top of page

The(G)net Review: Mortal Kombat

Nach schier endlosen enttäuschenden Ausleitungen dieser Franchise: hat das Warten und vor allem der Studiowechsel gelohnt?! Die gestellte Frage beantwortet sich im Laufe des Artikels von selbst. Vorab noch ein kleiner Blick zurück zu den Anfängen.


1992 erschien das erste Mortal Kombat. Es war anders als alle anderen Kampfspiele zu dem Zeitpunkt: Du konntest deinen Gegner töten und es floß literweise Blut. Das Spiel an sich war ein recht simpler Fighter, übersichtlich und mit nicht gerade schwer auszuführenden Moves.


Bis 1996 Mortal Kombat Trilogy erschien war die Serie noch ganz brauchbar; technisch wirklich nicht sehr anspruchsvoll, aber als Fighter für zwischendurch doch ganz in Ordnung. Aber danach ging es reihenweise bergab. Verschiedene Action-Adventure Ausleitungen sind nur die Spitze des Berges gewesen. Mit Mortal Kombat 4 bzw. Mortal Kombat Gold sind die ersten Gehversuche in 3D unternommen worden. Es hat mich persönlich doch sehr enttäuscht - das konnten andere Studios deutlich besser!


Mortal Kombat Test, Review, Testbericht.

Den nächsten Teil den ich ausprobiert habe war Mortal Kombat: Deadly Alliance (2003). Es versprach Kämpfe mit Waffen, verschiedene Kampfstile, sowie bessere 3D-Integration. Ganz ehrlich, die Steuerung war total holzig und langsam (ohne die richtigen Kombos ging gar nichts voran), die KI und Balance der Endbosse total unausgeglichen, vom 3D-Versuch ganz zu schweigen. Mit dem folgenden Teil (Mortal Kombat: Deception, 2004) sollte alles besser werden - ehrlich gesagt ich habe es nicht ausprobiert bzw. ausprobieren wollen.


Jahre sind vergangen bis 2010 überraschend die Ankündigung für ein neues Mortal Kombat ertönte. Große Ansagen sind gemacht worden, viele Videos vom Gameplay gab es zu sehen. Alles hat wirklich super ausgesehen und der Hype war groß.


Mortal Kombat Test, Review, Testbericht.

KW16/2011 war es dann soweit: Das neue Mortal Kombat in meinen Händen. So gleich in die Xbox 360 gelegt und dann auf Story-Modus gedrückt. Erwartet habe ich ein 10-15 Minuten 'Kämpf-dich-durch'-Geplänkel wie bei den meisten Fightern. Als ich aber nach 1h noch immer am Kämpfen gewesen bin, war meine Freude doch schon sehr groß. Nach gut 7h Non-Stop Spielzeit bin ich dann endlich beim allerletzten Boss - Shao Kahn - angekommen.


Nun, warum hat es so lang gedauert? Für den Story-Modus haben sich die Entwickler etwas geniales einfallen lassen: eine Art interaktiver Film! Man spielt die komplette Story von Mortal Kombat von Teil 1 bis Teil 3 und bekommt somit die Story allen diesen Teilen erzählt - lückenlos! Natürlich habe auch ich mal versucht, ob sich die Story ändert wenn man den Kampf verliert. Dies hat allerdings in einem Continue geendet. Gut zugegeben, wenn man jeden dieser zig Kämpfe mit multiplen Ausgang gemacht hätte, so wäre ich wohl nach Tagen noch am Spielen gewesen!


Mortal Kombat Test, Review, Testbericht.

Zum Endboss Shao Kahn muss ich allerdings noch etwas sagen: Der ist unmöglich schwer gemacht worden. Man kann es in den Weiten des Internet nachlesen: Mit Technik ist der im Story-Modus nicht zu besiegen! Attacken werden meist reflektiert (sprich kein Schaden), der angerichtete Schaden (Mensch->CPU) ist ca 1% - umgekehrt mindestens 10%, maximal 64% (ohne Kombo!). Das ist bis dato der einzige große Negativpunkt. Hat man allerdings den Story-Modus durch, so weiß man um die Geschichte des Mortal Kombat genauestens bescheid.


Es gilt noch zu erwähnen, dass man pro Sieg Koins erhält. Jene können im Extras-Menü in der Krypt eingetauscht werden. Die Krypt existiert seit mindestens Mortal Kombat: Deadly Alliance und ermöglicht es verschiedene Extras freizukaufen. Darunter fallen auch zusätzliche Kostüme, sowie Fatalities. Ganz recht, jeder Charakter hat jetzt auch mehr als nur einen Fatality.


Mortal Kombat Test, Review, Testbericht.

Wem die Koins ausgegangen sind, der kann sich leicht welche verdienen. Es gibt nebem dem Story-Modus noch den klassischen Tower-Modus. Mit jedem der 26 Kämpfer kann somit wie im ersten Mortal Kombat innerhalb von durchschnittlich acht Minuten das Spiel noch einmal durchgespielt werden. Dort wird - wie im ersten Teil - dann nach Abschluss noch eine Art Abspann (wenn man das so nennen mag) für die persönliche Story des jeweiligen Charakters abgehalten.


Wem dies noch nicht reicht, dem steht noch der Challenge-Modus zur Verfügung. Wie der Name schon sagt werden dort kleine Herausforderungen an den Spieler gestellt. Hier wird einem das Kampfsystem (Tag-Team, Fatalities, Special-Moves, Trefferzonen, etc.) anhand kleiner Mini-Stories spielerisch beigebracht. Die Charaktere alternieren, somit stagniert man nicht mit einem einzelnen Charakter in diesem Modus. Angemerkt sei, dass auch dieser Modus wahnsinnig gross ist. Ich persönlich bin bis zum Schreiben dieses Reviews bei Tower 2 von 10 angelangt und beim zweiten Tower bei der einhundersten (!) Aufgabe vorerst stehen geblieben - deutlich mehr Aufgaben waren noch zu bewältigen!


Mortal Kombat Test, Review, Testbericht.

Weiterhin gibt es noch die Möglichkeit für einen normalen Trainingsmodus, sowie einen Fatality-Trainingsmodus! Fatality, die Kunst des Tötens. Früher hat man Zeitschriften gewälzt, wo und wie dieser auszuführen ist. Jetzt gibt es einen Trainingsmodus speziell dafür.


Als Bonusspiele sind unter anderem auch die klassischen Test-Your-Might, sowie verschiedene Versus-Modi mit Modifkationen (welche man über die Krypt freischalten kann) vorhanden.


Jetzt muss ich aber noch ein paar Worte zur Optik loswerden. Das Spiel ist in einer Art 2.5D-Sicht gehalten. Die Hintergründe sind quasi dreidimensional, wohingegen das Spielgeschehen in zweidimensionaler Ebene abläuft. Ich persönlich finde das wirklich super! Die Steuerung ist somit auf die klassischen Richtungen beschränkt und es lässt sich echt flüssig spielen. Die Grafik an sich ist wirklich erstklassig und es gibt so gut wie keine Slow-Downs (nur ganz selten mal bei zuviel Action). Die Kampfarenen werden allen Fans bekannt vorkommen, die schon die Teile 1 bis 3 gespielt haben. Die alten Arenen sind neu aufbereitet und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt worden.


Mortal Kombat Test, Review, Testbericht.

Die Steuerung an sich ist wie gewohnt einfach und simpel. Kombos sind flüssig auszuführen und selbst wenn man sie nicht beherrscht, lässt sich das Spiel wunderbar steuern. Zudem kann jeder Spieler bis zu vier Controller-Profile abspeichern und diese auch live im Spiel wechseln. Das ist zum Beispiel sehr nützlich, wenn man zwischen Pad und Stick wechselt, da die Buttons auf einem Stick für die Standard-Button-Konfiguration doch sehr ungünstig platziert sind.

Einziger großer Kritikpunkt der Steuerung geht an den Xbox 360-Controller. Selbst mit dem neuen (angeblich) verbesserten Pad mit dem hervorstehenden Digitalkreuz. Drückt man nicht haargenau mit der Fingerspitze, führt der Charakter gern mal Moves aus, die man gar nicht möchte!


Last but not least ein paar Worte zum Gameplay. Überlichweise hat diese Franchise nicht sehr viele Neuerungen zu bieten. Doch bei diesem Teil sind einige Innovationen eingeflossen. Wie bei den meisten Kampfspielen dieser Generation existiert jetzt auch in Mortal Kombat so eine Art 'Superbar'. Diese ist in drei Sektionen unterteilt und mit Erreichen der kleinsten Sektion sind sogenannte 'Enchancement'-Moves möglich.


Mortal Kombat Test, Review, Testbericht.

Das bedeutet man kann mit Nutzung einer Sektion dieser 'Superbar' eine Power-Spezialattacke ausführen, die dann deutlich mehr Schaden verursacht. Mit Erreichen der zweiten Sektion ist es möglich 'Breaker' einzusetzen. 'Breaker' können Kombos vom Gegner unterbrechen (daher der Name) und man kann frühzeitig zum Gegenangriff starten. Der Einsatz eines Breakers erfordert allerdings einiges an Timing. Sind alle drei Sektionen gefüllt und das Spiel gibt das 'Go', so sind 'X-Ray'-Moves ausführbar. Diese für jeden Charakter einmaligen Moves sehen nicht nur unheimlich brutal und beeindruckend aus, sie fügen auch entsprechend viel Schaden zu. Damit die Sache aber nicht all zu unfair wird, können bis auf den 'Breaker' alle Superattacken noch geblockt werden. Übrigens: Blocken reduziert nur den Schaden, man verliert trotzdem Energie; was ich persönlich als Fair betrachte. Man muss allerdings nicht zwangsweise einen 'X-Ray'-Move ausführen wenn alle drei Sektionen gefüllt sind. Bei drei Sektionen sind auch bis zu drei 'Enhancement'-Moves oder ein 'Breaker' und ein 'Enchancement'-Move möglich.


Mortal Kombat Test, Review, Testbericht.

Für den Multispieler-Bereich hat sich Netherrealm-Studios auch etwas einfallen lassen: Tag-Teams. Es besteht die Möglichkeit mit bis zu vier Spieler im Tag-Team (2 on 2) zu spielen! Dazu gehören auch spezielle Tag-Team-Moves, somit ist auch im Multispieler-Bereich gut für Abwechslung gesorgt. Anzumerken ist, dass im Gegensatz zu den meisten Kampfspielen, die Energie des Tag-Team-Partners der gerade nicht aktiv ist, sich nicht regeneriert. Persönlich finde ich das Prinzip wirklich besser, macht dies doch gerade den Reiz aus gut zu spielen.


Wie auch bereits erwähnt existiert zudem noch der klassische Versus-Modus, welcher mit freigeschalteten Modifikationen (z.B. keine Special-Moves, keine Blocker etc.) noch etwas mehr an zusätzlichem Reiz zu bieten hat.


Wie der Online-Modus ist kann ich leider nicht berichten, aber mit den Offline-Optionen bin ich zumindest mehr als nur zufrieden.



Fazit:

Alles in allem bin ich persönlich bei Mortal Kombat (im Gegensatz zu Street Fighter IV) nicht enttäuscht worden. Es wird sehr viel für's Geld geboten. Angefangen von dem echt super gelungenen Story-Modus, über den klassischen Tower-Modus, sowie den Challenge-Modus. Der aufgebaute Hype von Netherealm Studios und das Warten an sich hat sich definitiv gelohnt. Meiner Meinung nach beste Kampfspiel welches in letzter Zeit herausgebracht worden ist und vor allem das beste Mortal Kombat der ganzen Serie.


Mortal Kombat Test, Review, Testbericht.

0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page