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The(G)net Review: NHL 10

Bei der NHL-Reihe hat sich in den letzten paar Jahren mächtig was getan. Beinah in jedem Jahr glänzten die neuen Teile mit rassigen neuen Features. Doch irgendwann muss ja eigentlich mal das Ende der Fahnenstange erreicht sein, oder?


Die Entwickler lassen sich nicht lumpen, auch wenn viele Neuerungen und Änderungen erst auf den zweiten oder dritten Blick spürbar werden. Grosses Aufatmen dürfte auf jeden Fall die Tatsache erzeugen, dass der schmerzlich vermisste Saison-Modus endlich wieder im Spiel ist - spielbar mit allen vertretenen Ligen. Ein neuer Modus fällt zusätzlich auf. Ihr könnt nun euer Spiel rein auf Pokal-Play-offs konzentrieren, ebenfalls spielbar mit allen Ligen. Zusammen mit schnellem Spiel, Be A Pro und Be A GM (ehemals Franchise) ergibt sich damit ein sehr rundes Paket, mit welchem Fans über Monate beschäftigt sein dürften.


NHL 10 Test, Review, Testbericht.

Grosse Veränderungen gibt es im Be-A-GM-Modus, dem ehemaligen Franchise-Modus, in welchem ihr ein Team über mehrere Saisons als Manager und Coach begleitet und nebenher eure Spieler lenkt. Wahlweise startet ihr direkt in der Saison oder könnt euch zunächst mit dem komplexen Rookie-Draft beschäftigen. Der GM-Modus ist deutlich ausgefeilter geworden und bietet mehr Optionen und Statistiken. Neu dabei sind rund 140 Aufgaben und Ziele, die ihr im Laufe eurer Karriere absolvieren sollt, nebst Bewertung und Ruf. Das sorgt natürlich für Langzeitmotivation. Hinzu kommen etliche, zum Teil tief greifende Überarbeitungen bei Transfer, Verträgen und Spielerverwaltung. Dadurch gewinnt der GM-Modus nochmals kräftig an Spieltiefe.


Die aus NHL 09 bekannten Features sind komplett wieder mit im Boot und wurden zum Teil leicht überarbeitet oder ausgebaut. Die Steuerung wurde im Wesentlichen beibehalten. Lediglich beim Goalie gibt es ein paar kleine Änderungen, die aber gelungen sind und das nicht so ganz einfache Spiel im Tor etwas erleichtern. Prinzipiell ist ansonsten nur das 360-Grad-Passsystem neu. Selbiges ermöglicht und erfordert präziseres Passspiel und lässt die Nutzung der Banden deutlich besser zu. Richtig auffällig wird das aber erst nach einigen Spielen.


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Überhaupt gibt es auf dem Eis unzählige kleine Optimierungen, die nicht auf den ersten Blick auffallen, das Spiel aber in allen Bereichen noch mehr abrunden. Die mächtigen Poke-Checks wurden dadurch ein wenig entschärft, dass es nun häufiger passiert, dass ihr mit einem ungeschickten Poke-Check den Gegner von den Kufen holt. Das Ergebnis sind mehr Strafzeiten, was dem Spiel sichtlich gut tut. Spieler- und Puckphysik wurden nochmals verbessert und wirken realistischer denn je. Die KI scheint noch einen Tick ausgefeilter, stellt Pass- und Schusswege gut zu und nutzt auch mal Forechecking, um das Überschreiten der blauen Linie zu erschweren.


Ganz neu dabei ist das endlich eingeführte Banden-Pinning. Nun könnt ihr gegnerische Spieler an die Bande drücken und versuchen, den Puck freizustochern. Was die Gegner aber ebenso praktizieren. Mit gerade mal zwei Tasten wurde das Feature wunderbar umgesetzt und sorgt für noch mehr Realismus. Weitere Neuerung: Das Kampfsystem für die Prügeleien setzt jetzt auf die First-Person-Perspektive und spielt sich sinnvoller und direkter als im Vorgänger. Nice to have, aber nicht zwingend notwendig, denn wer nicht will, lässt sich gar nicht erst auf einen Kampf ein.


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In Sachen Mehrspielermodus bietet NHL 10 ebenfalls wieder eine Vollbedienung. Nicht nur die obligatorischen 1-on-1-Matches sind vorhanden, es gibt zudem 6-vs-6-Teamplay, wo jeder Mitspieler einen Spieler auf dem Eis übernimmt. Aber das ist nicht alles, denn ihr könnt online einen eigenen Verein mit anderen Zockern gründen, euch in Turnieren und selbst erstellten Ligen messen und sogar nach Spielern scouten - mit Ranking und Statistiken.


Eine Neuerung, die ein bisschen Stirnrunzeln hervorruft, ist der Boost-Shop. EA hat nämlich besondere Ausrüstungsgegenstände mit Boost-Slots sowie Boosts für die Spielerwerte eingebaut. Diese werden durch Erfolge freigeschaltet oder können online mittels Microsoft-Points erworben werden. Gelegenheitsspielern mag das durchaus zugutekommen, abzuwarten bleibt aber auf lange Sicht, ob und welche Auswirkung die Boosts der Werte auf das Balancing haben - insbesondere bei Online-Matches. Andererseits sind die wirklich starken Boosts nur mit einigem Aufwand und Können freizuspielen.


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Wo sich im Grunde am wenigsten getan hat, sind die Bereiche Grafik und Sound. Bei der Grafik ist das kein Beinbruch, denn bereits der Vorgänger sah fantastisch aus. Im Prinzip gibt es hier nur kleine Abrundungen in Form von leicht verbesserten Spielermodellen sowie mehr und flüssigeren Animationen. Die Geräuschkulisse ist eigentlich wie gehabt. Der Sound auf dem Eis ist prima, das Publikum geht gut mit. Die Sprecher sind altbekannt und wiederholen sich wie immer recht häufig. Und die Musik in den Menüs bietet die gewohnte rockige Mischung.



Fazit:

Der Sprung zum Vorgänger ist dieses Mal nicht ganz so gross geraten. Statt mit neuen Features zu glänzen, wird bei NHL 10 mehr Wert auf Optimierung der bisherigen gelegt. Was nicht heisst, dass es nichts Neues gibt: Saison- und Play-off-Modus sind sinnvolle Ergänzungen und das endlich eingeführte Banden-Pinning wurde gut umgesetzt. Die restlichen Optimierungen erschliessen sich dem Spieler erst nach und nach, aber ergeben dafür nahezu durch die Bank Sinn und runden die ohnehin schon geniale Spielmechanik weiter ab. In Summe gesehen behauptet sich NHL 10 damit weiterhin als eines der besten Sportspiele überhaupt. Allerdings frage ich mich inzwischen, wie die Entwickler da mit NHL 11 überhaupt noch eins draufsetzen wollen. Aber nun gut, das wäre dann Stagnation auf hächstem Niveau.


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