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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: MotoGP

Zugpferd Namco macht seinem etwas unliebsamen Kosenamen alle Ehre. Mit Moto GP widmen sich die fleissigen Japaner voll und ganz dem schnellen Motorsport auf zwei Rädern, den Superbikes. Dank offizieller FIM-Lizenz bringt MotoGP prompt das richtige Feeling ins heimische Wohnzimmer und auf die neue PlayStation 2.


MotoGP (Namco) PS2 Classics Test, Review, Testbericht.

Begrüsst werdet ihr wie (fast) immer von einem astreinen Movie-Intro, ganz wie es sich gehört (genau genommen sind es 2 verschiedene, wenn man das Spiel länger laufen lässt). Danach werdet ihr vor die Wahl gestellt: Arcade, Season, Time Trial, Challenge, VS, Options und Save/Load. Im Option-Menü kann übrigens die zweite Ansicht im Spiel zwischen 6 verschiedenen ausgewählt werden. Ausserdem kann das Gas und die Bremse auf die Analog-Sticks/Buttons gelegt werden (empfohlen!). Jeder Mode kann wahlweise auch als “Simulation” bestritten werden, wobei auch im Sim-Modus leider kein Schadens-Modell existiert. Lediglich das Fahrverhalten ändert, was sich zu Beginn vor allem in ständigen Unfällen bemerkbar macht. Dennoch ist der Unterschied Arcade/Simulation gut zu “fühlen” und durchaus realistisch, und muss sich vor PC Referenz-Titeln wie GP500 nicht verstecken (hab ich mir vor diesem Test extra nochmal angeschaut).


Grafisch hat sich Namco seit Ridge Racer V sichtlich gemausert. Diesmal trübt kein Nebel die Weitsicht. Von “Weitsicht” kann man hier eigentlich überhaupt nicht mehr reden, weil die ganze Strecke zu jeder Zeit sichtbar ist! No Pop-Ups versteht sich. Eine Meisterleistung, denn bis jetzt hat dies erst ein Game zustande gebracht: F355 Challenge (Dreamcast). Der Detailreichtum der Tracks, Fahrer und Bikes sucht seinesgleichen und sogar die Kurven sind immer abosolut Rund! Da staunt man nicht schlecht, man fühlt sich richtig “auf” dem Kursgelände, und nicht “bloss” auf der Strecke. Habe ich die konstanten 60 Frames schon erwähnt!? Da kann man es schon verkraften, dass die Räder der Bikes noch ein bissl eckig sind, schliesslich kann man das im Rennen ja sowieso nicht sehen, da man die Räder ja von hinten zu sehen bekommt.


Namco scheint einen guten Mittelweg zwischen den Details und der Spielgeschwindigkeit gefunden zu haben. Da wir gerade davon sprechen, das Spiel ist wirklich schnell! Die 280 Sachen wirken sich sofort auf euren Adrenalinspiegel aus, nicht erst bei längerem Fahren. Speedrush, sag ich nur! Dazu gesellen sich jede Menge coole Animationen der Driver und die unbeschreiblichen Replays! Wären die Jaggies nicht da, könnte man fast meinen, man hätte DSF oder Eurosport laufen, einfach Wahnsinn! Sogar die Heli-Cam mit entsprechendem Rütteln und Sound FX ist da. Die Fans jubeln bei fahrerischen Meisterleistungen oder waghalsigen Überholmaneuvern, dass es eine wahre Freude ist (unbedingt Musik abstellen, die Sound FX sind exzellent!). Bei zu tiefem Hängen sprühen die Funken der Fussraster. Die 1st Person View gibt’s in zwei Versionen, und die Onboard-Cam steckt hinter einem realistischen Filter, der wie das Plexiglas der Frontscheibe aussieht! Feinheiten gibt es viele, zum Schluss möchte ich nur noch die realtime Glanzeffekte auf Maschine und Helm erwähnen, in denen z.B. die Bodenmarkierungen deutlich zu erkennen sind. Unglaublich.


Steuerung und Grafik sind also ok, gibt’s denn was Negatives? Schon. Ich glaube das perfekte Spiel wird es sowieso nie geben, darum freu ich mich immer wie ein Wicht, die Negativpunkte eines Spiels aufzudecken, sei es auch noch so “mindblowing”, irgendwo gibt’s immer was zu meckern. In Moto GP ist's vorallem die Streckenauswahl. Leider gibt’s nur 5 Tracks: Suzuka, Paul Ricard, Jerez, Donington und Motegi (nein, nicht der Rundkurs, der andere, im Inneren des Rundkurses!). Die Strecken wurden aber dermassen akribisch genau ins digitale Format übersetzt, dass ich persönlich damit leben kann. Namco sah sich alle Strecken sehr genau an, schoss unzählige Fotos und drehte Videos der Kurse.


In MotoGP ist sowohl für genügend Single-, als auch für genügend Two-Player Action gesorgt. Vorallem die Singles sind bei solchen Spielen immer im Nachteil. Nicht bei Moto GP. Die 52 Challenges werden euch viel zu Beissen geben, so wie damals die Lizenzen in Gran Turismo. Im gleichen Stil müsst ihr beispielsweise Streckenabschnitte in bestimmten Zeiten durchfahren, oder Runden-Rekorde brechen um neue Fahrer, Bikes und Strecken freizuschalten. Goodies gibt es viele! Biaggi oder Doohan, Honda oder Yamaha? Zum Zeitpunkt des Tests hatte ich 21 Bikes und Fahrer, sowie 2 Rückwärts-Tracks erspielt und es steht noch einiges an. Dabei ist der Schwierigkeitsgrad stets fair und zieht langsam und gemütlich an. Allerdings gibt’s dann später die Gran Turismo-mässigen Wutausbrüche, die man nach dem 50. Misslingen einer Challenge nunmal so bekommt - wenn ihr wisst was ich meine. Alles in Allem ist sowas aber ziemlich motivierend.


Fazit:

Astreine Superbike Action im Stil der ganz grossen PC-Referenzen, mit absolut atemberaubender Grafik, glasklaren Sound FX und eingängiger Steuerung. GP 500 beware, here comes Moto GP! Hätte es mehr Strecken, würde ich glatt eine 10 vergeben und mich in Sachen Superbikes nie mehr meinem PC widmen. So gibt’s halt “nur” ne 9, was mich aber nicht davon abhält, dieser Perle das begeehrte (G)net Gold-Emblem zu verleihen. Moto GP rules!


MotoGP (Namco) PS2 Classics Test, Review, Testbericht.

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