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AutorenbildFabrice Henz

The(G)net Review: MotoGP 23

Wie schon das Murmeltier grüssen auch die Lizenzumsetzungen jedes Jahr. In der Regel denkt man dabei zuerst an die gängigen Fussball-, Eishockey- und Footballspiele. Offizielle Rennspiele sind zu sehr in ihrer Nische, als dass sie auf der gleichen Ebene wahrgenommen werden. Aber es ist 2023, also ist es wieder Zeit und wie gewohnt fängt diese Saison mit der höchsten Klasse des Motorradrennsports an, der MotoGP. Einmal mehr habe ich mich aufs virtuelle Bike gesetzt, um von der aktuellsten Version, MotoGP 23, bewiesen zu bekommen, dass ich alles, was ich letztes Jahr gelernt habe, schon nicht mehr weiss.


MotoGP 23 Test Review Testbericht Xbox Playstation Switch

Was das Gameplay angeht, gibt es keine grossen Veränderungen zu benennen. Alles was ich im letztjährigen Test zu MotoGP 22 schon geschrieben habe, trifft auch auf die 23er Version zu. Selbst mit den einfachsten Settings ist MotoGP eine Simulation und nicht für eine kurze Runde zwischendurch geeignet. Wer wenig Erfahrung hat und direkt in der höchsten Klasse mitfahren will, wird schnell merken, dass einen die Gegner im Staub stehen lassen. Gas und Vorder- und Rückbremse gezielt einzusetzen ist essentiell, weil man sich sonst in kürzester Zeit von der Strecke oder sogar seinem Bike verabschiedet. Den Schwierigkeitsgrad runter zu setzen oder regen Gebrauch von der Rewind-Funktion zu machen hilft da nur bedingt, man muss sich effektiv mit der Steuerung und seinem virtuellen Bike auseinandersetzen, was sehr zu begrüssen ist.


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Eine Neuerung, die Hilfe verspricht, ist das Neural Aid System, welches in verschiedenen Stufen für die Bremsen, das Handling und die Beschleunigung aktiviert werden kann. Das ist, zumindest aus spielerischer Sicht, nichts weiter als unterstütztes Bremsen, Beschleunigen und Fahren. Je aggressiver man diese Hilfe einstellt, desto weniger muss man selber machen. Sind alle neuronalen Hilfen (klingt auf jeden Fall besser und erwachsener als die Fahrhilfe in Mario Kart) komplett aufgedreht, fährt sich das Spiel quasi von selbst. Das ist auf jeden Fall "nett" um einen Einstieg zu erleichtern, aber wir wollen nicht übertreiben, was sie für einen effektiven Einfluss auf das Game selber haben.


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Deutlich mehr Einfluss haben die Neuerungen in den Bereichen des Wetters und in der Kampagne selbst. Das Wetter kann sich nun dynamisch während eines Rennens verändern. Das fühlt sich deutlich besser an, als die statischen Veränderungen in den alten Versionen und erfordert auf den Strecken auch mehr Geschick und Strategie, was für eine Simulation ein sehr gelungenes Element ist.


Die Karriere an und für sich ist ähnlich wie bekannt. In MotoGP 23 startet man mit einer verkürzten Moto3 Saison. Es ist schneller möglich, in die Moto2 oder die MotoGP Kategorien aufzusteigen, was besonders für erfahrene Spieler interessant ist, weil man sich nicht zu lange in der langsamsten Klasse aufhalten muss. Das Menü in der Karriere wurde übersichtlicher gestaltet und ist nicht mehr so verschachtelt wie bisher. Funktionen sind aber im Grossen und Ganzen gleich geblieben. Neu ist ein fiktiver Twitter-Verschnitt, in welchem man direkten Kontakt mit anderen Fahrern hat. Nach jedem Rennwochenende sieht man die Nachrichten, in denen man erwähnt wurde und kann aus einer von zwei Antworten auswählen. Dabei kann man sich eher freundlich, kämpferisch oder herablassend geben, was die Beziehungen zu diesen Piloten und deren Teams verändern kann. Es verspricht, dass diese dann auch auf der Strecke anders auf einen reagieren, einen spürbaren Unterschied habe ich jedoch nicht gemerkt, egal wie assozial ich mich gegenüber jedem anderen Athleten verhalten habe. Spass macht es trotzdem, den Macker raushängen zu lassen und dann im nächsten Rennen irgendwo im Mittelfeld zu landen, nur um weiter das Grossmaul zu spielen.


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Endlich hat es auch Crossplay in die MotoGP geschafft! Zumindest für einige Plattformen ist das der Fall. Denn die PC- und die Switch-Versionen können nur unter sich gespielt werden. Wer auf Nintendo's Konsole spielt, kann eigentlich gar nicht online spielen. Oder im geteilten Bildschirm, wie auf den anderen Konsolen. 8 Spieler mit 8 Konsolen und 8 Kopien von MotoGP 23 können dafür zusammen spielen, auch wenn das Zielpublikum dafür wohl verschwindend klein ist. Heisst; Crossplay-Funktionalität gibt es nur zwischen PlayStation- und Xbox-Konsolen, was für Spieler auf diesen Plattformen auf jeden Fall cool ist. Das schliesst nicht nur die Online-Rennen ein, sondern auch den Grafik-Editor, mit welchem man Sticker und Helme personalisieren und dann mit anderen teilen kann. Ebenfalls mit an Bord sind natürlich alle Lizenzen, die man so erwartet, wie z.B. mehr als 80 offizielle Fahrer aus den verschiedenen Klassen, allen Strecken der Saison 2023 sowie das neue Format der MotoGP.



Fazit:

Ehrlich gesagt wird es für mich Jahr für Jahr schwieriger, Spiele wie MotoGP 23 zu testen. Ist es ein gutes Spiel? Auf jeden Fall! Die Lizenzen sind toll umgesetzt, das Fahrgefühl ist simulationslastig aber sehr gelungen und die Karriere wurde um zwar nicht wirklich nötige, dafür unterhaltsame Elemente erweitert. Trotzdem fühlt es sich als Gesamtpaket nicht viel anders an als MotoGP 22 im letzten Jahr, welches inzwischen viel günstiger zu haben ist. Die letztjährige Ausgabe hatte dank ihrem spielbaren Dokumentations-Modus noch ein Alleinstellungsmerkmal, was dieses Jahr nicht vorhanden ist. Wer das Spiel aus dem letzten Jahr gespielt hat und Bock auf mehr und die aktuellsten Daten, Fahrer und Modi hat, der wird von MotoGP 23 auf keinen Fall enttäuscht. Wer jedoch nur einmal in ein MotoGP-Spiel reinschnuppern will, dem lege ich eher MotoGP 22 ans Herz.


MotoGP 23 Test Review Wertung

MotoGP 23 ist für PC, PS4 und PS5, Xbox One und Series X|S sowie Nintendo Switch erhältlich. Wir haben uns das Spiel auf einer Xbox Series X angesehen. Das Test-Muster stammt von Plaion, wofür wir uns herzlich bedanken!





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