Die Sonne verabschiedet sich so langsam aber sicher, die Temperaturen fallen schneller als uns lieb ist und die Fussball Saison beginnt ebenfalls wieder. Einige unter Euch dürfte das aber nicht im entferntesten interessieren, stattdessen warten die NHL-Anhänger sehnsüchtig auf den neusten Ableger der Erfolgsserie.
NHL Hockey ist seit Anbeginn der Serie für eine enorm hohe Qualitätsdichte bekannt. Angefangen bei der herausragenden technischen Umsetzung, endend mit einer erstklassigen Spielbarkeit. Der von EA selbst gesetzte Standard ist mittlerweile auf einem Level, bei dem die Eishockey Enthusiasten praktisch davon ausgehen können, auch in diesem Jahr ein Top-Spiel im Handel kaufen zu können.
Das Problem bei der alljährlich erscheinenden Sport-Serie ist, dass die Entwickler sich oftmals dazu gezwungen fühlen, Dinge zu ändern. Nicht immer werden dadurch bessere Spiele kreiert, aber immer ärgern sich mal mehr, mal weniger Spieler, über teilweise unnötige Neuerungen. Mit Sicherheit ist das auch in diesem Jahr der Fall.
Aber keine Angst: Eine Neuerfindung des Eishockeys ist NHL 14 nicht. Im Gegenteil, an den Grundtugenden der Serie wurden nur Feinheiten angepasst. Was hingegen auffällt, ist die runderneuerte Physik-Engine. Je nach Geschwindigkeit und Position ergeben sich jetzt auch Bodychecks, ohne vorher den Check-Button zu berühren. Dadurch ergibt sich fast gezwungenermassen ein deutliches Mehr an Action auf dem Eis.
Passend dazu haben die Kanadier die traditionellen Boxkämpfe überarbeitet. Neu findet der Schlagabtausch nicht mehr in einer Ego-Perspektive satt, die Kuvenschwinger geben sich’s jetzt in der Third-Person View. Gesteuert wird das simple Box-Minispiel via Stick und Spass macht’s auch. Dass wir dieses definitiv nicht Spielentscheidende Detail überhaupt erwähnen zeigt aber, wie wenig ansonsten angepasst wurde.
Heisst mit anderen Worten: Die künstliche Intelligenz vermag den ehrgeizigen Videospieler noch immer in schöner Regelmässigkeit zu ärgern. Selbstverständlich ein Klagelied auf hohem Niveau. Dennoch wünschen wir uns spätestens mit der überfälligen neuen Konsolengeneration auch ein Aufschwung im KI-Hirn – denn grafisch bewegen wir uns sowieso bereits auf einem 1A Niveau.
Mindestens genau so überzeugend ist übrigens - wenig überraschend - auch in diesem Jahr der online- sowie der unbenannte Be-A-Pro-Modus. Letzterer heisst neu Live the Life und wurde mit Presse Konferenzen und anderen Aktivitäten zwischen den eigentlichen Spielen geschmückt. Online gehts mit einem selbst kreierten Spieler in der EA Hockey League aufs Eis, gespielt wird gegen andere menschliche Spieler. Eigentlich überfällig diese Option.
Was aber wirklich richtig gut ist, speziell für die Veteran-Spieler: Zum Jubiläum wurde ein NHL 94 Geburtstags-Modus integriert. Hier wird in der Vogelperspektive dem Puck nachgejagt und die Steuerung ist genau wie damals deutlich simplifiziert. Glücklicherweise ist die KI der Gegner nicht auf dem Stand der 90er, erwartet also keine Selbstläufer-Tore wie anno dazumals.
Fazit:
Der häufigere Körperkontakt auf dem Eis führt zu einem Action orientierten Spielablauf. Simulations-Fans ärgern sich, Arcade-Freunde haben lange darauf gewartet. Der Weisheit letzter Schluss liegt wohl irgendwo in der Mitte und wartet mit dem nächsten Jahrgang auf die Spieler. Letztendlich finden wir aber auch in diesem Jahr das beste Eishockey im Lager von EA. Dank NHL 94 Modus ist die neuste Auflage selbst für sporadische Käufer äußerst interessant.
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