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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Naruto: Rise of a Ninja

Wenn auf der Verpackung von „Rise of a Ninja“ Naruto fälschlicherweise als Schulabbrecher bezeichnet wird, fragt man sich unwillkürlich nach der Qualität des enthaltenen Spiels. Ob Fans der Manga-/Anime-Reihe mit der ersten Next-Generation-Umsetzung ihren Spass haben können und ob sich auch andere Spieler für diesen Titel begeistern können, erfahrt ihr jetzt.


Naruto: Rise of a Ninja Test, Review, Testbericht.

Für alle Nichtkenner der Anime- und Manga-Reihe erstmal eine kurze Zusammenfassung: Der junge Ninja Naruto ist relativ untalentiert, die Abschlussprüfung der Ninja-Akademie hat er deshalb schon mehrmals vermasselt. Trotzdem gibt er seinen Traum nicht auf eines Tages Hokage und damit der oberste Ninja seines Dorfes zu werden. Zudem birgt sein Inneres ein Geheimnis: unter Einsatz seines Lebens hatte der Hokage der vierten Generation einen mächtigen Fuchsdämon im neugeborenen Naruto versiegelt. Zeit seines Lebens wurde Naruto deswegen von den meisten Dorfbewohnern gemieden. Doch mit viel Fleiss und Anstrengung gewinnt er langsam deren Anerkennung. Dies ist im Prinzip auch das Spielziel von „Naruto: Rise of a Ninja“, nämlich Hokage zu werden.


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Zu Anfang sind alle Bewohner von Narutos Heimatort Konohagakure nicht besonders gut auf den Ninjaschüler zu sprechen, ein Druck auf die Y-Taste gibt die aktuelle Stimmungslage genauestens wieder. Sympathien erkämpft man sich durch Hilfestellung für die Einwohner oder das Absolvieren von Missionen. Eine bestimmte glückliche Anzahl Bewohner enthüllt dabei weitere Geheimnisse. Diese vollständig zufrieden zu stellen erfordert allerdings jede Menge Einsatz. An vorderster Front stehen dabei die Storymissionen, die die Geschichte um Naruto analog zum Anime/Manga erzählen. „Rise of a Ninja“ hält sich grösstenteils strikt an die Vorlage, gelegentlich werden Zusatzmissionen zur Verlängerung der recht kurzen Spielzeit der Hauptstory eingeflochten.


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Der Aufstieg von Naruto endet leider bereits mit dem Kampf gegen Gaara, hier wäre bis zum Ende vom ersten Abschnitt der Saga noch einiges zu erzählen gewesen. Vermutlich wollte man aber nicht noch mehr Charaktere aufeinander abstimmen müssen – „Rise of a Ninja“ kann in einem speziellen Spielmodus nämlich auch als reinrassiges Beat’em Up gespielt werden. Dabei darf man sogar über Xbox Live gegeneinander antreten – Balancing-Probleme erweisen sich hier jedoch als deutliche Schwachstelle. Zur Auswahl stehen alle im Story-Modus zu besiegenden Freunde und Feinde (exklusive generischer Gegner wie Banditen oder Ge-Nin Ninja), der im Handbuch bereits beschriebene Shikamaru folgt wohl mit anderen Kämpfern als Download-Inhalt.


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Die Kämpfe stellen auch das grösste Problem der Story-Missionen dar. Die meisten Spieler werden sicher trotz einer Vielzahl von Möglichkeiten immer wieder die gleichen Attacken von Naruto verwenden, da diese sich im Kampf als deutlich effektiver als die anderen erweisen. Eine führt beispielsweise direkt hinter den Gegner, die andere ist als Luftangriff kaum aufhaltbar. Trotzdem kann es in dem eigentlich recht einfachen Game zu frustrierenden Situationen kommen, besonders nach der Einführung des sogenannten Rage-Modus. Wenn dabei einer der beiden Kämpen knapp an Lebensenergie wird, kann sich dieser kurzfristig zur unbesiegbaren Kampfmaschine verwandeln, die auch noch kräftiger als sonst austeilt. Wer hier nicht aufpasst, kann selbst mit einem noch vollen Lebensenergiebalken eine Niederlage erleben. Im Storymodus darf man dabei wenigstens noch auf sogenannte Memoclips zurückgreifen, die durch beständiges Drücken der A-Taste die Lebensenergie wieder auffrischen. Bestandene Missionen erhöhen Lebens- und Chakra-Energie und geben Trainingspunkte sowie Geld. Zudem lernt Naruto dabei nach und nach neue Fertigkeiten wie Doppelsprung oder Sprinten sowie Jutsus wie Schattendoppelgänger, Chakra-Konzentration oder das Verwandeln in eine attraktive junge Dame.


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Jedes der Jutsus hat dabei Einsatzmöglichkeiten innerhalb und ausserhalb des Kampfes. Schattendoppelgänger können beispielsweise Felsen aus dem Weg räumen, während sie im Kampf als Angriffswaffe dienen. Einzelne Jutsus werden durch Tastenkombinationen und das richtige Timing ausgelöst, wie bei echten Ninjas führt hier nur Training zum gewünschten Erfolg. Auch Naruto selbst kann sich verbessern, die erwähnten Trainingspunkte können in Stärkeerhöhungen, Jutsu-Verbesserungen oder neue Kombos investiert werden. Daneben gibt es in der Stadt mehrere Läden, in denen man unter anderem Schriftrollen zur weiteren Optimierung und Kunais kaufen kann. Damit diese ein optimales Angebot bieten, ist neben dem einfach zu verdienenden Geld aber auch das Sammeln der unzähligen verstreuten bronzenen und goldenen Münzen notwendig. Vor allem die goldenen liegen dabei meist an schwer erreichbaren Stellen, für die Naruto alle seine Ninja-Fähigkeiten einsetzen muss. Diese sind auch der Schlüssel für die Nebenmissionen, in denen mitten in der Stadt Nudelsuppen schnellstmöglich ausgeliefert, Ninja-Rennen gewonnen oder ein versteckter Ninja-Novize gefunden werden müssen. Nicht ganz einfach, ist Konohagakure doch recht gross und besitzt zahlreiche Ebenen, die zum Erkunden einladen.


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Im Unterschied zu der Stadt mit ihrer lebendigen Atmosphäre stehen die Aussenlevels, die meist einen vorgegebenen Pfad mit leichten Abzweigungen haben, Erkundungstouren führen häufig nur zu weiteren Münzen. Teamarbeit ist hier nicht gefragt, im Unterschied zur Vorlage ist Naruto immer allein unterwegs. Die unter Sozialmissionen zusammengefassten Zusatzquests führen zudem auch immer nur wieder in bekannte Gebiete. Neue Level hätten hier für mehr Abwechslung gesorgt. Nach soviel Kritik muss man den Entwickler aber auch ein Riesenlob aussprechen: Sämtliche Originalcharaktere wurden perfekt ausmodelliert und wirken wie aus der Vorlage übernommen, die Umgebungsgrafik ist ebenfalls exzellent. Die Optik ist insgesamt so gut, dass die teilweise aus der Anime-Serie (in ungeschnittener Form) entnommenen Zwischensequenzen qualitativ deutlich abfallen. Dies könnte auch daran liegen, dass dieses Material nicht in High Definition vorliegt. Die Synchronisation wurde von den englischen Originalsprechern übernommen, deutsche Untertitel übersetzen das Gesprochene. Die deutlich besseren japanischen Sprecher können via Marktplatz kostenlos heruntergeladen werden. sollen erst mit einem kostenlosen Download zum Einsatz gebracht werden können.



Fazit:

„Naruto – Rise of a Ninja“ wurde nicht von einem japanischen Studio entwickelt, sondern von Ubisoft Montreal. Vor allem bei der Technik ist dies bemerkbar: Noch nie war ein Anime-Spiel so schön. Und auch die Interaktion mit der Umgebung ist gelungen, mit ein bisschen Nachdenken und Erforschung erklimmt man selbst die höchsten Punkte. Die teils arg langweiligen Zusatzmissionen und das Kampfsystem verhindern allerdings Höchstwertungen. Zu unausgeglichen sind die Kämpfer gerade im Vergleich zu den „Naruto“-Beat’em Ups auf der PS2. Dennoch sollten Fans der Serie, die sich nicht immer nur prügeln wollen, einen Blick riskieren. Alle anderen erwartet ein grundsolides Action-Adventure mit Stärken und Schwächen, dessen enormes Potential leider nicht voll ausgeschöpft wurde.


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