Zwischen Madden NFL 19 und FIFA 19 startet bei Electronic Arts die NBA Saison. Mit NBA Live 19 bringen die Kanadier die nächste Inkarnation der langjährigen Basketball Serie auf den Markt. Ob der neuste Jahrgang die Tugenden des Vorgängers aufrechterhalten konnte?
1995 startete die NBA Live Serie offiziell ins Rennen um die virtuelle Basketball Meisterschaft. Damals noch für die 16-Bit Konsolen von Nintendo und Sega sowie den PC. Ihren wahren Anfang nahm die Serie aber streng genommen bereits vor fast 30 Jahren. 1989 kam von EA das Spiel Lakers vs. Celtics and the NBA Playoffs für MS-Dos Rechner, ein Jahr später auch für das Sega Mega Drive. Damals triumphierte der Titel als Klassen-Krösus und kämpfte mit wenig Konkurrenz. Im Vergleich zu heute wirkt das Spiel damals etwas kümmerlich, dennoch bot das Programm bereits in den frühen 90ern die offizielle NBA Lizenz. NBA Liva 19 hat bis auf jene nicht mehr viel mit dem Ursprungs-Titel gemein und die 2K Konkurrenz dominierte den Markt in den vergangenen Jahren vehement. Mit NBA Live 18 schaffte EA wieder eine Basis, an welcher viele Fans Gefallen finden würden. NBA Live 19 knüpft erfolgreich daran an.
Das Spielgeschehen wirkt insgesamt einfacher als beim langjährigen Konkurrenten. NBA Live 19 versucht den Spagat zwischen Simulation und Arcade und schafft das überraschend gut. Schnell ist klar wie die Steuerung funktioniert und man fühlt sich heimisch auf dem Platz. Pässe finden einfach den Weg zum anvisierten Spieler, Würfe und Dunks fühlen sich logisch an. Einfach zu verstehen aber schwer zu meistern: Auch NBA Live 19 bietet diverse komplexere Spielmanöver an. Glücklicherweise fand ein ausführliches Tutorial den Weg ins Spiel. Mithilfe dessen finden auch blutige Anfänger relativ rasch ins Geschehen.
Visuell überzeugt NBA Live 19 übrigens auf der ganzen Linie. Trotz noch nicht verwendeter Frostbite Engine, die bei dem Fussball und Football Ablegern mit von der Partie ist, sehen die Spieler fantastisch aus und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Zudem wirken die Animationen der Spieler durchwegs glaubwürdig, das hilft auch der Spielbarkeit. Akustisch gibt es leider mehr zu bemängeln. Der Kommentator ist schwach und lässt etwas gar verallgemeinernde Floskeln fallen. In den Court Battles kommt sehr bescheidene Musik aus den Lautsprechern, eigentlich ist der Begriff "Musik" bereits zu hoch gegriffen. Das überrascht insofern, weil EA gerade in dieser Disziplin normalerweise überzeugt.
Interessant wird es bei den verschiedenen Spielmodi. Immer noch, und wie bei anderen Sportablegern der Kanadier schon oft gesehen, dürfen wir Echtgeld in Ultimate Team versenken. Der Modus nennt sich hier LUT (Live Ultimate Team) und darf auch nur mit virtueller Währung angegangen werden. Ultimate Team Points lassen sich aber auch mit Echtgeld erwerben. Soweit noch wenig Neues auf dem Platz. Selbstverständlich darf weiterhin mittels einfachem Editor ein eigener Basketball Pro (auf Wunsch auch weiblich) generiert werden. Mit jenem geht es ab in die Karriere, das motiviert auch in diesem Jahr.
Die beste Neuerung kommt zum Schluss: In diesem Jahr gibt es neu den "Court Battle Modus". Hier generieren wir unseren eigenen Basketball-Court mit verschiedenstem Dekormaterial und verteidigen diesen frei nach Tower Defense Art. Dabei hat jeder Court individuell erstellte Regeln, was den Battles immer eine Prise Unerwartetes beisteuert. So gibt es für einen erfolgreichen Dunk urplötzlich fünf Punkte oder das Spiel ist nach 11 eingeheimsten Punkten zu Ende. Ist der Kampf siegreich beendet, winken neue Spieler, weiteres Dekor-Material und mehr. Der Court Battle ist tatsächlich eine fast schon geniale Design-Idee, die NBA Live 19 unerwartet stark aufwertet.
Fazit:
NBA Live ist auf dem richtigen Weg. Der Titel spielt sich flüssig und intuitiv, dank ausführlicher Tutorials eignet sich EAs NBA-Ableger auch für Neuanfänger und nicht ganz so versierte Basketball-Spieler. Pros mögen nach wie vor einige Bausteine vom 2K Konkurrenten vermissen, während sich NBA Live 19 Spieler über den einfachen Einstieg und das nicht allzu komplexe Spiel freuen. Gerade für weniger simulationsfreudige Spieler bietet sich EAs Fassung gar mehr an. Das komplettere Spiel liefert aber nach wie vor 2K. NBA Live 19 landet mit dem neuen Court Mode einen Slam Dunk der Sonderklasse, dieser Modus dürfte dem einen oder anderen Stunden bester Unterhaltung bescheren. Wenn EA nächstes Jahr noch mit der Frostbite Engine nachlegen und das Gameplay weiter verfeinern würde, stände ein spannendes Duell der beiden Spieleserien bevor. 2018 gewinnt NBA 2K letztendlich verdient.
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