Leftfield versucht sich nach zwei überdurchschnittlichen Nintendo 64 Basketball Simulationen nun auf dem GameCube. Ob NBA Courtside 2002, das erste NBA Game auf Nintendos jüngstem Gerät, an die Klasse seiner Vorgänger anschliessen kann, erfahrt Ihr in den folgenden Zeilen.
Mit NBA Courtside erwartet Euch ein Basketball Game wie es typischer nicht sein könnte. Zu Beginn stehen Euch diverse Modi zur Auswahl. Entscheiden sollt Ihr Euch zwischen dem „Quick Play“, was umgangssprachlich bisher als Freundschaftsspiel bezeichnet wurde, und dem „Season Play“, in welchen bereits der Name verrät, dass ihr eine komplette NBA Saison mit dem favorisierten Team durchzocken könnt. Zudem gibt’s noch den Modus „Arcade Play“, der eine actionorientierte Fassung des Season Play‘s darstellt. Last but not least wäre da noch der „Skills Mode“. Dieser besticht durch die Möglichkeit, ganze Spieler selbst zu erstellen.
Dabei sind Euch kaum Grenzen gesetzt. Von der Ohrengrösse bis zur Frisur darf alles eingestellt und verändert werden, was auch nur im Entferntesten erdenkbar ist. Die Steuerung weiss von Beginn an zu überzeugen, geht sie doch überraschend leicht von der Hand. Überraschend deswegen, weil Leftfield und Nintendo neue Wege einschlugen. Ihr passt Euren Mitspielern, die übrigens stark an Intelligenz zu wünschen übrig lassen, nicht mit Hilfe eines Buttons, vielmehr dient der gelbe Analogstick dazu. Nach kurzer Einspielzeit werdet Ihr Euch fragen, wieso nicht bereits vorher jemand versuchte, eine derartige Idee umzusetzen, da die Pässe erstaunlich gut funktionieren und der Spass-Faktor steigt. Basketball Rookies werden sich über die leichte und eingängige Steuerung freuen, wohingegen passionierte Profis und langjährige Fans des Sports eher unterfordert sein und sich ein komplexeres Steuerschema herbeiwünschen werden.
Die Langzeitmotivation weiss dank der verschiedenartigen Spielmodi durchwegs zu überzeugen. So spielt Ihr mit bis zu drei Freunden im Arcade Mode à la NBA Jam mit Monster Dunks und High Jumps oder spielt den bis zu 82 Spiele umfassenden Ligamodus durch. Nicht zuletzt aber begeistert der Skill Mode! Das erstellen eines eigenen Spielers weiss längerfristig zu überzeugen. Noch so undenkbare NBA Profis lassen sich in ein Freundschaftsspiel einbinden, und meistens sind deren Skills auch viel besser. In Verbindung mit dem Arcade Mode und einem menschlichen Mitspieler werdet Ihr so eine Menge Zeit mit dieser Mini DVD verbringen.
Zum Schluss das, was dem ambitionierten Spieler gleich nach einlegen des Spiels auffällt: Die Grafik. Nie zuvor durften NBA Spieler derart detailliert in einem Videospiel auftreten. Man erkennt die verschiedenen Profis teilweise bereits anhand des Gesichts, hier haben die Grafiker einiges rausgeholt. Leider schien die Zeit für geschmeidige Animationen danach nicht mehr zu reichen. Diese wirken zwar nie schlecht, hinterlassen aber den Eindruck, als das noch einiges möglich gewesen wäre. Auch der Bereich Sound überrascht nicht. Vielmehr ist das Spiel mit einem Kommentator unterlegt, der die üblichen Standardsätze von sich gibt und eigentlich, wie in jeder Sportsimulation, nur noch nervt. Die Zuschauerkulisse ist dann wiederrum gut in Szene gesetzt.
Fazit:
NBA Courtside 2002 ist ein Spiel, das ich eigentlich jedem Basketball Neuling empfehlen kann. Bereits nach kurzer Zeit werdet Ihr Erfolge einheimsen und die Steuerung im Schlaf beherrschen. Der „create a player“ Mode weiss durchwegs zu überzeugen und habt Ihr des öfteren Basketball begeisterte Freunde vor dem heimischen Fernseher, wird die Begeisterung nicht lange auf sich warten lassen. Leider sind da noch einige Punkte die dem Spiel nicht ganz so gut zu Gesicht stehen. Zum einen legt die CPU alles andere als neue Maßstäbe, was die künstliche Intelligenz angeht, zum anderen werden eingefleischte Profis mit diesem Game schlichtweg unterfordert sein. Aber dann gibt's zur Zeit auf dem GameCube noch nicht viele Ausweichmöglichkeiten...
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