Aufgepasst, Jäger! Capcoms neustes Meisterwerk ist erschienen! Wir sprechen von Monster Hunter: World. Das Spiel ist, anders wie die letzten Vorgänger der Spiele-Reihe, nicht für die Nintendo DS-Familie, sondern für PS4, Xbox One und PC erhältlich. Somit haben wir erstmals die Möglichkeit, die Monster auch auf dem grossen, heimischen Bildschirm zu jagen.
Wie das "World" im Titel bereits aussagt, handelt es sich bei Monster Hunter um die Welt an sich, genannt die Neue Welt. Die Geschichte spielt also auf einem neu entdeckten Kontinent, den der Spieler alleine oder mit Freunden erforschen darf. Spannend! Was eventuell irreführend am Titel sein könnte, möchten wir ganz kurz klarstellen: Es handelt sich bei Monster Hunter: World nicht um ein Open-World-Spiel, ergo mehr Ladezeiten. Nichtsdestotrotz ist die Welt atemberaubend gross! In diesem Spiel gibt es zwar nur wenige Maps, doch sind jene extrem vielseitig und wurden mit viel Liebe zum Detail kreiert. Die Neue Welt umfasst diverseste Ökosysteme, in denen verschiedene Monster ihren Lebensraum haben. So hat man die Wahl zwischen dem Durchstreifen von Urwäldern oder einer Wüste, einem lebendigen Korallenparadies oder einem sterbenden Ödland. Diese verschiedenen Umgebungen kann man auch gut nutzen: Fällt ein Baumstamm auf das Monster, ist es gefangen. Springt man von einem Abgrund auf das Monster, kann man es reiten. Die Neue Welt ist wunderschön gestaltet, scheint beinahe echt und wird durch abenteuerliche Hintergrundmusik abgerundet.
Was man bis heute nicht gross von der Spielereihe kannte, ist eine Story. Ja, Monster Hunter: World hat eine Story und sie ist sogar echt gut gemacht. Der Held macht sich als Topauswahl-Jäger auf zur Neuen Welt und wird Teil eines Forschungsteams. Dieses möchte die Neue Welt erkunden, ihr Ökosystem und die darin lebenden Monster besser kennenlernen. Was jedoch im Zentrum steht, ist der Zorah Magdaros, ein Drachenältester. Dieses Monster ist gross wie ein Berg, mit einem Vulkan auf dem Rücken. Seine Reise treibt es zur Neuen Welt und den Grund dahinter zu erforschen, ist das oberste Ziel. Dies führt den Helden durch die verschiedenen Landschaften, an vielen Monstern vorbei und an interessanten Charakteren, die man im Laufe der Geschichte antrifft. Monster Hunter: World beinhaltet Cutscenes mit hoher Spannung und faszinierender Grafik. Das erste Mal in der Geschichte der Spielereihe wurden auch Audiosequenzen eingeführt. Der einzige, der leider keine Stimme erhalten hat, ist der eigene Held. Sicherlich etwas, was wir uns für das nächste Monster Hunter-Spiel wünschen. Glücklicherweise wird der Online-Modus durch diese Offline-Story nicht beeinflusst. In Monster Hunter: World seid ihr stets verbunden und könnt Freunde nach Wahl auf eure Quests mitnehmen. Vorausgesetzt: Sie haben diese Etappe im Spiel auch bereits erreicht.
Zu Beginn muss der Spieler jedoch den Helden oder auch die Heldin erst kreieren. Pro Attribut, seien es die Augen, die Nase oder die Lippen, gibt es mindestens drei bis fünf Seiten an Auswahl. Die Character Creation geht sogar so weit ins Detail, dass man die Wimpernlänge wählen kann. Es ist garantiert, dass einige Spieler ihre ersten Spielstunden bereits mit der Charakter-Erstellung verbraten werden. Einzig an Haarschnitten hätten wir uns etwas mehr gewünscht. Zudem kann der Spieler nicht über Grösse und Körperform entscheiden, wie man es von anderen Spielen kennt. Zu Beginn gefällt der eigene Charakter, später wird er langweilig? Kein Problem! In Monster Hunter: World ist die Kreation eures Charakters nie beendet. In eurem Raum könnt ihr zu jeder Zeit etwas am Charakter ändern. Andere Frisur, da die Haare in der Zwischenzeit gewachsen sind? Oder eine Narbe vom Anjanath, den man gerade erjagt hat? Alles möglich in diesem Spiel.
Nachdem der Held erschaffen wurde, darf man sich auch bereits an die Kreation seines Palicos machen. Palicos sind niedliche kleine Katzenwesen auf zwei Beinen. Dies ist euer treuer Gefährte. Auch er kann, wie der Held, mit Rüstungen und Waffen ausgestattet werden. Der Palico steht bei jedem Kampf zur Seite und steckt beim Durchforsten der Umgebung auch gerne etwas Nützliches für den Spieler ein. Dieses Herz zerschmelzende Wesen ist also nicht nur ein lustiges Gadget, sondern hat effektiven Nutzen. Auch im Kampf ist das zu spüren. Denn der eigene Palico wird euch von Zeit zu Zeit nötige Heilungen verschaffen oder einfach das feindliche Monster ablenken, wenn ihr kurz eine Pause von den Angriffen braucht. Top, das kleine Ding!
Monster Hunter: World ist nicht das anfängerfreundlichste Spiel. Neulinge der Reihe kann die Steuerung anfangs echte Probleme bereiten. Capcom scheint dies zu wissen und bietet dem Spieler viele Tutorials an. Eine willkommene Tat, um die riesige Informationsflut zu bewältigen. Trotzdessen kann man sagen, dass man ins Spiel "hineinwächst". Ob die Steuerung an sich, das Kampfsystem oder eine der 14 Waffen, die zur Auswahl stehen - man lernt mit dem Spielen stets dazu und meistert diese anfängliche Hürde problemlos. Hört also nicht demotiviert auf, falls zu Beginn nicht gerade alles auf Anhieb klappt. Auch in den Kämpfen in Monster Hunter: World spürt man, wie detailliert das Spiel gemacht ist. So muss man die Waffe zuerst wieder einstecken, um einen Trank oder ein Gegengift zu sich zu nehmen oder zwischendurch etwas zu essen, um die Ausdauer wiederherzustellen. Weiter wird die eigene Waffe nach mehreren Hieben stumpfer und stumpfer. Der Schaden nimmt ab und man muss sie wieder schärfen. Diese Details machen Monster Hunter: World noch lebendiger und wir lieben sie. Es ist nicht einfach ein Hau-Drauf, sondern folgt der Logik unseres Lebens, das macht alles authentischer.
Authentisch sind auch die Monster. Faszinierend ist, dass sie einen eigenen Tagesablauf haben und nicht nur für den Jäger da sind. Sie durchstreifen ihr Revier, jagen ihre Beute, schlafen. Sie beachten den Spieler meist erst, wenn er sie auch wirklich provoziert. Manchmal treffen zwei verfeindete Monster aufeinander und beginnen sich zu bekämpfen. Ein echtes Spektakel! Weniger erfreulich ist, dass ein Monster einfach erscheinen kann. So ist man beispielsweise im Kampf mit Monster "A", welches man jagt, und erhält plötzlich Besuch von einem Zweiten, oder vielleicht Dritten. Und schon hat man mehrere Monster gegen sich. Adrenalinrush pur!
Es ist spürbar, wie anders jedes Monster ist. Der Spieler muss sich also auf jede Jagd neu vorbereiten. In einem Monsterlexikon findet ihr heraus, welche Schwächen das jeweilige Monster hat und schon gehen die Fragen los. Welche Rüstung ziehe ich an? Welche Waffe nehme ich mit? Mit welchem Element spiele ich? Und die Jagd macht einen Heidenspass! Bei Monster Hunter: World gibt es sogenannte Forschungsstufen. Begegnet man einem Monster oder folgt seinen Spuren, erhöht sich diese Stufe und man findet die Jagdbeute eher. Der Kampf an sich kann teilweise 40 Minuten für pro Monster in Anspruch nehmen. Beeindruckend, wie dieser Kampf von Phase zu Phase übergeht. Mit der Zeit verletzt der Spieler das Monster, fügt ihm Narben zu oder hackt ihm den Schwanz ab. Dieses wird daraufhin müde oder aggressiver, oder humpelt in rettender Absicht davon, zurück in sein Nest. Verfolgt man es dort hin, folgt die letzte Phase: ein in die Ecke gedrängtes Tier, dass die Krallen ausfährt und ein Jäger, der letztendlich den Gnadenstoss gibt. Das Ganze ist nicht einfach, denn der Schwierigkeitsgrad ist nicht zu unterschätzen. Um zu siegen, muss man den Gegner kennen, ihm ausweichen, sich heilen. Jedes neuentdeckte Monster ist eine Challenge. Das gefällt!
Die Auswahl an Waffen und Rüstungen scheint endlos und birgt höchste Suchtgefahr. Diese werden alle aus Materialien, die man findet, vor allem aber durch Monsterteile hergestellt. Man jagt also ein Monster, um seine Teile (Schuppen, Zähne, etc.) zu erhalten, um so seine Waffe/Rüstung zu verbessern, um letztendlich stärkere Monster zu jagen. Ein nie endender (Teufels-) Kreis. Wir lieben es, ständig in die Schmiede zu gehen und Neues herstellen zu lassen. Ihr werdet nicht nur eine, sondern mehrere Rüstungen haben wollen. Nicht ein Schwert, sondern jedes Schwert mit jedem Element. Damit ihr auch wirklich auf jedes Monster eine Antwort habt.
Fazit:
Monster Hunter: World ist ein wirklich gelungenes Meisterwerk! Das Spiel bietet unzählige Stunden an Unterhaltung, die nie zu enden scheinen. Capcom läutet mit diesem Spiel die neue Ära der Reihe ein und das mit grossem Erfolg. Monster Hunter: World ist ganz einfach konkurrenzlos und unvergleichlich. Die obigen Kritikpunkte sind marginal und trüben den Spielspass in keinster Weise. Im Gegenteil: Wir freuen immens uns auf die weitere Jagd!
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