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The(G)net Review: Monster Hunter Wilds

Autorenbild: Armin MedicArmin Medic

Heutzutage wird man als AAA Softwareschmiede bei den explodierenden Entwicklungskosten beinahe gezwungen die Casual- und die Hardcorefraktion unter einen Hut zu bringen. Capcom verfolgt in diesem Bereich mit dem neusten Monster Hunter einen interessanten Ansatz. Wenn der Vorgänger als erfolgreichstes Spiel der Firmengeschichte gilt, muss eine neue Käuferschaft her, aber möglichst ohne die alte Fangemeinde zu verärgern. Gelingt der riskante Spagat?


Monster Hunter Wilds Test, Review, Testbericht für PlayStation 5, Xbox Series und PC. Wertung und Fazit.

Nachdem wir uns ausgiebig unseren Wunschcharakter im Luxus Editor zusammengestellt haben, haken wir kurz das Tutorial ab, bevor es endlich auf Monsterjagd geht. Das Prinzip von Monster Hunter sollte eigentlich jedem ein Begriff sein. Als kampferprobter Ungeheuerbeseitiger metzeln wir alleine oder mit unterschiedlichen Teamformationen ganze Stammbäume weg. Monster jeder Couleur terrorisieren unsere Heimatwelt. Ohne Skrupel wird alles zu Kleinholz zerlegt, die Bevölkerung ist machtlos. Nur ein paar Rebellen Camps dienen uns als sicherer Schutz. Unsere Kontaktperson und Questgeberin nennt sich Alma. Sie ist nicht nur ein temporärer Sidekick, sondern regelt für uns die Katalogisierung der Missionen. Später treffen wir im Basislager auf eine Schmiedin, die uns Waffen und Ausrüstung besorgt, herstellt und auflevelt. Der Händler versorgt uns gegen Bargeld mit den nötigen Grundmitteln, um Potions und Fallen herzustellen. Auch unterschiedliche Munitionsarten hat der Dealer auf Lager. 


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Hinzu kommt unser Supervogel Seikret, der als Reithilfe missbraucht wird, da ein halbes Dutzend Abschnitte auf Semi-Open World getrimmt sind, die manchmal aus mehreren Ebenen bestehen und alle miteinander verbunden sind. Damit wir unser Ziel nicht aus den Augen verlieren und hilflos in der Landschaft herumirren, aktivieren wir Seikrets Autopilot und der Vogel trabt ohne unser Zutun zum markierten Ort.


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Ein weiterer treuer Begleiter ist der putzige Pygmäen Katzenmensch Palico. Zwar nur knapp einen Meter hoch, folgt uns der feline Freund auf Schritt und Tritt und unterstützt uns aktiv im Kampfgeschehen und versorgt uns gelegentlich mit Heilmitteln, falls uns der Boss zu hart zugesetzt hat. Wem der Knirps zu nervig ist oder wirklich nur solo das Game durchspielen möchte, kann Palico einfach im Camp zurück lassen.


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Als Jäger verfügen wir über ein breites Set an Kampffähigkeiten samt passender Bewaffnung. Und hier kriegen wir eigentlich gleich mehrere Spielkonzepte auf einem Haufen. Die insgesamt 14 Waffengattungen spielen sich teilweise sehr unterschiedlich. Wer es eher methodisch und soulslike mag, packt sich das Grossschwert und haut mit klobigen Hieben drauf, wenn man nicht gerade durch die Gegend rollt. Hack&Slash-Fans schnappen sich die Switch Axe und mashen sich per Endlos Combos durch. Uns gefiel aber besonders die leichte Bogenknarre, die das ganze Setting in einen 3rd Person Shooter verwandelt. Jeweils zwei Waffen, auch von derselben Gattung, darf unser Hunter gleichzeitig mit sich tragen. Den Waffenwechsel fanden wir jedoch ein wenig kurios. Um auf die alternative Klinge oder Knarre zurückzugreifen, müssen wir zuerst unseren Reitvogel heranpfeifen, damit er uns abholt. Und nur im Ritt lassen sich die Waffen wechseln, im Bodenkampf bleibt uns dieser Luxus verwehrt.


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Jede Waffe verfügt über zwei Schlagvarianten, Combos und einen separaten Fokus Move. Denn eine Neuheit in Monster Hunter Wilds sind die Verletzungen. Bearbeiten wir eine Zeitlang ein bestimmtes Körperteil, klafft plötzlich eine Wunde auf, die anfälliger für Waffenschaden ist. Benutzen wir nun den Fokus Move und treffen die Wunde, erhöht sich die Chance, dem Gegner die unsichtbare Healthbar schneller zu kappen und das verletzte Körperteil wie Horn, Schwanz, Klaue oder Schuppe einzusacken. Und jeder, der schon einmal Monster Hunter gezockt hat weiss nun um was es geht. Die abgetrennten Gliedmasse nutzen wir beim Schmied, um neue Waffen und Rüstungen herzustellen. Zu Beginn bietet unsere Waffenexpertin nur simple Upgrade Items an. Später benötigen wir eine spezifische Anzahl an unterschiedlichen, teils sehr seltenen Fundstücken, um unsere gewünschte Waffe oder passendes Ausrüsten Teil schmieden zu lassen. Wir hatten nach den 22 Stunden bis zum Endgame nur einen Bruchteil der erhältlichen Schlag- und Schiessinsturmente freigespielt. Wer sein Wunschitem unbedingt möchte, legt es beim Schmied auf die Wishlist und wird automatisch informiert, falls alles für das Upgrade zusammengesammelt wurde.


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Monster Hunter Wilds ist theoretisch ein Zwei-Teiler, Nach den ersten drei Kapiteln, die wir etwa nach 10 Stunden gemeistert haben, rollen die Credits. Danach geht es nochmals drei Abschnitte weiter, bis zum finalen Endboss. Der Unterschied verdeutlicht sich nach dem ersten Ende. Sind wir in der Story nur simpel den Missionen gefolgt, wird uns im Endgame mehr Freiheit geboten. Per Schnellreise wechseln wir in alle Regionen und entscheiden selber, ob wir auf gut Glück losziehen und ein paar Monster verkloppen, bei Alma eine Mission abholen oder ein paar NPCs bei einer Handvoll Side Quests helfen. Erst wenn wir einen vorgegeben Hunterrank erreicht haben, geht's mit den Hauptquests weiter.


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Die Fauna in Monster Hunter Wilds besteht aus allem möglichen Getier. Mutierte Riesenaffen, merkwürdige Hundebären, landlebende Megakraken, Riesenspinnen und natürlich unterschiedliche Drachen ziehen ihre Runden. Dabei kann es teilweise zu kuriosen und zugleich lustigen Begegnungen kommen. Während der Bosskämpfe gesellt sich oft ein weiteres Ungeheuer dazu und greift als dritte Partei wild mitten in die Keilerei ein. Mehrheitlich konzentriert sich der unerwartete Zugang auf unseren Gegner und lässt uns in Ruhe. Wir hatten sogar einmal ein Trio an Bossen, das sich gegenseitig prügelte. In seltenen Fällen nutzen wir die Umgebung wie z.B. Stalaktiten, die wir mit unserem Slingerseil runterholen oder ziehen an ein paar Lianen, die sich als hilfreiches Fangnetz entpuppen. Wir können aber auch selbst Bodenfallen herstellen und den unachtsamen Feind zu einem Loch locken oder schmeissen ein paar explosive Fässer in Richtung Gegner. Selbst besteigen lassen sich die dicken Kanzler. Hier springen wir im Ritt auf den Rücken der Bosse und verteilen ein paar Gratis-Hiebe. Schaffen wir es nicht runterzufallen, verabschieden wir unsere Aktion mit einem schlagkräftigen Special Move, der unseren Gegner ein paar Sekunden taumeln lässt. 


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Wir können hier nicht auf jede Mini Mechanik von Monster Hunter Wilds eingehen, aber eine möchten wir doch noch speziell erwähnen. Über das Item Wheel, von denen wir bis zu neun unterschiedliche selbst konfigurieren können, lässt sich u.a. ein mobiler Grill hervorzaubern. Hier wählen wir aus vorgefertigten oder selbst geschaffenen Rezepten eines aus, kochen das ganze in einer kurzen Cutscene und freuen uns über einen stabilen Buff, der unsere Gesundheit, Defensive und Ausdauer erhöht und eine Stunde Echtzeit anhält. Es ist sogar erlaubt, während des Kampfgeschehens sich kurz ein Menu reinzupfeifen. Einfach aufpassen, dass der Boss nicht vor der Cutscene in die mobile Küche grätscht. 


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Wie schon erwähnt, bleibt es euch überlassen, in welcher Formation ihr die Monster jagt. Bis zu vier Jäger können gleichzeitig losziehen, indem ihr entweder einer vorgefertigten oder privaten Lobby beitretet, selbst eine kreiert oder den Online Single Player Modus wählt und nur auf Wunsch weitere Hunter einlädt. Dies erfolgt ganz unkompliziert über ein Item Wheel, bei dem ihr die Flare Gun auswählt, abschiesst und ein paar Sekunden wartet, bis drei Online-Mitstreiter das Team vervollständigen.



Fazit:

Monster Hunter Wilds ist der allererster Teil der Serie, den ich tatsächlich komplett durchgespielt habe. Mit den Vorgängern wurde ich einfach nie richtig warm, obwohl ich eigentlich alles von Capcom verschlinge. Die anfängliche Skepsis verflog relativ rasch, nachdem ich mich ein wenig mit den Waffen ausgetobt hatte und die ersten paar Bosse hinter mir liess. Wer hier noch über das Kampfsystem meckert, sollte vielleicht das Genre wechseln. Ich hatte jedenfalls einen Heidenspass mit regelmässigem Waffenwechsel und der Fülle an kreativen Bossen, inklusive actionreichem Endkanzler. Ein weiteres Lob geht an die Monster Fashion Abteilung; abgefahrene Rüstungen, die sich in jeder erdenklichen Form kombinieren lassen.


Fantastisch fand ich auch den Multiplayer Aspekt. Man kann, muss aber nicht. Die perfekte Lösung für alle Spieler Schichten, egal ob hilfloser Noob oder abgebrühter Veteranen. Bei Release meldete sich die Framerate im Performance Modus noch ein paar Mal mit kleinem Schluckauf, seit dem aktuellen Patch traten diese seltenen Slowdowns aber nicht mehr auf. Monster Hunter Wilds ist eine tolle Action-Rutsche, die den eingangs erwähnten Spagat meistert, als hätte Jean Claude Van Damme Capcom direkt instruiert. Bei mir hat es als Monster Hunter Banause jedenfalls geklappt! 


Monster Hunter Wilds Test, Review, Testbericht für PlayStation 5, Xbox Series und PC. Wertung und Fazit.

Monster Hunter Wilds ist für PS5, Xbox Series X|S und PC erschienen. Wir haben uns das Spiel auf der PlayStation 5 angesehen. Das Test-Muster stammt von Capcom, wofür wir uns herzlich bedanken!


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