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The(G)net Review: Need for Speed: Hot Pursuit

Es wird wieder Zeit, in die Rennschalensitze der edelsten und schnellsten Strassenfahrzeuge der Welt zu sitzen und den Gesetzeshütern zu zeigen, wer der Herr der Strasse ist. Schaltet in den höchsten Gang, zündet den Nitro und beschleunigt bis die Motoren rauchen. Durchbricht der erste Teil der "Hot Pursuit"-Reihe seit acht Jahren die Polizeisperren oder wird ihm die Luft aus den Reifen gelassen?


Need for Speed: Hot Pursuit Test, Review, Testbericht.

Die 'Need for Speed'-Reihe hat in den letzten Jahren ziemlich viel von ihrem Glanz einbüssen müssen. Durchschnittliche Rennspiele mit schlecht überdachten Spielmechaniken sahen gegenüber Konkurrenzprodukten wie Blur oder Burnout regelrecht alt aus. Daher wollte sich EA ein Stück des Rennspiel-Kuchens zurückkämpfen und holte sich kurzerhand Criterion an Bord. Sie durften an eine der erfolgreichsten Franchises der Need for Speed Serie, bzw. von Electronic Arts ran. Das Ergebnis lässt sich mit 'Need for Speed: Hot Pursuit' sehen.


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Den Entwicklern ist es gelungen, Arcade-Rennen in eine Sandboxwelt einzubauen. Während den Rennen in den verschiedenen Modi werden zwar immer abgesteckte Strecken befahren, jedoch ist es euch jederzeit möglich, die Strassen und Abkürzungen von Seacrest County auf eigene Faust zu erkunden. Die Entscheidung, zu den Wurzeln zurück zu gehen und damit auf abgesteckte Strecken zu setzen war richtig, denn seit langer Zeit geht es das erste Mal wieder um Geschwindigkeit und Bestzeiten. Die Integration von Autolog, ein mit dem Internet verbundenes Navigationssystem, welches dem Spieler Empfehlungen für die nächsten Rennen macht, intensiviert die Hetzjagd nach Bestzeiten. Nach jedem geschlagenem Rekord habt ihr die Möglichkeit, dies euren Freunden unter die Nase zu reiben und auf eine Facebook ähnliche Wand zu posten. Autolog ist dann so freundlich, diese Nachricht direkt auf den Bildschirm der langsameren Rennfahrer zu übertragen. Ein wirklich befriedigendes Feature, vorausgesetzt man ist der schnellere Fahrer als seine Freunde.


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Die Modi von Hot Pursuit sind in zwei Oberkategorien aufgeteilt: Rennfahrer- und Polizistenevents. Innerhalb der Rennkategorie gilt es, konventionelle Rennen, Duelle, Verfolgungsjagden mit der Polizei und Rennen gegen die Zeit zu bestehen. Auf der anderen Seite müsst ihr als Gesetzeshüter einzelne Rennfahrer oder eine ganze Gruppe von Rennfahrern zur Strecke bringen. Ein neuer Modus sind die Rapid-Response-Rennen, in denen es gilt, so schnell wie möglich auf einen Funkspruch zu reagieren. Im Grunde genommen sind diese Events nichts anderes als Zeitrennen mit einer zusätzlichen Herausforderung. Bei jeder Berührung mit den Strassen-Absperrungen oder mit neutralen Verkehrsteilnehmern werden euch Strafsekunden aufgebrummt. Ansonsten bieten die Modi keine Überraschungen, welche bei diesem traditionellem Rennspiel aber auch nicht nötig sind.


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Der Fuhrpark des Spiels kann sich sehen lassen. Von Alfa Romeo bis zum Zonda gibt es viele Flitzer dazwischen, welche darauf warten, von euch freigespielt zu werden. Der Fokus ist aber eindeutig auf exotische Autos wie Lamborghinis, Porsches oder Königseggs konzentriert. Ferrari-Fans werden enttäuscht sein, denn die Marke mit dem schwarzen Pferd wird vergebens gesucht. Egal für welches Auto man sich auch entscheidet; Need for Speed Hot Pursuit verleiht das Gefühl, sich mit wahnwitzigen Geschwindigkeiten fortzubewegen. Die Tempi werden so vermittelt, wie sie sein sollten. Das Beste daran ist, dass die Boliden auch bei 380 km/h immer noch überraschend gut zu lenken sind. Das Fahrverhalten ist weit weg von der Realität, jedoch ist Criterion hier eine gute Balance gelungen. Durch halsbrecherische Drifts ist es möglich, die engsten Kurven mit Topgeschwindigkeiten zu durchqueren und die Bremse wird im Idealfall gar nicht benützt. Falls man sich doch einmal in einer verzwicken Situation befinden sollte, hilft ein kurzer Ruck an der Handbremse um wieder auf den sicheren Asphalt der Strasse zu gelangen. Das Gute am Fahrverhalten ist, dass bei touchieren der Seitenabsperrungen oder anderer Verkehrsteilnehmer sofort ein Tempoverlust bemerkbar wird. Das heisst, dass im Gegensatz zu den meisten anderen Rennspielen Crashs härter bestraft werden.


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Ein weiteres Feature, welches aus den bisherigen Hot Pursuit spielen übernommen wurde, sind die Abkürzungen, welche quer über Seacrest County verstreut sind. Alle Abkürzungen sind orange gekennzeichnet auf der kleinen Karte, welche während des ganzen Rennens ersichtlich ist. Doch Vorsicht ist geboten, denn nicht alle Abkürzungen entpuppen sich als zeitsparend. Wer lieber Gesetze hütet anstatt sie zu brechen, kann den ganzen Fuhrpark der einem als Rennfahrer zur Verfügung steht auch als Polizist benutzen. Jedoch muss man auch als Cop die Fahrzeuge zuerst frei zu schalten bevor die Post abgehen kann. Während den Verfolgungsjagden stehen euch (neben der Möglichkeit euren Wagen als Rammbock zu verwenden) eine ganze Reihe an Extras zur Verfügung. So könnt ihr den Rennfahrern das Leben mit Spikes oder EMP-Schocks schwer machen.


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Weiter habt ihr die Möglichkeit, Polizeisperren zu beordern oder Luftunterstützung durch einen Helikopter anzufordern. Übrigens sind Rennfahrer während den Verfolgungsjagden nicht ganz wehrlos. Die ersten beiden der aufgezählten Extras stehen auch den Rasern zur Verfügung. Die Letzteren wurden aber ausgetauscht durch einen Turbo und einen Extrablocker. Der Blocker hindert die Polizisten für eine kurze Zeit daran, ihre Spezialattacken zu verwenden und kann oftmals zwischen Sieg oder Niederlage entscheiden. Alle diese Fähigkeiten können jedoch nur limitiert eingesetzt werden. Es empfiehlt sich, also sparsam damit umzugehen, denn ohne genannte Extras kann es schnell passieren, dass man von der Strasse geschossen wird - egal ob Polizist oder Rennfahrer. Das ganze wäre auch mit Freunden Online spielbar, jedoch hat EA es versäumt, uns einen Online-Code mitzusenden. Für alle, die das Spiel Second Hand kaufen, ist der Onlinemode kostenpflichtig, denn der Online-Code in der Verpackung ist nur ein einziges Mal gültig.


Need for Speed: Hot Pursuit Test, Review, Testbericht.

Grafisch setzt Need for Speed Hot Pursuit keine Massstäbe, kann sich aber durchaus sehen lassen. Die Automodelle sind überzeugend in Szene gesetzt und ein Schadenmodell lässt die Crashs glaubwürdiger erscheinen. Wettereffekte punkten zusätzlich mit schönen Spiegelungen von Licht und Sonne. Der Soundtracks des Games ist für EA-Verhältnisse ziemlich mickrig ausgefallen, kann aber mit einigen guten Tracks trotzdem überzeugen. Motorengeräusche sind auf der Strasse dominant und bei Crashs hört man das Glas der Scheiben richtig klirren.



Fazit:

EA hat sich mit Criterion bestimmt richtig entschieden, denn der inzwischen erfahrene Rennspiel-Entwickler hat die "Need for Speed"-Serie zurück zu ihren Wurzeln gebracht und ihr neues Leben eingehaucht. Genau so sollte sich ein Rennspiel anfühlen. Der Verzicht einer obligatorischen Sandboxlandschaft hat dem Streckendesign gut getan. Getrübt wird das ganze nur durch Verbindungsprobleme des Autologs und die teilweise unfaire Beschleunigung euer KI-gesteuerten Widersacher. Wer Simulationen wie Forza oder Gran Turismo nicht leiden kann, wird Hot Pursuit lieben. Aufs Gaspedal drücken, durch Kurven driften und dabei Sirenen aus der Ferne hören, hat selten so viel Spass gemacht.


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