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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Monopoly

Wir alle haben es gespielt, und vermutlich jeder hat das Brett, zumindest in jungen Jahren, schonmal vom Tisch geworfen. Und trotzdem immer wieder die Frage: "Sollen wir ein Monopoly spielen?" in der mittelgrossen Familie-Runde. Was liegt da näher als eine erneute Videospiel Umsetzung des Brettspiel-Klassikers.


Monopoly (Ubisoft) Videogame Test, Review, Testbericht für PlayStation, Xbox, Switch und PC.

Bekannt geworden unter den Parker Brothers in den 1930er Jahren, verfolgt uns Monopoly schon seit Generationen. Dabei ist die Idee so einfach wie genial. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Grundstücke oder andere Firmen zu erwerben, um so über kurz oder lang die Mitspieler zu horrenden Mietpreisen auffordern zu können, sollten Sie widerwillig auf einem unserer Felder landen.


Die Regeln sind von Ubisoft nicht verändert worden. Noch immer steuern wir eine der äusserst kreativen Spielfiguren über das quadratische Feld und hoffen mittels Würfelglück, die notwendigen Grundstücke erwerben zu können, wenn wir drauf landen. Sollte nicht genügend Kohle dafür vorhanden sein, wandert die Gebiets-Karte in die Auktion und die Gegenspieler dürfen darum wettbieten. Haben wir je nach Ort zwei oder drei deren gleichfarbigen Strassen erworben, gilt es mittels weiterem Geldeinsatz Häuser und später sogar Hotels zu bauen. Je mehr und je teurer gebaut wurde, desto kostspieliger wird es für die Kontrahenten sich für eine Runde auf dem eigenen Feld aufzuhalten. Bis zum Punkt, der zum Konkurs des Gegners führt und somit einen der Mitspieler aus der heiteren Runde eliminiert.


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Nebst den Strassen stehen Elektrizitätswerk, Wasserwerk, und vier verschiedene Bahn-Gesellschaften zum Erwerb bereit. Zudem bezahlen wir Steuern, erhalten Lohn, landen im Gefängnis und ziehen Chance bzw. Risiko-Karten. Gespielt wird mit bis zu sechs Spielern und so viel sei gesagt: Der Beginn ist geradezu ein Fest für Achievment-Jäger, gibt es doch für fast alle Aktionen einen (bescheidenen) Erfolg zu verbuchen.


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Wer es nicht auf fünf mitspielende Freunde schafft, darf online ran oder beliebige KI-Gegner hinzufügen. Jene spielen recht gut mit und haben auch durchaus schon eine Partie gewonnen. Allerdings scheinen sie derart wohlüberlegt handeln zu wollen, dass die Wartezeiten bei der KI zur Geduldsprobe werden. Zumal wir auch sehen, wenn die KI «überlegt» und sich das Spielfeld ansieht oder ins Karten-Inventar geht; wollen wir aber eigentlich gar nicht.


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Ansonsten spielt sich Monopoly ok, die Umsetzung ist gelungen. Viel falsch machen kann man allerdings ebenfalls kaum. Würfeln, kaufen bzw. eben links liegen lassen, bezahlen und Karten bzw. Geld annehmen. Viele dieser Mechanismen ziehen sich aber wie Kaugummi. Vermutlich wollte man eine möglichst authentische Brettspiel-Erfahrung präsentieren, was in diesem Fall eher kontraproduktiv war. Wieso darf das Spielgeschehen auf Wunsch nicht (deutlich) beschleunigt werden? Das Spiel des Lebens hat schon gezeigt, dass selbst langatmige Spiele zügiger von statten gehen können. Der Karten-Handel ist derweil gut umgesetzt und in der Natur der Sache geht dieser weniger fluffig von statten als einfaches Weiterziehen auf dem Feld.


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Last but not least: Bei jeder eher unglücklichen Situation haben wir die Wahl, das Spielbrett über den Haufen zu werfen. Halt ganz wie wir das in unserer Kindheit aus Wut gerne mal gemacht haben. Schön, dass diese Funktion konvertiert wurde; inhaltlich natürlich sinnlos und Spielzeit aufblähend. Genau wie das manuelle Ziehen mit der Figur, inklusive Umwerfen der gegnerischen Fingerhüte, Schuhe und Flugzeuge, das zwar sehr Brettspiel-Authentisch ist, aber den Spielfluss mehr trübt als voranbringt.



Fazit:

Monopoly war noch nie das schnellste Spiel und der Faktor, dass ein Spieler, der Konkurs ist, danach dem weiteren Spielgeschehen unbeteiligt zusehen muss, ist wenig zeitgemäss. Früher am Familientisch war diese Person fürs Geld zählen und verteilen zuständig, und das übernimmt das Spiel heute für uns. Die KI lagt öfters, so stark, dass wir auch schon einen Computer-Gegner komplett raus schmeissen und wieder neu hinzufügen mussten, damit es überhaupt voran ging. Geht bei so einem Spiel eigentlich gar nicht; zumal es bereits eine Monopoly Umsetzung von Ubisoft gab. Bis auf die freischaltbaren neuen Spielfiguren und die Möglichkeit, das Spielbrett vom virtuellen Tisch zu stossen, wird hier wenig neues geboten. Monopoly Fans und Brettspiel Enthusiasten greifen zu, für alle anderen gibt es für die geforderten 30.- Franken sicher das eine oder andere interessantere Spiel; aber das war eigentlich auch vorher schon klar.


Monopoly (Ubisoft) Videogame Test, Review, Testbericht für PlayStation, Xbox, Switch und PC.

Das digitale MONOPOLY-Spiel ist ab sofort für Ubisoft+, Xbox One, Xbox Series X|S, PlayStation 4, PlayStation 5, Nintendo Switch sowie für Windows PC erhältlich. Wir haben uns das Spiel auf der Xbox Series X angesehen. Das Test-Musters stammt von Ubisoft, wofür wir uns herzlich bedanken!

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