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AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: Neva

Nomada Studio bringen mit Neva ein recht außergewöhnlich aussehendes Spiel auf den Markt und wir schauen uns an, ob es mehr als nur ein optischer Hingucker ist.


Neva Game Test, Review, Testbericht.

Wir starten recht idyllisch mit einem Schwenk über die Szenerie. Schönste Natur, Pflanzen, Tiere, alles im harmonischen Einklang und plötzlich stürzt ein Vogel tot vom Himmel, aus welchem auf dem Boden angekommen, schwarze Blumen wachsen. Ein junger Wolf, Neva, schnüffelt neugierig an dem toten Getier. Alba, unsere Protagonistin, hebt es auf und auch das Muttertier kommt herbei. Plötzlich wird aus dem Idyll ein regelrechter Albtraum. Schwarze Ungetüme tauchen aus dem Nichts auf, greifen uns an. Doch kein Kampf ohne Verluste und der Mutterwolf scheidet dahin.


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Das erste Kapitel startet und wir sitzen mit Neva im Wald. Wir laufen erst einmal eine Weile nach rechts. Neva genießt die Umgebung und wir bekommen ein wenig die Steuerung nähergebracht. Springen, Neva rufen, Neva streicheln, Neva beruhigen, Neva ermutigen, Neva loben, das sind die ersten Manöver die wir lernen. Eine ganze Zeit lang passiert erst einmal nichts. Wir genießen die Musik, die Stimmung und die dargebotene Landschaft, während wir durch diese Idylle laufen.


Neva Game Test, Review, Testbericht.

Irgendwann wird Neva ganz hektisch und rennt uns davon; Alba wird panisch. Mitten in der Landschaft eine dunkle Anomalie, ein kleiner schwarzer Fleck! Wir passieren jenen und betreten den Hain vor uns. Dort werden wir gleich unser Schwert das erste Mal zücken, um ein paar gefährliche Ranken (mit Händen) zu beseitigen. Kurz darauf wird uns ein weiterer Teil der Spielmechanik offenbart: Kleinere One-Screen Puzzles erwarten uns, bevor wir fortschreiten dürfen. Haben wir ein paar davon absolviert, treffen wir schon auf die nächsten Anomalien, diesmal greifen sie auch Neva an.


Neva Game Test, Review, Testbericht.

Wir haben drei Hitpoints, angezeigt durch drei Blumen am unteren Bildschirmrand. Jeder Treffer bzw. jede Berührung mit dem Feind kostet uns eine Blume. Aufgeladen werden können jene nur mit sukzessiven Angriffen auf Gegner. Sechs Treffer sind notwendig, um eine Lebensblume wieder herzustellen. Zu den grundlegenden Techniken gehören das Schwert, eine Ausweichrolle, der Doppelsprung und ein Sprungangriff. Erweiterte Techniken kommen dann mit Neva ins Spiel.


Das Spiel ist in Kapitel unterteilt, und jedes definiert eine Jahreszeit. Wir starten im Sommer mit Neva als unerfahrenes Jungtier. Außer instinktiv auf die Gefahr zuzulaufen und zu knurren kann sie noch nicht viel. Im Herbst ist sie schon ein wenig gewachsen, kann Gegner sogar auf Kommando angreifen. Im Winter ist sie schon soweit, dass wir auch auf ihr Reiten dürfen.


Neva Game Test, Review, Testbericht.

Zwei kleine Wermutstropfen sind mir allerdings beim Spielen aufgefallen. Der Doppelsprung könnte etwas besser umgesetzt sein, denn drückt man zu schnell hintereinander, was schnell passiert, wenn’s mal in einem Boss-Kampf hektisch wird, oder bei zeitgesteuerten Hindernissen, dann wird der zweite Knopfdruck einfach nicht registriert. Dies kann dann schnell zum Tod führen, was recht ärgerlich ist; trotz der automatischen Checkpoints. Und das zweite kleine Ärgernis, wäre die Sprachausgabe. Ich meine damit die, welche über den Playstation-Controller kommt. Ich verstehe einfach nicht, warum es auf dem Fernseher und auf dem Controller gleichzeitig ausgeführt wird; abschalten ist auch nicht möglich. Man kann sich irgendwie dran gewöhnen, aber so wirklich elegant, so ohne Abschaltoption, ist das meiner Meinung nach nicht wirklich.



Fazit:

Kurzes Review? Ja, was soll ich sagen? Zusammenfassen lässt sich das ganze Spiel wohl mit: Captain Planet’s Verbündete unterwegs mit ihrem Haustier durch Bob Ross‘ wunderbare Märchenwelt, um kleine unglückliche Unfälle zu beseitigen. Nomada Studio hatte die Vision ein Spiel umzusetzen, in dem die Interaktion zwischen Mensch, Natur und Umwelt widergespiegelt wird. Das Sein und das Vergängliche. Wir laufen viel durch die fiktionale Welt, werden durch die Bindung zwischen Alba und Neva, sowie der musikalischen Untermalung, an eine emotionale Metaebene gebunden. Plötzlich auftretende „Verschmutzungen“, die wirklich sehr an die No-Faces aus Studio Ghibli’s Sen To Chihiro erinnern, werden immer mehr, immer größer und immer gefährlicher, je weiter die Reise voranschreitet. Für mich hat das Spiel eine ähnliche Nachricht wie After Us, nur dass wir hier die Apokalypse noch nicht erlebt haben, wenn das Spiel beginnt. Auf der kreativen Seite ist das Spiel richtig gut gelungen, auf der spielerischen Seite könnte es Leuten mit einer kurzen Aufmerksamkeitsspanne schon recht schnell langweilig werden, wenn sie 2-5 Minuten nur in eine Richtung halten, ohne dass irgendwas Nennenswertes passiert. Abwechslung haben wir im Grunde nur durch verschiedenste Gegnerklassen, zusätzliche Techniken, die durch das Heranwachsen Neva’s freigeschalten werden und durch diverse, nicht all zu schwierige One-Screen-Puzzles. Geheime Blumen, die sehr versteckt und teils schwer zugänglich sind, sollen ein Geheimnis freischalten, wenn alle im Spiel gefunden wurden. Zudem gibt es noch den Story-Modus, der jegliches Sterben ausschaltet und die Prüfungen vereinfacht. Alles in allem ein Spiel, das, meiner bescheidenen Meinung nach, den Fokus auf die kreative Ausarbeitung einer Vision legt, und etwas Spielmechanik als Bonus hinzufügt. Es ist definitiv nicht schlecht, aber definitiv auch nicht für jeden geeignet.

 

Neva Game Test, Review, Testbericht.

Neva ist digital für PC, Nintendo Switch, PlayStation 5 und Xbox Series X|S erhältlich. Wir haben uns das Spiel auf der PS5 angesehen. Das Test-Muster stammt von Devolver Digital, wofür wir uns herzlich bedanken!

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