff den Bildschirm leeren und alle Feinde in Sichtweite dezimieren. Diese Angriffe sind Genre-typisch mit einem erheblichen Gesundheitsverlust verbunden, aber das Blutbad, das sie anrichten, ist das Opfer allemal wert. Zum Repertoire gehören aber nicht nur Spezial-Attacken, sondern auch Lauf-Angriffe, Kombos, Sprung-Attacken und Grapples.


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Jeder Level ist vollgepackt mit abscheulichen Gegnern und legendären Horror-Bossen wie etwa Dracula, eine Mumie, riesige Golems oder sogar Frankensteins Monster. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber 80er Jahre Horror-Fans kommen bestimmt auf ihre Kosten. Untermalt wird die düstere Stimmung durch einen stimmungsvollen Soundtrack, der Fans klassischer Horror-Streifen begeistern wird und für viel Nostalgie sorgt.


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Schade fand ich, dass der Multiplayer-Part sich nur auf einen Couch-CoOp beschränkt. Schön wäre ein Online-Modus gewesen. Immerhin kann man sich mit bis zu 4 Spielern durch die Story kämpfen, was sogar noch ein schönes Zusatz-Zückerli bietet; CoOp Spezial-Attacken! Greift einen Gegner und spielt ihn einem Partner zu, der ihn dann weiter bearbeiten kann. Oder greift einen Partner und wirbelt oder schmeisst ihn durch die Gegend, was manchmal sogar zu witzigen Resultaten führt. Die Kirsche auf der Prügel-Torte sind dann noch die erweiterten Spiel-Optionen, die weit über die klassischen Schwierigkeitsgrade hinaus gehen. Ihr hasst Zeitlimits oder möchtet ein solches verschärfen? Kein Problem! Explodierende Leichen? Aber sicher doch! Schnellere Feinde oder mehr Leben? Jawohl ja!



Fazit:

Wenn das jetzt alles ziemlich gut klingt, muss ich euch leider enttäuschen. Night Slashers Remake ist leider nur eine sehr halbherzige Umsetzung geworden. Die Prügeleien lassen die Wucht der Arcade-Vorlage vermissen und auch die Optik, obwohl ganz ok, hat keinen Stich gegen die hübsche Pixel-Art des Originals. Es ist auch traurig, dass man sich bei einem Remake nicht einmal die Mühe macht, einen Abspann (oder das Intro) neu zu gestalten. Stattdessen bekommen wir diejenigen der Arcade-Version zu sehen. Ab Level 4 werden Bosse gleich mehrfach recycled und der Kampf gegen den Helikopter in Stage 5 ist sowas von lächerlich, dass ich mich frage, ob da nicht vielleicht der Lehrling seine ersten Gehversuche unternahm. Der neue "Secret Level" ist mega kurz, der Sound nervt und selbst der finale Showdown gegen Dämon Zarutz haut mich nicht vom Hocker. Nach gut 25 Minuten ist der "Spass" auch schon vorbei. Wenn wenigstens das Original freischaltbar wäre, hätte man vielleicht einen Grund, die Euro 9.90 auszugeben. Neue Fans gewinnt man damit nicht und die alten werden wohl enttäuscht sein, so wie ich.


Night Slashers: Remake Test, Review, Testbericht.

Night Slashers Remake ist digital für Nintendo Switch, PS4 und 5, PC und Xbox Konsolen zu haben. Wir haben das Spiel auf der Xbox Series X gespielt. Das frühe Test-Muster stammt von Forever Entertainment, wofür wir uns herzlich bedanken!


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